Grönland 2016: Der Westen

sissen schrieb:

Was hast du denn da für ein 400mm Objektiv? Das Bokeh ist etwas unruhig oder ist es ein starker Ausschnitt?

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Das Sony 70-400G (Mk I). Ein tolles Objektiv mit sehr praktischem Berennweitenbereich, das bei 70mm auf Festbrennweitenniveau ist und das man auch bei 400mm noch mit Offenblende an 42MP verwenden kann. Das Bokeh oberhalb von 250mm ist allerdings der Schwachpunkt des Objektivs. In vielen Fällen sieht es perfekt aus, aber in anspruchsvolleren Situationen kann es unruhig werden. Das Gewirr von Gestrüpp relativ Dicht hinter dem Vogel war eine Herausforderung, die eine gute Festbrennweite etwas besser gemeistert hätte. Das ist der Preis dafür, dass das Objektiv auf Auflösung getrimmt wurde. Aber so viel Gestrüpp sehr hinter dem Motiv ist generell nicht ohne. Ich habe gerade zufällig ein Bild mit dem Nikon 600 f4 von einem Reiher im Schilf gesehen und auch das war beim Bokeh in der Situation nicht perfekt.

lachibum schrieb:

Aber so ein Haus am See könnt ich mir auch vorstellen.

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Es ist hier ja das Meer, das so unglaublich ruhig war. Die Lofoten sind schon eine Ecke idyllischer als das karge Grönland und es ist verdammt abgelegen hier. Für eine Reise interessant, aber dauerhaft würde ich dann doch Norwegen vorziehen. Tromsö und Umgebung allerdings eher als das Schlechtwetterloch Lofoten.

Nachdem es dunkel geworden war, gab es Polarlicht, und zwar ausführlich. Bevor ich zu einer Nachtwanderung startete, haben wir im Ort ein paar Fotos gemacht.

Nr. 106

Anschließend stand eine Nachtwanderung zum nahegelegenen Fjord auf dem Programm. Ich beginne mit zwei Bildern vom Hinweg:

Nr. 107


Nr. 108

Weiter geht es auf der Wanderung:

Nr. 109


Nr. 110


Eigentlich hätte ich gern Polarlicht volle Socke und Milchstraße über dieser Bucht fotografieren, aber wie man sieht, schaute das Polarlicht nur mal kurz vorbei und schimmerte ansonsten nur links über den Felsrücken. Wie man sieht, war es rotes Polarlicht. Auch diesen Schimmer in Kombination mit der Milchstraße fand ich fotografierenswert.

Nr. 111

Die Aurorabilder scheinen ja nicht so gut anzukommen, ist der Vordergrund zu öde oder zu matschig oder ist es zu sehr Auroraalltagskost?

Am nächsten Morgen hieß es früh aufstehen, da wir um 7 Uhr auf eine lange Fahrt vor die Front eines kalbenden Gletschers gingen. Hier kam ein massiver gebautes Schiffchen zum Einsatz, da dort deutlich mehr Eisgang ist. Der Morgen empfing uns mit absolut abgefahrenen Farben. Rosa Himmel! Hinzu kam das seltene Glück, einen richtig blauen Minieisberg zu sehen.

Nr. 112


Nr. 113

Die 112 ist super!! Mir kommen die letzten Bilder allerdings ein wenig überschärft vor.

Wow, was für Farben! Nr. 112 ist wirklich grandios

Die Aurora-Bilder habe ich irgendwie gar nicht mitbekommen. Ich mag sie sehr gerne, die Strukturen sind richtig toll eingefangen.

Ich habe ja leider in der einzigen Nordlicht-Nacht auf den Lofoten mein lichtstarkes WW kaputt gemacht und musste mit einem normalen WW Vorlieb nehmen...herausgekommen sind Bilder mit einer BLZ von 10 Sekunden und höher, da ist an solche tollen Strukturen ja nicht zu denken...

ja die #112 gefällt mir auch sehr gut, tolle Farben,
und die #103 finde ich auch klasse.
g chris

Reisefoto_Mi-Fo schrieb:

Die Aurorabilder scheinen ja nicht so gut anzukommen, ist der Vordergrund zu öde oder zu matschig oder ist es zu sehr Auroraalltagskost?

