Genau...wenn, dann bleiben wir hier doch bitte beim Thema der AF-Differenzen, danke.
Nochmal zurück zum Ausgangsthema:
es ist kein Nachteil, dass die AF-Felder bei FX-Kameras mittiger sind als bei DX-Kameras. Und zwar deshalb, weil sie gar nicht mittiger sind.
Beides (
dies und dies) ist natürlich
falsch, da man schon zum sachlichen Vergleich jeweils das Gesamtbild betrachten muss.
Natürlich liegen die AF-Sensoren bei FX
mittiger als bei DX, und sie decken auch die gesamte Bildfläche prozentual weniger ab und limitieren da Möglichkeiten stärker als bei DX.
Dass das bei bestimmten Aufnahmen zu Schwierigkeiten führen kann, sollte akzeptiert werden.
Der einzige Unterschied ist, dass man bei FX-Kameras noch Bildausschnitt dazu geschenkt bekommt.
Nein, das ist nicht der einzige Unterschied.
So formuliert kann man das natürlich versuchen "
schönzureden" -
richtig wird es dadurch aber
nicht. Schön und gut, wenn man im Falle der D600 aus der Richtung schaut, dass man sagt:
"Ich bekomme Bildausschnitt geschenkt."
Gleichzeitig muss man aber ebenso anerkennen, dass man in einigen Fällen auf Sensorauflösung verzichten muss. Das gehört dann zur kompletten Wahrheit mit dazu, die notwendig ist, damit die zitierte Aussage richtig ist.
Für Leute mit dem Workflow des TO (aber auch andere) ist und bleibt es nun einmal so, dass bei FX dann eine
problematischere Situation gegeben ist. Ich selbst kenne auch Situationen, wo mir das bei FX ab und an gegen meine Wünsche spielt. Ein Beispiel hierfür zeige ich gern hier am Postingende...
Fakt ist bei DX<>FX-AF: anderes Format, andere Kameras, andere AF-
Möglichkeiten
Man spielt mit FX also schlechtestenfalls Unentschieden gegen DX, meistens gewinnt man.
Mit FX spielt man nicht.

Naja...manche schon.
Ist aber auch irrelevant, da die andere/"nachteilige" Abdeckung der Bildfläche mit AF-Punkten für alle gleichermaßen gilt - für die, die spielen, und eben auch für alle anderen:
Alle Anwender müssen mit dieser
Tatsache klar kommen - oder auf FX verzichten. Für manche bedeutet dies eben auch mal eine Schwierigkeit, für andere nicht.
Manche entschließen sich halt gegen die Nutzung von FX, andere nicht.
Beides ist vollkommen legitim (und richtig!).
Es sollte mittlerweile eigentlich genügend @topic ausgeführt worden sein, dass die Anordnung der AF-Punkte bei FX-Bodies gegenüber DX einen geringeren Bildausschnitt abdeckt. Wie dies zum Beispiel zu Problemen führen kann, zeige ich wie gesagt am Postingende.
Wer die Unterschiede, durch die Probleme auftreten können,
nicht glauben kann, sollte einfach mal durch die unterschiedlichen FX- und DX-Sucher schauen. (Alternativ kann er/sie sich auch gern einfach
dieses Bild anschauen.

)
Wer das dann noch nicht glauben möchte, den kann man natürlich nicht zwingen die Unterschiede zu akzeptieren/glauben, aber vorhanden sind und bleiben sie.
Der signifikante Unterschied - besonders zwischen dem MultiCam3500-DX (
oben links) und dem MultiCam4800-FX (
unten rechts) - ist derart
auffällig und groß, dass er zu Recht als "
nachteilig" deklariert werden kann. Natürlich wirkt sich dies aber nicht immer und überall aus, das muss auch klar sein.
Das auf FX-Seite schönzureden, das ist aber nun wirklich sinnfrei.

