Halla@Blende1.4
Themenersteller
Nach
"Meine erste Begegnung mit der M240"
nun die inoffizielle Fortsetzung
"Meine erste Begegnung mit der M9"
(Hoffentlich ohne dessen Schicksal zu teilen … )
Ich habe Angesichts dessen, dass Threads, in denen man sich positiv zu Leica und den M's äußert, gerne für irgendwelche Stellvertreterdiskussionen missbraucht und infolge dessen derart eskalieren bis sie geschlossen werden, lange überlegt ob und was ich schreiben soll. Ich habe das sogar in eine kleine Geschichte verpackt um es ein wenig aufzulockern, aber fürs erste halte ich die wohl noch zurück
Stattdessen komme ich lieber gleich darauf zu sprechen, was die M9 für mich so besonders macht … allerdings nicht ohne vorher ein wenig auszuholen
Durch die Fuji X100 hatte ich zum ersten mal mit einer Kamera dieses Formats zu tun, die einem ein echtes "Fenster zur Welt" eröffnet und so war es folgerichtig, dass die X-Pro 1 alsbald ins Haus kam und meine noch sehr neue A77 verdrängte. Mit der Zeit (angefangen schon bei der A77) entwickelte ich eine Vorliebe fürs manuelle fokussieren, doch in diesem Punkt vermochten mich meine Fujis nicht vollends zu überzeugen. Das lag letztlich weder an der Pro 1, noch am Ende an der T 1. Sondern an den irrwitzig langen Fokuswegen der Objektive, die zu wahren Kurbelorgien ausarteten. Mit automatischer Vorfokussierung zu arbeiten hilft zwar, hat mir aber einfach nie so viel Spaß gemacht.
Als sich dann die Möglichkeit ergab zu Leica zu wechseln, war der Groschen gefallen und seit kurzem habe ich die M9 bei mir.
Was soll ich sagen … sie hat mein Fotografieren auf einen Schlag neu belebt und nie hat mir das Fotografieren mehr Freude bereitet wie dieser Tage!
Die Konzentration auf das Wesentliche, was will ich fotografieren und wie kann/will ich es erreichen, ist heutzutage, wo es kaum noch Grenzen für die Technik gibt, für mich etwas sehr Befreiendes.
Wie heißt es so schön? Mittendrin, statt nur dabei!
Sicher, es wird Zeit und Übung beanspruchen die Ergebnisse einzufahren die ich mir wünsche und mir werden einige Bilder durch die Lappen gehen. So what? Es gibt Tage da verliert man und es gibt Tage, da gewinnen die anderen. Aber Hey! … meinen Spaß hatte ich dann trotzdem und das zählt am Ende. Schließlich fotografiere ich für mich und niemand anderen.
Zum Schluss noch eines, nur um Missverständnissen vorzubeugen. Meine Fujis waren Klasse, insbesondere die X-Pro 1! Einerseits ein Fehler sich von ihr zu trennen, ebnete der Wechsel zur T1, der M9 überhaupt erst den Weg. Die X-T1 hingegen ist (m.E.) mit Sicherheit die beste X derzeit, aber am Ende des Tages war es mir im wahrsten Sinne des Wortes alles viel zu viel. Irgendwie hatte ich das Gefühl mich zu 90% mit der Einstellung der Kamera, Knöpfe drücken, Rädchen drehen etc. und nur zu 10% mit Fotografieren zu beschäftigen. Wahrscheinlich hätte sich dieses Gefühl noch gelegt, wenn sich auch mit der T1 erstmal ein gewisser "Workflow" eingestellt hätte, aber der erste Eindruck zählt eben besonders
Letztlich würde ich mich freuen, wenn sich zur Abwechslung mal ein Leica-Thread "positiv" entwickelt (ohne kritische Erfahrungsberichte ausschließen zu wollen) und sich in erster Linie jene Forenten beteiligen, die etwas aus ihrer Erfahrung mit einer M beisteuern können oder mit Interesse an der Sache dabei sind. Was macht denn für euch die M aus und warum fotografiert ihr mit einer (oder auch nicht mehr)? Was könnt ihr mir und anderen vielleicht noch aus der Praxis empfehlen?