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Neee ich hab vergessen was zu sschreiben
Bei der 107 und 108 ist es mir tatsächlich ein wenig zu soft im VG aber noch mehr stört mich, dass es mir zu wenig Landschaft ist im VG. Die 109 ist dafür genau richtig, da passt es meines Erachtens nach sehr gut, auch die 111 mag ich.
Aber die 112 und auch die 113 sind da für mich nochmal ein anderes Level. Toll minimalistisch, diese Farben und die dadurch entstehende Stimmung sind einfach überragend!

Vielen Dank für alle Antworten!

vivanco schrieb:

Die 112 ist super!! Mir kommen die letzten Bilder allerdings ein wenig überschärft vor.

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Danke für den Hinweis! Nach den Bildern von dem Birkenzeisig (Nr. 104 und 105) habe ich meine Verkleinerungsstrategie verändert. Bisher hatte ich von 7952 Pixeln Breite in einem Schritt auf 1200px verkleinert und leicht nachgeschärft. Bei den Vögeln gefiel mir das Gefieder dann nicht und ich habe nochmal nachgeschärft, was aber auch nicht wirklich gut war. Bei den Bildern danach habe ich dann zweimal auf 50% verkleinert und nachgeschärft und danach noch auf 1200px. Das sah manchmal gut aus, aber gerade bei Landschaftsbildern war das schon wieder ein Stück zuviel. Inzwischen bin ich bei Landschaft i.d.R. wieder bei Verkleinern in einem Schritt oder ich passe die Verkleinerungsstrategie dem Bild an. Es kommen aber noch einige etwas kräftiger geschärfte Bilder, die ich schon fertig, aber noch nicht hochgeladen habe.

hardtbeat schrieb:

Ich habe ja leider in der einzigen Nordlicht-Nacht auf den Lofoten mein lichtstarkes WW kaputt gemacht und musste mit einem normalen WW Vorlieb nehmen...herausgekommen sind Bilder mit einer BLZ von 10 Sekunden und höher, da ist an solche tollen Strukturen ja nicht zu denken...

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Das mit dem Objektiv ist ja wirklich Pech! Im letzten Winter fiel mir auch ein 1,4/24 aus, aber ich hatte glücklicherweise noch ein zweites dabei. Die gezeigten Polarlichtbilder sind übrigens mit Verschlusszeiten zwischen 8 und 20 Sekunden aufgenommen. Manchmal braucht man wirklich kürzere Verschlusszeiten (wenn es richtig zur Sache geht und die Aurora auch horizontal schnell wird), aber ich finde, dass der Einfluss einer kurzen Verschlusszeit überschätzt wird. 10 Sekunden verwende ich sehr viel. In diesem Winter haber ich allerdings auch an einem Tag zu lange belichtet, an dem zunächst das Polarlicht schwach war und ich um nicht unnötig viel Datenmüll zu produzieren, relativ lange Belichtungszeiten genommen habe. Dann legte das PL plötzlich ganz kräftig los. Ich hatte aber 3 Kameras in erheblichem Abstand in unwegsamem Geländer oder im Wasser aufgestellt und als ich bei den Kameras ankam um die Verschlusszeit kürzer zu Stellen, war die große Show schon vorbei. Trotzdem habe ich sogar bei den längeren Belichtungen die sehr schnellen weißen Aurorastreifen mit dem rosa Rand erwischt, was man sonst nur im Echtzeitvideo oder mit Verschlusszeiten von 3s oder kürzer für möglich hielt.

Zurück nach Grönland: Im Laufe des Tages fuhren wir an Eisbergen in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Größen vorbei.

Nr. 114


Nr. 115

Schon lange habe ich hier nichts geschrieben, das möchte ich jetzt nachholen. Mit den Aurora-Bildern begeistert Du mich nicht, dafür aber mit vielen anderen:

88: schön, wie die Möwen vor dieser beeindruckgenden Kulisse ruhig auf Wasser schaukeln

90: geniales Motiv; mir gefällt die hellere Variante besser.

91: nochmals diese tolle Eistor!

93+94: sehr gelungene Vogelbilder!

101: oh, soooo süüüüß. Besonders der linke Hund mit seinem abgenkickten Ohr ist so putzig!

102: Nicht minder ansprechend für Hundeliebhaber.

104: Im Anflug! Du hast gerade den richtigen Moment erwischt!

112+113: wunderschöne Farben - zum Träumen!

