AW: Makro Ringblitz Delta DRF-14C
Da kauf ich ihn lieber bei
Amazon, zwar Marketplace, hat aber wie immer super geklappt. Der Preis ist wirklich 1A und die Versandkosten mit 3€ sind auch der Hammer. Witzigerweise habe ich vor einigen Tagen noch 99€ gezahlt, nun will 'fotole' 111€ - ist aber immer noch fast 20€ billiger als Walser & Co, mit Versand sogar weit über 20€. Und das alles unter der guten Amazon 'Aufsicht' und per CC zahlbar.
Ein Kurzbericht: Für den Preis gibts wirklich nichts zu meckern. Eigentlich fehlt nur der Master/Slave-Mode und die vollmanuelle Steuerung, alles andere passt und funktioniert auch gut: E-TTL(2?), +/-2LW Korrektur an der Kamera (5D) und auch wirklich alle halbautomatischen Modi (M, Av, Tv) - so wollte ich es, vollmanuell hat mich gar nicht interessiert.
Die Mechanik ist ok, Canonqualität ist es natürlich nicht. Aber das Steuergerät lässt sich immerhin mit der üblichen Rändelschraube auf der Kamera sichern und wirkt robust. Die Befestigung der Blitzröhre auf dem Objektiv funktioniert auch gut. Die mitgelieferten Adapterringe sind aus Metall (Alu), das ist bei solchen Billigartikeln wirklich nicht selbstverständlich. Übrigens kann man gerne mal nachrechnen, was alleine 4 dusselige Alu-Adapterringe kosten - das ist der halbe Blitz

. Leider ist das Gewinde am Blitzkopf nur aus Plastik, hier als schön aufpassen beim Ansetzen und aufschrauben. Das ist für mich persönlich kein großes Problem, da ich den Blitz vermutlich nur an meinem einzigen Makroobjektiv verwende und somit den metallernen 58mm Adapterring drauflasse. Will man den aber öfter wechseln, könnte das Plastikgewinde ein Problem werden. Das Verbindungskabel zwischen 'Blitzkopf' und Steuerung ist 45cm lang, das reicht denke ich auch für die längsten 'Röhren'. Das Kabel ist auch schön stabil und an beiden Enden ordentlich zugentlastet.
Einzig das Batteriefach ist wirklich fummelig: zuerst mal sieht man kaum, wie die Batterien reingehören. Legt man sie einzeln ein, fallen sie in dem unabgetrennten Fach umher, bis man endlich alle richtig drin hat. Das Schließen des Deckel ist dann nochmal Gefummel, wenn er aber mal zu ist, macht er einen sehr stabilen Eindruck. Mein 'Usability-Urteil': eine Minute statt 20 Sekunden Zeit zum Batteriewechsel nehmen und alles ist gut

. Ach so, 4 AA-Zellen gehören rein, Akkus (besser) oder Batterien.
Die Steuerelemte sind sehr überschaubar

. Es gibt einen Einschalter, eine Test-Auslösetaste, eine Ready-Leuchte und immerhin eine 'Belichtung-Ok' Leuchte, das wars aber dann. Eine automatische Abschaltung sucht man vergebens, wenn man den Schiebeschalter vergisst, gehts dahin mit den Batterien. Ich habe übrigens meine mittlerweile üblichen eneloops verwendet und damit Blitzfolgezeiten von ca. 4 Sekunden erreicht (100% Blitz, oder besser gesagt, in Ermangelung einer manuellen Kontrolle, das was ich dafür halte). Wenn der Blitz geladen ist, verhält er sich übrigens total lautlos. Selbst mit dem Ohr am Steuergerät hört man kein 'Gefiepe', sehr löblich! Dem Bilora liegt übrigens auch eine sehr ordentlich geschriebene, gedruckte deutsche Anleitung bei, die durchaus einiges von den verschiedenen Belichtungsmodi zu berichten hat. Außderdem klärt sie auf, man solle zur Erhaltung des Blitz-Elkos den Blitz ab und an einschalten und testauslösen und es gibt eine Kamerakompatibilitätsliste bezüglich der unterstützen Betriebsarten. Und natürlich steht noch drin, dass man keine leeren Batterien fressen und das Ding nicht in der Spülmaschine reinigen soll ...

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Ein erster kurzer Praxistest hat meine Erwartungen locker übertroffen. WIE weich die Schatten selbst mit so einem Billigteil werden können, hat mich überrascht. Natürlich besitzt der Bilora nur eine, fast 360 Grad umfassende Röhre, mit links/rechts Balance ist also nix. Da auch kein Slave ansteuerbar ist, eignet er sich zur kreativen Blitzerei eher nicht. Aber z.B. kleine Objekte einfach 'schön' weich auszuleuchten, gelingt einfacher denn je. Die Belichtung passt eigentlich immer, schwankt auch kaum, ich würde schätzen, max. 1/3 Blende.
Nun noch ein letzter Hinweis: der Bilora benutzt keinen Vorblitz! Wie er das mit ETTL vereinigt ist mir rätselhaft, Fakt ist aber, dass er dadurch doch einen klassischen Slave (Fotozelle) auslösen kann und vor allem, dessen Licht in Grenzen mit einbezieht. Ich vermute, dass der Bilora kein echtes E-TTL2 betreibt, sondern eher was man früher TLL nannte: wenn genug Licht da ist, wird abgeschaltet

. Ich habe jedenfalls meinen 430 mal auf so einen einfachen Slaveblitzauslöser gepackt und seitlich plaziert, funktioniert! Aber auch mit so einem winzigen 'Tochterblitz' mit eingebauter Fotozelle geht es! Der Slave löst synchron aus, trägt auch wirklich zur Belichtung bei (man kann z.B. gezielte Schatten setzen) und die Belichtung passt trotzdem. Aber nur, solange der Slave nicht zu hell ist (manuell gesetzt) - logisch, sonst wird das Bild schon von ihm überbelichtet. Also, das ist bei Weitem kein E-TTL-Master-Slave Ersatz, aber falls man mal etwas mehr Tiefe im Bild braucht, geht zumindest etwas. Das flotte 'Draufhalten' ist dann natürlich dahin.
Fazit: Ich finde den Blitz für den Preis mehr als brauchbar und bereue keinen Cent. Urteil: Sehr kaufenswert

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Angehängt habe ich noch ein paar 'Spontanbilder'. Gerade die Makros von dem Tier (was ist das eigentlich - kann fliegen und klingt dabei wie ein Hubschrauber!) gelingen zumindest mir, nur mit solch einem Ringblitz. Diese unheimlichen 'Blitzschienenaufbauten', wie man sie von Makrofreaks schon ab und an mal sieht, sind für mich indiskutabel und mit dem klassischen Aufbau, ST-E2 und Kreativblitzen von der Seite etc. ginge in dem Fall nichts, so wie das Tierchen auf dem Rand der Glasschüssel herumgesaust ist

. Und mit einem 580er auf der Kamera gehts gleich gar nicht, wie ich finde. Das Teil ist eine echte Bereicherung.