Gruß
Harald
P.S.: Für Leser des Threads, die diesen Schritt vielleicht auch gehen möchten oder sich mit diesem Thema herumplagen, hier ein kleiner Schwank meiner ersten Praxiserfahrungen. Auch um Ansatzpunkte für Tipps zu liefern, die ihr mir für meine nächsten Ausflüge ans Herz legen würdet
Für meine Ersteinstellungen habe ich versucht die Tipps von Thorsten Overgaard umzusetzen. Siehe auch folgende Webseite: Thorsten Overgaard Official Website
Konkret heißt das, wie gewohnt nutze ich JPEG und RAW. JPEG's werden dabei in s/w aufgenommen. Des Weiteren nutze ich den Blendenprioritätsmodus und habe beinahe ausschließlich mit Offenblende (2.8) fotografiert (ausnahmsweise dann auch mal mit Blende 5.6, je nach Motiv) und zu Anfang einen manuellen Weißabgleich mittels Graukarte durchgeführt.
Für die meisten Bilder habe ich mir die Zeit zum Fokussieren genommen. Für andere wiederum habe ich einen Entfernungsbereich am Objektiv vorgewählt und versucht "aus der Hüfte" zu schießen. Bei Offenblende für mich recht schwierig etwas brauchbares heraus zu bekommen, da ich mich offensichtlich mit dem Schätzen von Entfernungen etwas schwerer tue. Generell funktioniert es aber ganz gut und bei Blende 5.6 ist diese Methode sogar "Haraldsicher"
Ferner nutze ich als ISO Einstellungen die klassischen Werte 200, 400, 800 etc. Man muss halt nur daran denken wenn man die Einstellungen geändert hat und nicht wie ich, munter weiter drauf los fotografieren und sich dann wundern, dass recht schnell die 4000stel erreicht werden und Lichter trotzdem ausgebrannt sind
Eine weitere Schwierigkeit war für mich die Belichtungsmessung, da ich erstmal ein Gefühl dafür bekommen musste wie "weit" der Bereich der mittenbetonten Belichtungsmessung eigentlich misst. Das hat doch für ein Paar sehr stark nach "ETTL" ausgerichtete Bilder gesorgt Wenn man also die Zeit hat, hilft es ein Motiv etwas genauer "abzutasten", die Sprünge bei den Belichtungszeiten sind teilweise gewaltig und dann hilft es aufgrund der Messungen die Belichtungszeiten kurzfristig manuell einzustellen um einen Mittelwert zu verwenden.
Aber gut, dafür hat man ja das Display. Entgegen einiger Unkenrufe lassen sich Bilder mit dem Display der M9 doch einigermaßen gut beurteilen. Klar, dass ist nicht mit den hochauflösenden Displays anderer Kameras zu vergleichen und mehr als zwei Stufen in ein Bild hineinzoomen ist auch nicht mehr wirklich zielführend oder gar schön, aber es hilft doch ganz gut einschätzen zu können ob ein Bild scharf und ordentlich belichtet ist. Dazu habe ich zusätzlich die Clippingfunktion aktiviert, was bei den gestrigen Lichtverhältnissen manches mal doch hilfreich gewesen ist.
Insgesamt fand ich die Praxistipps von Thorsten O. wirklich sehr hilfreich, da ich im Grunde nur einen Parameter hatte um den ich mich Kameraseitig zu kümmern hatte. Nämlich die ISO Einstellung. Ansonsten konnte ich mich voll und ganz auf die Motivsuche sowie das Fokussieren konzentrieren.
Das Schießen aus der Hüfte ist ein probates Mittel, auch mit der M9, erfordert aber (zumindest für mich) einiges an Übung um Distanzen korrekt einzuschätzen. Aufgrund des Fokus-Tabs einzuschätzen auf welche Distanz das Objektiv eingestellt ist, ist ebenfalls Gold wert wenn es mal schneller gehen muss mit dem Fokussieren. Ein paar mal hat dieser Rückschluss schon erstaunlich gut funktioniert und ich kam so (subjektiv gesehen) enorm schnell zu einem scharfen Bild (bei Offenblende). Insbesondere wenn man bedenkt, dass ich vorher noch nie mit Messsucherkameras zu tun hatte.
