Wann bringt Panasonic eigentlich ein Firmwareupdate, mit dem sich nur noch Panasonic-Speicherkarten verwenden lassen? Andere könnten ja kaputt gehen und für Bildverluste sorgen. 2 Panasonic-GB gäbs dann vielleicht für 80 EUR - ok, die Karten zerdröselts dann sicher genau so schnell oder langsam wie alle anderen, aber zumindest weiß man dann, wer schuld ist.
Und hat die G(H)2 später ein Panasonic-spezifisches Stativgewinde, damit die Kamera (wenn überhaupt) nur zusammen mit einem Panasonic-Stativ (Alu mit fest montiertem Kopf, für 350 EUR extra zu erwerben) umfallen kann?
Das ist gar nicht so abwegig, denn Geschichte scheint sich doch immer zu wiederholen. Ich darf in diesem Zusammenhang an die Firma Minolta erinnern, die in den 70ern und 80ern des letzten Jahrhunderts völlig zu Recht einer der Marktführer im Spiegelreflexsegment war. Nachdem man 1985 den gehäuseintegrierten Autofokus in einer Spiegelreflexkamera üblicher Bauform und zu marktgängigen Preisen als Innovation einführte (Canon und Nikon waren zu jener Zeit und auch noch lange Zeit später „MeToo“-Hersteller und eher schlechte Nachbauer) ging man den konsequenten Weg der Inkompatibilität:
Zunächst wurde mit dem Autofokus auch ein neues Bajonett (A-Bajonett) eingeführt, das das damalige, bewährte (dem F-Bajonett weit überlegen!) und gut eingeführte SR-(MC,MD)-Bajonett ersetzte und völlig inkompatibel zu diesem war. Der Minolta-Fan mußte sich zwingend neue Objektive kaufen, falls er an der neuen Technologie partizipieren wollte.
Im Jahre 1988 kam der Doppelschlag: Minolta verbesserte seine Kameras deutlich. Besserer und schnellerer Autofokus, intelligentes Belichtungssystem etc. Die beiden Knaller aber waren:
Ein proprietärer und natürlich patentierter Blitzschuh, auf dem nur Minolta-Blitze passten. Das Argument der Marketingkasper: Bessere Führung und sicherer Kontakt. Selbstverständlich ließen sich Minolta-Blitze nicht ohne weiteres an den normalen Blitzschuh anschließen. Die Zubehörindustrie hatte ein neues Betätigungsfeld, das bis in die heutigen Tage immer noch besteht.
Um die Kamera in funktionaler Hinsicht zu erweitern, wurden etwa zehn verschiedene, ebenfalls mit proprietärer Technologie ausgestattete Chipkarten mit sog. „Computerprogrammen“ angeboten, die Belichtungsreihen, erweiterte Spotmessungen oder Belichtungsprogramme ermöglichten.
Als Ausgleich für diese „Innovationen“ wurden die versprochenen Erweiterungen des Objektivsystems auf Eis gelegt. Das war der Zeitpunkt, als ich beschloß, beim manuellen SR-Bajonett zu bleiben und nicht mehr auf das A-Bajonett-System zu wechseln.
Minolta hat diese Ignoranz der Kundeninteressen auch in der Modellpolitik konsequent fortgesetzt. Der Weg der Marke Minolta in der Fotobranche ist bekannt. Mit der „Root-Kit“- und „Memory-Stick“-Firma Sony wurde aber ein würdiger Nachfolger gefunden.
Als Kunde mache ich um Firmen einen großen Bogen, sobald ich erkennen muß, dass sie mich verachten und ausschließlich mein Geld wollen.