Bei Fashion und Portrait eher nicht, bei Wildlife bin ich mir noch nicht sicher.
Fashion: ganz klar Vorteil bei 36 Megapixel! -> Ich fotografiere im Studio mit 40 Megapixeln und es reicht gerade für meine Crop-Spielereien.
Beispiel aus der Fashion-Praxis: Du fotografierst ein Model mit einem Kleid und einer Handtasche. Abends ist das Model weg und Du sortierst am PC die Bilder. Nun ist aber das beste Bild der Handtasche MILANO zufälligerweise gerade auf dem Ganzkörperbild... Du brauchst also einen gewaltigen Crop. Im Mittelformat oder eben mit 36 MP ist das kein Problem.
Das ist durchaus keine Ausnahme, sondern die Regel. Die Zeit (und das Geld) reicht einfach nicht, während des Shootings x-mal die Kamera oder das Objektiv zu wechseln und alle geschossenen Bilder in Ruhe anzuschauen, so lange das Model noch da ist. Sobald das Shooting vorbei ist, hast Du nur noch die geschossenen Bilder und musst daraus das Beste machen. Crop ist dabei ein KREATIVES WERKZEUG, welches einzig und allein durch die Bildqualität und -auflösung in seinen Grenzen limitiert ist. Deshalb kann ich meine geliebte D700 im Studio nicht gebrauchen. Und die Pentax 645D ist schwer und saulangsam (1fps) mit problematischem AF (!) und dazu kriegt man noch KEINE Objektive seit 1 Jahr (auch die Kamera ist seit Wochen nicht lieferbar bei uns).
Fazit: D800 bei Fashion erhöht die kreativen Möglichkeiten in der Postproduktion
Wildlife: hier reicht das Stichwort CROP zum Ersatz langer Brennweiten. Wenn auch das 400er nicht mehr reicht für den schönen Eisvogel, dann darf / muss gecroppt werden. Einige Tierfotografen haben dazu schon in unseren D800-Threads ihre Erleichterung kund getan.
Für alles ist die D800 wohl nicht zu gebrauchen. Aber Deine beiden Beispiele gehören gerade zu den typischen Einsatzgebieten
(und bei Porträt habe ich persönlich lieber viel Auflösung für saubere Retusche VOR dem Downscaling. Ist nicht nötig, aber ich korrigiere lieber gut aufgelöste Hautunreinheiten, als pixelige "Matsch-Schmierereien")