"Meine erste Begegnung mit der M240"
nun die inoffizielle Fortsetzung
"Meine erste Begegnung mit der M9"
(Hoffentlich ohne dessen Schicksal zu teilen … )
Ich habe Angesichts dessen, dass Threads, in denen man sich positiv zu Leica und den M's äußert, gerne für irgendwelche Stellvertreterdiskussionen missbraucht und infolge dessen derart eskalieren bis sie geschlossen werden, lange überlegt ob und was ich schreiben soll. Ich habe das sogar in eine kleine Geschichte verpackt um es ein wenig aufzulockern, aber fürs erste halte ich die wohl noch zurück
Stattdessen komme ich lieber gleich darauf zu sprechen, was die M9 für mich so besonders macht … allerdings nicht ohne vorher ein wenig auszuholen
Durch die Fuji X100 hatte ich zum ersten mal mit einer Kamera dieses Formats zu tun, die einem ein echtes "Fenster zur Welt" eröffnet und so war es folgerichtig, dass die X-Pro 1 alsbald ins Haus kam und meine noch sehr neue A77 verdrängte. Mit der Zeit (angefangen schon bei der A77) entwickelte ich eine Vorliebe fürs manuelle fokussieren, doch in diesem Punkt vermochten mich meine Fujis nicht vollends zu überzeugen. Das lag letztlich weder an der Pro 1, noch am Ende an der T 1. Sondern an den irrwitzig langen Fokuswegen der Objektive, die zu wahren Kurbelorgien ausarteten. Mit automatischer Vorfokussierung zu arbeiten hilft zwar, hat mir aber einfach nie so viel Spaß gemacht.
Als sich dann die Möglichkeit ergab zu Leica zu wechseln, war der Groschen gefallen und seit kurzem habe ich die M9 bei mir.
Was soll ich sagen … sie hat mein Fotografieren auf einen Schlag neu belebt und nie hat mir das Fotografieren mehr Freude bereitet wie dieser Tage!
Die Konzentration auf das Wesentliche, was will ich fotografieren und wie kann/will ich es erreichen, ist heutzutage, wo es kaum noch Grenzen für die Technik gibt, für mich etwas sehr Befreiendes.
Wie heißt es so schön? Mittendrin, statt nur dabei!
Sicher, es wird Zeit und Übung beanspruchen die Ergebnisse einzufahren die ich mir wünsche und mir werden einige Bilder durch die Lappen gehen. So what? Es gibt Tage da verliert man und es gibt Tage, da gewinnen die anderen. Aber Hey! … meinen Spaß hatte ich dann trotzdem und das zählt am Ende. Schließlich fotografiere ich für mich und niemand anderen.
Zum Schluss noch eines, nur um Missverständnissen vorzubeugen. Meine Fujis waren Klasse, insbesondere die X-Pro 1! Einerseits ein Fehler sich von ihr zu trennen, ebnete der Wechsel zur T1, der M9 überhaupt erst den Weg. Die X-T1 hingegen ist (m.E.) mit Sicherheit die beste X derzeit, aber am Ende des Tages war es mir im wahrsten Sinne des Wortes alles viel zu viel. Irgendwie hatte ich das Gefühl mich zu 90% mit der Einstellung der Kamera, Knöpfe drücken, Rädchen drehen etc. und nur zu 10% mit Fotografieren zu beschäftigen. Wahrscheinlich hätte sich dieses Gefühl noch gelegt, wenn sich auch mit der T1 erstmal ein gewisser "Workflow" eingestellt hätte, aber der erste Eindruck zählt eben besonders
Letztlich würde ich mich freuen, wenn sich zur Abwechslung mal ein Leica-Thread "positiv" entwickelt (ohne kritische Erfahrungsberichte ausschließen zu wollen) und sich in erster Linie jene Forenten beteiligen, die etwas aus ihrer Erfahrung mit einer M beisteuern können oder mit Interesse an der Sache dabei sind. Was macht denn für euch die M aus und warum fotografiert ihr mit einer (oder auch nicht mehr)? Was könnt ihr mir und anderen vielleicht noch aus der Praxis empfehlen?
