species 8472
Themenersteller
Bei den neuen Oly-Modellen ist ja, seit die ersten Bilder und Tests im Netz auftauchten, teilweise von einem Verlust der Lichterdynamik in der Größenordnung von -0,7EV (Test der E-410 auf Dpreview) oder sogar bis -1EV die Rede. Auf der anderen Seite hat man von den Besitzern der E-510 hier im Forum von Panikattacken in dieser Hinsicht bis jetzt nichts mitbekommen. Um diesem verwirrenden Umstand Rechnung zu tragen, habe ich versucht, soweit mir möglich, dem Phänomen ein wenig auf die Spur zu kommen.
Um es vorweg zu nehmen: Ich bin kein Freund von Labortests mit Kameras, geschweige denn von "hausgemachten" Labortests. Aber in diesem Fall blieb mir wenig anderes übrig.
Der Schlüssel des Problems ist der Motivkontrast. Man muss ein Motiv finden, das zum Testen taugt. Optimal wäre ein Motiv mit extrem hohem Kontrast zwischen den Lichtern und Schatten, aber gleichzeitig auch möglichst vielen Zwischentönen. Eine Szene, bei der ein extremer Unterschied zwischen den Lichtern und den Mitteltönen besteht, ist ungeeignet, da hier eine Kamera ihre Vorteile hinsichtlich der Feinheiten in der Lichterzeichnung gar nicht ausspielen könnte. Und dann müßte man das Motiv mit mehreren Kameras in Belichtungsreihen von 1/3EV Stufen fotografieren, ohne dass sich währenddessen die Lichtverhältnisse ändern! Viel zu aufwändig und fehleranfällig.
Stattdessen habe ich mich entschlossen, den Motivkontrast durch unterschiedliche Belichtungen zu ersetzen. Lichtquelle war eine Glühlampe in Form einer Strahlerbirne, die das Motiv von der Seite beleuchtete, und das restliche Tageslicht in einem Raum mit zugezogegen Vorhängen. Natürlich bleiben ein paar Unsicherheitsfaktoren. Ich verwendete Kunstlicht bei relativ langen Belichtungszeiten. Reagiert hier der Sensor eventuell anders als bei kurzen Zeiten und Tageslicht mit anderer spektraler Zusammensetzung? Praktische Erfahrungen mit den verschiedenen Kameras geben jedoch wenig Anlass zu der Befürchtung, dass sich dadurch das Ergebnis gravierend ändern würde.
Der Weißabgleich war bei der E-510 und 20D auf "Glühlampe" eingestellt, bei der E-1 auf 3300K, bei der D200 durch mein Versehen auf "Auto". Aber bei diesem Vergleich geht es schließlich nicht um die korrekte Farbwiedergabe, sondern um den Belichtungs-, bzw. Entwicklungsspielraum. Außerdem ist die Interpretation von Kunstlicht bei den verschiedenen Kameras durchaus unterschiedlich. Der Weißabgleich wurde bei den aus RAW entwickelten Bildern, soweit nötig, nachträglich auf Kunstlicht angepasst. Alle Aufnahmen mit ISO 100 und Blende 6,3 in Adobe-RGB.
Eine Schwierigkeit stellte die korrekte Belichtung dar. Ich wollte mich nicht auf die Korrektheit der verschiedenen Belichtungsautomatiken und Messmethoden der Kameras verlassen, darum wurde die Szenerie in einer Belichtungsreihe in 1/3 Schritten bei fixer Blende (F6,3) belichtet. Ich entschied mich gegen rein manuelle Belichtung und wählte jeweils Zeitautomatik mit Mehrfeldmessung, um den Kameras Gelegenheit zu geben, eventuelle Belichtungsschwankungen korrigieren zu können. Die Kameras standen während der Prozedur auf dem Stativ, ausgelöst wurde per Selbstauslöser. Anschließend wurde anhand der Bilder mittels des Helligkeitseindrucks und des Histogramms jeweils die korrekte Belichtung bestimmt. Die Lichter sollten möglichst weit rechts stehen, aber noch nicht aus dem Histogramm herauswandern. Es sollte reines Weiß vorhanden sein, aber die Lichter mussten noch Zeichnung haben. Nachträglich stellte sich dann heraus, dass meine Wahl bei der D200 und 20D mit der Meinung der Kameras übereinstimmte, während das Exif des "korrekten" E-510 Bildes +0,3EV anzeigte, das des "korrekten" E-1 Bildes sogar +0,7EV. Erfreulicherweise waren die tatsächlichen Verschlusszeiten jedoch bei E-510, E-1 und 20D absolut identisch, lediglich die D200 bildete eine um 2/3 Stufen längere Zeit. Dass dies kein Ausreisser war, zeigt die Tatsache, dass die D200 alle Bilder etwas länger belichtete, als ihre Kolleginnen.
