AW: brenizer methode - oder olébokeh! (sammelthread)
Aber guck dir mal das untere Fahrradbild vom Fischmarkt an. Wie riesig das Hinterrad ist.
Genau, 1m war total übertrieben... das Hinterrad wurde halt wie in einem Weitwinkel total gross und verzerrt. 1,6 m waren da schon um Welten angenehmer (erstes Bild)
Deine Brenziers sehen wirklich weltklasse aus. Aber wenn ich lese, wie Du sie machst, wundere ich mich. Wenn ich mit meiner 7D und dem 100mm 2,0 weniger als drei Meter Abstand einnehme, sieht der Effekt total übertrieben aus! Ich poste gleich mal einen Versuch aus ca. 5m Entfernung und dem 85 1.4!
Hallo pimaskro,
Danke, aber Dein 100mm 2.0 an der Canon 7D sind an der Canon 5D equivalent zu einem 150-160mm Objektiv mit eher Blende 2.8.
Da müsste ich wohl auch 3 meter entfernt stehen.
Man muss sich aber auch im klaren sein, das der Abstand zum Motiv ein gestalterisches Mittel sein kann. Wenn ich jetzt mit dem 85mm ein nahes Gesichtsporträit, bei Offenblende machen will dann habe ich diverse Möglichkeiten zu brenizern und verschiedene Wirkungen die ich erzielen kann:
Möglichkeit 1 bei 85mm am Vollformat:
Naheinstellgrenze (85cm). Damit hätte ich normalerweise gerade mal das Gesicht von Stirn bis Kinn drauf. Wenn ich jetzt brenizere mit 4 Bildern, habe ich das ganze Gesicht drauf + ein ganz klein wenig Hintergrund oben,links,rechts,unten. Der Effekt ist hier sehr gut und alles sieht realistisch aus. Hier brenizere ich allerdings aus den Knien. Hier wird nix geschwenkt oder um den Nodalpunkt rotiert.
Ergibt eine tolle Bildwirkung IMHO
Möglichkeit 2 bei 85mm am Vollformat:
Naheinstellgrenze. Damit hätte ich normalerweise gerade mal das Gesicht von Stirn bis Kinn drauf. Nun mache ich aber 16 Bilder und habe sehr sehr viel vom Hintergrund drauf. Hier muss ich die Kamera schwenken. Allerdings erscheint jetzt das Gesicht zu stark verzerrt, die Nase sehr gross und der Rest verjüngt sich. Gut zu sehen an dem Peugeot-Bild von "metaller" weiter oben. Da erscheint das Nummernschild viel zu gross. Das kann also aber auch ein Stilmittel, ähnlich dem Einsatz eines UWW oder Fischauges sein. Man muss nur wissen wo man es einsetzen kann...
Beispiel: Hier habe ich auch mal ziemlich an der Naheinstellgrenze vom 85er gearbeitet und einen gewünschten UWW Effekt erzielt:
[ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]1881631[/ATTACH_ERROR] [ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]1881630[/ATTACH_ERROR][ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]1881632[/ATTACH_ERROR]
Möglichkeit 3 bei 85mm am Vollformat:
Man geht ein paar Schritte zurück und macht das gleiche mit 16 Bildern, aber durch die grössere Entfernung (beim 85mm müssten es ca 1,60m sein) hat man einen viel flacheren Winkel wo man die Kamera um den gedachten Nodalpunkt rotiert. Ergebniss: Hier wird weniger vom Motiv (=Mensch) verzerrt.Alles sieht noch natürlich proportioniert aus.
Nun muss man natürlich auch noch jeweils bei den Entfernungen motivabhängig umrechnen. Ein Hund ist kleiner als ein Mensch, ein Mensch ist kleiner als ein Pferd.... etc... Je grösser das Motiv, desto weiter muss man weg sein um starke Verzeichnungen/Verzerrungen zu vermeiden.
Beispiel: Hier bin ich dann paar Schritte weit weggegangen und nach Möglichkeit 3 gearbeitet, weil Möglichkeit 2 das Heck zu stark verjüngt hätte, ausserdem wäre das Auto ziemlich im Bildzentrum in den Ausmassen komprimiert worden:
[ATTACH_ERROR="dslrToolsAttachRewrite"]1881853[/ATTACH_ERROR]
Kleiner Nachtrag:
Man hat auch noch durch die verschiedenen Projektionsmodi in der jeweiligen Software Einfluss auf die Bildwirkung: Planar, Sphärisch, Zylindrich, Mercator, etc...
@pimaskro, dein Bild: Ich find den Effekt nicht zu übertrieben auf deinem Bild. Du musst für dich selbst feststellen, welche Entfernung dir am besten liegt und was Du mit deinem Brenizer erreichen willst? Willst Du es bei 300 DPI auf 1x1m drucken lassen in aller aller höchster Qualität? Soll es einfach nur digital bleiben ? Usw, usw...