Die Aussage "
schlechtenfalls unentschieden" ist meiner Meinung nach daher Unsinn.
Unsinn ist es aber
ebenso, die unterschiedlichen AF-Möglichkeiten bei FX als ein "allgemeines Problem" darzustellen.
Ich bleibe aber dabei - sollte die D4 ein ähnliche AF-Problem haben wie die besagten Kameras, würde ich auch diese nicht kaufen, auch wenn du das nicht hören willst oder kannst.
Ich finde, dass man schon differenzieren sollte, ob das ein "
Problem der Kamera(s)" oder ein "
Problem des Fotografen ist".
Ich sehe es nämlich eher so, dass der Fotograf durch den Griff zum falschen Handwerkszeug bewirkt, dass er ein Problem bekommt. Die Kamera als solches hat aber das Problem nicht.
Wenn gegeben ist, dass die Kamera einfach nicht zum Fotografen und seinem Vorhaben passt, dann ist das eben so. Dies macht die Kamera aber dann lediglich zur "falschen Wahl für den Fotografen". Nicht aber macht es die Kamera plötzlich zu einer "schlechteren Kamera".
Die Ausrüstung ist das Handwerkszeug, die Fotos mache immer noch ich.
Stimmt.
Darum braucht ein Fotograf das für sich passende Handwerkszeug. Man erkennt an diesem Thread, dass FX keineswegs immer die bessere Lösung ist. Und das gilt auch für die D600.
Und ich weigere mich nach dem Handwerkszeug zu richten, solange es selbiges gibt das sich nach MIR richtet.
Nach den Möglichkeiten des vorhandenen Equipments muss sich jeder Fotograf richten -
immer. Auch ein Griff zur D5200 oder zu einer anderen Kamera wird da zu nichts Anderem führen.
Ich für meinen Teil schaue lieber durch einen FX-Sucher und nutze die mir gebotene FX-AF-Performance als mich an einem D5200-Sucher erfreuen zu müssen oder dürfen und dafür aber dessen prozentual höhere AF-Bildabdeckung nutzen zu können. Die gebotene AF-Möglichkeiten des FX-AF sind aber nun einmal wie alles andere auch limitiert.
Wir sollten aber eben im Auge behalten, dass das vor allem von unseren sehr unterschiedlichen Eigenheiten und letztlich daraus resultierenden Anforderungsprofilen herrührt und nicht alles verallgemeinert in Richtung "gute Kamera/schlechte Kamera" oder "gutes System/schlechtes System" münzen oder interpretieren.
Um ein Beispiel zu zeigen, wie sich die Verteilung bzw. Abdeckung des AF nachteilig auswirken kann:
Ich fotografiere gern "
Fliegendes".
Aufgrund der AF-Verteilung ist man in bestimmten Situationen da
merklich limitiert. Bei der Beispielaufnahme aus einer D700 im
Anhang 1 war ich bei FX mit dem links liegenden Fokus am
absoluten Limit. Die Aufnahme ist also in der mittleren gezeigten Version entstanden.
Mit einem DX-Modell wie der D300s und ihrem "
deutlich breiteren" AF-Abdeckungs-Angebot bezogen auf das Gesamtbild hätte ich da bedeutend
mehr "Spielraum" gehabt. (siehe oberes Bild).
Und analog dazu wäre mir diese Aufnahme mit der D600
so überhaupt nicht gelungen, da mir
kein AF zur Verfügung gestanden hätte. (siehe unteres Bild).
Nun kann man im Zweifel hingehen und sagen, dass ich ja auch einfach mehr Brennweite für das Bild hätte nehmen können, und dann hätte ich AF bei der D600 zur Verfügung gehabt. Diese Option hinkt aber, denn dann wären die Flügel, die die schöne Dynamik in die Aufnahme hineinbringen, beschnitten worden. (->
Nachteil)
Anders herum hätte ich auch weniger Brennweite nutzen können, was mir ebenfalls den AF der D600 zur Verfügung gestellt hätte. Gleichermaßen wäre das aber zwangsläufig mit Croppen verbunden gewesen, wodurch ich einen Verlust an zur Verfügung stehender Auflösung in Kauf hätte nehmen müssen. (->
Nachteil)
In bestimmten Situationen wäre zwar nach dem Croppen ggfs. noch immer mehr Auflösung vorhanden als bei dem FX-Bild aus der D700, aber dennoch bleibt es ein Fakt, dass ich nicht den vollen Sensor der D600 für solche Aufnahmen nutzen kann und Abstriche hinnehmen muss,
und zwar exakt wegen der mageren AF-Verteilung.
Diese Problematik war aber schon immer zwischen DX und FX gegeben, wie eine zweite, ältere Aufnahme mit einer D70 ebenfalls beispielhaft zeigt:
Schon mit der D70 habe ich in einer vergleichbaren Situation im Hinblick auf den DX-AF und die Verteilung der AF-Punkte eine Aufnahme gemacht, die
Anhang 2 zeigt. Auch hier hätte mir wiederum bei Nutzung der D600
kein AF-Feld zur Verfügung gestanden. Natürlich "geht" diese Aufnahme (also das Endergebnis) auch mit einer D600, aber das ist ebenfalls mit Abstrichen gegenüber der durch die Kamera zur Verfügung gestellten (Auflösungs-)Möglichkeiten verbunden, und ich muss dann ebenso Abstriche
aufgrund der AF-Verteilung machen.
Für bestimmte Aufnahmen bieten sich nun einmal andere Kameras/Formate besser an oder man muss seinen workflow umstellen oder beides.
Die "Eierlegende" gibt es nun einmal nur in Wünschen und Träumen.