Gast_13599
Guest
Ich habe hier im Forum einige kontroverse Meinungen über die Bedeutung des "L" gesehen, die mich zum Teil auch zum schmunzeln gebracht haben.
Einige sagten zum Beispiel, das "L" stehe für Luxary oder es sei die Bezeichnung für Objektive, die besondere Qualitätsmerkmale wie (zum Beispiel Spritzwassergeschützt) aufweisen, die andere nicht hätten.
noch besser:
"Ein roter Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden"
Nun wollote ich mal reinen Tisch machen.
Wir gehen zurück ins Jahre 1978, als das "L" entstand. Canon zeigte damals an der Photokina ein neues Objektiv, nämlich das FD 4/300 S.S.C L, und kurz darauf auch das FD 4,5/500 S.S.C. L. Das "L" war damals eine Abkürzung für spezielle Linsen-Elemente (Zuvor stand auf den speziellen Objektiven immer "Aspherical" drauf, was warscheinlich zu lang war.) Seitdem verwendet Canon diesen Buchstaben als Universalkuerzel fuer Objektive, in denen Fluoritelemente, UD-Glas oder (heute muss man das wohl extra dazusagen: geschliffene) Asphaeren verwendet werden.
In L-Objektiven sind spezielle Linsen verbaut, wie zum Beispiel Fluorit-Linsen. Das spezielle daran ist, dass Fluorit kein Glas ist, sondern ein Kristall (Glas wäre Amorph). Canon hat in den 70er-Jahren begonnen eine Technik entwickelt, um genügend grosse Fluorit-Kristalle zu züchten. Natürlich vorkommende Kristalle waren und sind nur so gross, damit man sie für Mikroskop-Linsen verwenden konnte.
Der Vorteil dieser Fluorit-Linsen ist die sehr sogenannte anomale Teildispersion, d.h. bei der Brechung sind die Farben nicht symmetrisch verteilt, was besonders dabei hilft das sekundäre Spektrum (das sich z.B. in chromatischer Aberration äußert) zu korrigieren. Ausgedeutscht: Mit L-Objektiven hat man allgemein eine bessere optische Qualität und vor allem in allen Licht-Spektren eine ähnliche Streuung des Lichts, was zu weniger Farbsäumen usw führt.
Das L bezeichnet also keine Qualitaetsstufe, sondern lediglich bestimmte Technik im Objektiv. Es gibt also auch nicht-L-Optiken, welche die die gleiche oder eine bessere Qualität aufweisen. Canon übersetzt heute das "L" mit Low Dispersion, was soviel heisst wie kleine Farbzerstreuung.
Greez, Schizo
Einige sagten zum Beispiel, das "L" stehe für Luxary oder es sei die Bezeichnung für Objektive, die besondere Qualitätsmerkmale wie (zum Beispiel Spritzwassergeschützt) aufweisen, die andere nicht hätten.
noch besser:
"Ein roter Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden,
ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden"

Nun wollote ich mal reinen Tisch machen.
Wir gehen zurück ins Jahre 1978, als das "L" entstand. Canon zeigte damals an der Photokina ein neues Objektiv, nämlich das FD 4/300 S.S.C L, und kurz darauf auch das FD 4,5/500 S.S.C. L. Das "L" war damals eine Abkürzung für spezielle Linsen-Elemente (Zuvor stand auf den speziellen Objektiven immer "Aspherical" drauf, was warscheinlich zu lang war.) Seitdem verwendet Canon diesen Buchstaben als Universalkuerzel fuer Objektive, in denen Fluoritelemente, UD-Glas oder (heute muss man das wohl extra dazusagen: geschliffene) Asphaeren verwendet werden.
In L-Objektiven sind spezielle Linsen verbaut, wie zum Beispiel Fluorit-Linsen. Das spezielle daran ist, dass Fluorit kein Glas ist, sondern ein Kristall (Glas wäre Amorph). Canon hat in den 70er-Jahren begonnen eine Technik entwickelt, um genügend grosse Fluorit-Kristalle zu züchten. Natürlich vorkommende Kristalle waren und sind nur so gross, damit man sie für Mikroskop-Linsen verwenden konnte.
Der Vorteil dieser Fluorit-Linsen ist die sehr sogenannte anomale Teildispersion, d.h. bei der Brechung sind die Farben nicht symmetrisch verteilt, was besonders dabei hilft das sekundäre Spektrum (das sich z.B. in chromatischer Aberration äußert) zu korrigieren. Ausgedeutscht: Mit L-Objektiven hat man allgemein eine bessere optische Qualität und vor allem in allen Licht-Spektren eine ähnliche Streuung des Lichts, was zu weniger Farbsäumen usw führt.
Das L bezeichnet also keine Qualitaetsstufe, sondern lediglich bestimmte Technik im Objektiv. Es gibt also auch nicht-L-Optiken, welche die die gleiche oder eine bessere Qualität aufweisen. Canon übersetzt heute das "L" mit Low Dispersion, was soviel heisst wie kleine Farbzerstreuung.
Greez, Schizo