Einmal das Testszenario, dann die 100% Crops der JPEGs (out of cam), die ich als korrekt belichtet eingestuft habe, von links nach rechts: E-510, E1, D200, 20D.Die eingeblendeten Histogramme beziehen sich jeweils auf die kompletten Bilder, nicht auf die Crops.
Um es vorweg zu nehmen: Ich bin kein Freund von Labortests mit Kameras, geschweige denn von "hausgemachten" Labortests. Aber in diesem Fall blieb mir wenig anderes übrig.
Der Schlüssel des Problems ist der Motivkontrast. Man muss ein Motiv finden, das zum Testen taugt. Optimal wäre ein Motiv mit extrem hohem Kontrast zwischen den Lichtern und Schatten, aber gleichzeitig auch möglichst vielen Zwischentönen. Eine Szene, bei der ein extremer Unterschied zwischen den Lichtern und den Mitteltönen besteht, ist ungeeignet, da hier eine Kamera ihre Vorteile hinsichtlich der Feinheiten in der Lichterzeichnung gar nicht ausspielen könnte. Und dann müßte man das Motiv mit mehreren Kameras in Belichtungsreihen von 1/3EV Stufen fotografieren, ohne dass sich währenddessen die Lichtverhältnisse ändern! Viel zu aufwändig und fehleranfällig.
Stattdessen habe ich mich entschlossen, den Motivkontrast durch unterschiedliche Belichtungen zu ersetzen. Lichtquelle war eine Glühlampe in Form einer Strahlerbirne, die das Motiv von der Seite beleuchtete, und das restliche Tageslicht in einem Raum mit zugezogegen Vorhängen. Natürlich bleiben ein paar Unsicherheitsfaktoren. Ich verwendete Kunstlicht bei relativ langen Belichtungszeiten. Reagiert hier der Sensor eventuell anders als bei kurzen Zeiten und Tageslicht mit anderer spektraler Zusammensetzung? Praktische Erfahrungen mit den verschiedenen Kameras geben jedoch wenig Anlass zu der Befürchtung, dass sich dadurch das Ergebnis gravierend ändern würde.
Der Weißabgleich war bei der E-510 und 20D auf "Glühlampe" eingestellt, bei der E-1 auf 3300K, bei der D200 durch mein Versehen auf "Auto". Aber bei diesem Vergleich geht es schließlich nicht um die korrekte Farbwiedergabe, sondern um den Belichtungs-, bzw. Entwicklungsspielraum. Außerdem ist die Interpretation von Kunstlicht bei den verschiedenen Kameras durchaus unterschiedlich. Der Weißabgleich wurde bei den aus RAW entwickelten Bildern, soweit nötig, nachträglich auf Kunstlicht angepasst. Alle Aufnahmen mit ISO 100 und Blende 6,3 in Adobe-RGB.
Eine Schwierigkeit stellte die korrekte Belichtung dar. Ich wollte mich nicht auf die Korrektheit der verschiedenen Belichtungsautomatiken und Messmethoden der Kameras verlassen, darum wurde die Szenerie in einer Belichtungsreihe in 1/3 Schritten bei fixer Blende (F6,3) belichtet. Ich entschied mich gegen rein manuelle Belichtung und wählte jeweils Zeitautomatik mit Mehrfeldmessung, um den Kameras Gelegenheit zu geben, eventuelle Belichtungsschwankungen korrigieren zu können. Die Kameras standen während der Prozedur auf dem Stativ, ausgelöst wurde per Selbstauslöser. Anschließend wurde anhand der Bilder mittels des Helligkeitseindrucks und des Histogramms jeweils die korrekte Belichtung bestimmt. Die Lichter sollten möglichst weit rechts stehen, aber noch nicht aus dem Histogramm herauswandern. Es sollte reines Weiß vorhanden sein, aber die Lichter mussten noch Zeichnung haben. Nachträglich stellte sich dann heraus, dass meine Wahl bei der D200 und 20D mit der Meinung der Kameras übereinstimmte, während das Exif des "korrekten" E-510 Bildes +0,3EV anzeigte, das des "korrekten" E-1 Bildes sogar +0,7EV. Erfreulicherweise waren die tatsächlichen Verschlusszeiten jedoch bei E-510, E-1 und 20D absolut identisch, lediglich die D200 bildete eine um 2/3 Stufen längere Zeit. Dass dies kein Ausreisser war, zeigt die Tatsache, dass die D200 alle Bilder etwas länger belichtete, als ihre Kolleginnen.
Einmal das Testszenario, dann die 100% Crops der JPEGs (out of cam), die ich als korrekt belichtet eingestuft habe, von links nach rechts: E-510, E1, D200, 20D.Die eingeblendeten Histogramme beziehen sich jeweils auf die kompletten Bilder, nicht auf die Crops.
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