Gruß
Harald
P.S.: Für Leser des Threads, die diesen Schritt vielleicht auch gehen möchten oder sich mit diesem Thema herumplagen, hier ein kleiner Schwank meiner ersten Praxiserfahrungen. Auch um Ansatzpunkte für Tipps zu liefern, die ihr mir für meine nächsten Ausflüge ans Herz legen würdet
Für meine Ersteinstellungen habe ich versucht die Tipps von Thorsten Overgaard umzusetzen. Siehe auch folgende Webseite: Thorsten Overgaard Official Website
Konkret heißt das, wie gewohnt nutze ich JPEG und RAW. JPEG's werden dabei in s/w aufgenommen. Des Weiteren nutze ich den Blendenprioritätsmodus und habe beinahe ausschließlich mit Offenblende (2.8) fotografiert (ausnahmsweise dann auch mal mit Blende 5.6, je nach Motiv) und zu Anfang einen manuellen Weißabgleich mittels Graukarte durchgeführt.
Für die meisten Bilder habe ich mir die Zeit zum Fokussieren genommen. Für andere wiederum habe ich einen Entfernungsbereich am Objektiv vorgewählt und versucht "aus der Hüfte" zu schießen. Bei Offenblende für mich recht schwierig etwas brauchbares heraus zu bekommen, da ich mich offensichtlich mit dem Schätzen von Entfernungen etwas schwerer tue. Generell funktioniert es aber ganz gut und bei Blende 5.6 ist diese Methode sogar "Haraldsicher"
Ferner nutze ich als ISO Einstellungen die klassischen Werte 200, 400, 800 etc. Man muss halt nur daran denken wenn man die Einstellungen geändert hat und nicht wie ich, munter weiter drauf los fotografieren und sich dann wundern, dass recht schnell die 4000stel erreicht werden und Lichter trotzdem ausgebrannt sind
Eine weitere Schwierigkeit war für mich die Belichtungsmessung, da ich erstmal ein Gefühl dafür bekommen musste wie "weit" der Bereich der mittenbetonten Belichtungsmessung eigentlich misst. Das hat doch für ein Paar sehr stark nach "ETTL" ausgerichtete Bilder gesorgt Wenn man also die Zeit hat, hilft es ein Motiv etwas genauer "abzutasten", die Sprünge bei den Belichtungszeiten sind teilweise gewaltig und dann hilft es aufgrund der Messungen die Belichtungszeiten kurzfristig manuell einzustellen um einen Mittelwert zu verwenden.
Aber gut, dafür hat man ja das Display. Entgegen einiger Unkenrufe lassen sich Bilder mit dem Display der M9 doch einigermaßen gut beurteilen. Klar, dass ist nicht mit den hochauflösenden Displays anderer Kameras zu vergleichen und mehr als zwei Stufen in ein Bild hineinzoomen ist auch nicht mehr wirklich zielführend oder gar schön, aber es hilft doch ganz gut einschätzen zu können ob ein Bild scharf und ordentlich belichtet ist. Dazu habe ich zusätzlich die Clippingfunktion aktiviert, was bei den gestrigen Lichtverhältnissen manches mal doch hilfreich gewesen ist.
Insgesamt fand ich die Praxistipps von Thorsten O. wirklich sehr hilfreich, da ich im Grunde nur einen Parameter hatte um den ich mich Kameraseitig zu kümmern hatte. Nämlich die ISO Einstellung. Ansonsten konnte ich mich voll und ganz auf die Motivsuche sowie das Fokussieren konzentrieren.
Das Schießen aus der Hüfte ist ein probates Mittel, auch mit der M9, erfordert aber (zumindest für mich) einiges an Übung um Distanzen korrekt einzuschätzen. Aufgrund des Fokus-Tabs einzuschätzen auf welche Distanz das Objektiv eingestellt ist, ist ebenfalls Gold wert wenn es mal schneller gehen muss mit dem Fokussieren. Ein paar mal hat dieser Rückschluss schon erstaunlich gut funktioniert und ich kam so (subjektiv gesehen) enorm schnell zu einem scharfen Bild (bei Offenblende). Insbesondere wenn man bedenkt, dass ich vorher noch nie mit Messsucherkameras zu tun hatte.
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