...Ich sage nur soviel, überlasst die Hochskalierung dem Ausbelichter. Dessen System bearbeitet sich die Daten entsprechend der Ausgabegröße optimal auf...
Das ist vollständig falsch, besser du hättest nichts gesagt.
1.
Wenn man dem Ausbelichter die Hochskalierung überlässt hat man keinen Einfluss auf die Qualität der Skalierung (Anzahl der Skalierungsschritte, Algorithmus z.B. Lanzos3/8, bikubisch, etc.). Gute Ausbelichter geben deshalb pixelgenau Formatbezeichnungen und die exakten Papiergrößen an, damit die Bilddateien exakt vorbereitet werden können.
2.
hat diese Vorgehensweise einen fatalen Systemfehler:
Die Schärfung eines Bildes via USM erfolgt im letzten Bearbeitungsschritt, also nach dem Skalieren. Man müsste aus diesem Grund - deiner Logik folgend - dem Ausbelichter ein aus dem RAW Konverter ungeschärft extrahiertes Bild zur Verfügung stellen. Kein Ausbelichter schärft das zur Verfügung gestellte Bild nach... und wenn doch kann er das niemals motivgerecht mit der Sorgfalt tun wie man es selbst kann.
Folgende tutorials solltest du dir anschauen:
1.
EBV Workflow
2.
Digitales Schärfen - Grundlagen (Vorsicht: sehr lang mit sehr vielen Bildern!)
Zitat Scorpio aus diesem thread:
Das Schärfen sollte möglichst weit zum Schluss der Bildbearbeitung vorgenommen werden, da die Ergebnisse einer frühen Schärfung durch nachfolgende Bildbearbeitung wieder zunichte gemacht werden können. Und somit nach der Skalierung.
Ich habe Foto-Oberhavel´s Argumentation folgend dessen -falschen- workflow an meinem Beispielbild nachgestellt:
1.
Extrahierung des RAW in Originalauflsöung mit moderaten Einstellungen nach schwach komprimiertes jpg. aus Canon DPP 3.7.2. Einstellungen:
Kontrast: -2
Lichter:0
Schatten:0
Farbton: 0
Farbsättigung:0
Schärfe: 5 (Mittelwert aus 0-10)
Bildart: Landschaft
Sonstige Einstellungen: -
jpg. Komprimierung: 7 (aus 0-10)
Dateigröße: 4,6 MB
Das ist die Datei, welche dem Ausbelichter zur Verfügung gestellt werden würde, ein typisches - out of the cam - jpg.
2.
Skalierung des Bildes mit bilinearer Interpolation auf 9000x6000 und Ausschnitt daraus, siehe Anhang. (Es ist davon auszugehen, dass der Ausbelichter nicht die rechenintensive bikubische Interpolation durchführt, sondern eher eine weniger rechenintensive Interpolationsmethode mittlerer Qualität hier bilinear, oder noch schlechterer Qualität z.B. Pixelwiederholung verwendet.)
Fazit:
Es ist ein Verlust der Detailierung gegenüber dem vergeichbaren Bildausschnitt mit idealem workflow aus meinem vorhergehenden thread zu sehen (vergleiche z.B. die in die Wand eingelassene Tafel). Die Qualitätsverluste würden noch viel massiver werden, wenn ein stark geschärftes jpg. mit hoher Komprimierung verwendet werden würde, was in der Praxis oft der Fall ist.
Ich lade Zweifler gerne ein Ausbelichtungen auf Rückwand aufgezogen und mit Passepartout gerahmt in Größen 75x50cm und 40x30cm auf Basis von RAW files einer 350D, 5D bei mir anzuschauen. In diesem Fall bitte eine Pn.
Gruß Marsupilami