Hmm, die Polarlichtbilder sind ja immer Geschmackssache, so wie man sie sieht, kann man das auf Fotos ohnehin nicht wirklich darstellen.
Ich bevorzuge bei diesen Bildern einen nihct ganz so schwazen Himmel, ich steh aber auch extrem auf grün-blau Kontraste...
Von der Technik und Gestaltung gibts aber aus meiner Sicht nix auszusetzen

Die 112 finde ich auch sehr gleungen, Schärfe ist mir auch ins Auge gesprungen, danke für die Erklärung!

Die letzten Beiden finde ich vom Kontrast schon fast Grenzwertig, aber auch hier gilt wieder,
dass ich eher auf weiche Tiefen steh...

Lg, Gernot

Schöne Polarlichtbilder und die 112 gefällt mir auch mit den weichen Farben.

Mir gefallen die Aurora Bilder recht gut, wenn pingelig ist kann man den etwas unruhigen Vordergrund monieren aber der Gesamteindruck gefällt mir trotzdem.

112 + 113 haben eine sehr schöne ruhige Ausstrahlung, wobei mir vom Gesamteindruck 112 besser gefällt.

Gruß Heiko

Danke für die vielen Rückmeldungen!

Bei der Aurora mag ich den dunklen Himmel und dachte auch dass das so sein müsse, aber es ist interessant, dass auch da die Geschmäcker auseinandergehen. Allerdings gefällt mir auch der bläuliche Himmel sehr gut, den man bei Mondschein hat. Dann entstehen eigentlich die schönsten Polarlichtfotos. Der Mondschein fehlte allerdings bei den gezeigten Aufnahmen, dafür war aber die Milchstraße zu sehen.

Bei 114 und 115 fand ich den Hintergrund so matschig und habe deswegen den Kontrast hochgedreht. Mir gefiel es dann besser, aber es gut zu wissen, dass dies nicht bei jedem so ist!

Aus der Eisbergreihe (der etwas kleineren Eisberge) mit dem ursprünglich teilweise sehr weichen Hintergrund habe ich noch zwei Bilder vorbereitet:

Nr. 116


Nr. 117

Reisefoto_Mi-Fo schrieb:

...
Aus der Eisbergreihe (der etwas kleineren Eisberge) mit dem ursprünglich teilweise sehr weichen Hintergrund habe ich noch zwei Bilder vorbereitet:

Nr. 116

Nr. 117

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Och, schön ..........

Da könnt ich wohl auch stundenlang zuschauen!
Diese tollen Eisformationen ...

Es kommt noch mehr Eis!

Zunächst aber ein Blick ans Land in den Schatten auf eine Felswand mit interessanter Struktur. Das Bild war stark blaustichig (bzw. Weißabgleich zu kalt), was ich schon etwas abgemildert habe. Wenn ich den Weißabgleich noch wärmer einstelle, verliert das Bild aber deutlich. Spiegelung und Felswand in einem blauen Ton gefallen mir gut zusammen.

Halt findet das Auge in diesem Bild zwar nicht, aber trotzdem fasziniert es mich:

Nr. 118


Wir befinden uns jetzt in einem sehr geschützten Fjordsystem, in dem das Wasser noch ruhiger als auf dem schon vergleichsweise ruhigen Meer war. Von der Mündung des Fjords bis zur Gletscherfront waren es ca. 50km. Nun folgen einige Eisschollen in ganz unterschiedlichem Licht:

Nr. 119

Die #117 ist richtig stark! Aber auch 108 und 109 sind für mein Empfinden ganz große klasse. Und die 113 mit ihrer völligen Reduktion auf das Wesentliche ist für mich sowieso absolut grandios.

Danke!

Noch zwei Eisschollen:

Nr. 120


Nr. 121

Also die ganzen Eisschollen Formationen gefallen mir eh, aber die #119 ist für mich das Highlight. Minimalistisch und doch so spannend

sissen schrieb:

die #119 ist für mich das Highlight.

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Das ist auch eins meiner Lieblingsbilder von dieser Reise. Das Blau und das Weiß faszinieren mich. Ich stehe diesbezüglich noch vor der Frage, ob ich die vielen kleinen Eisstückchen, die hier als Punkt im Blau erscheinen, wegstempeln soll oder nicht.

Wir näherten uns langsam der Gletscherfront und kuriose Eisgebilde tauchten auf. Eins betrachen wir mal näher:

Nr. 122


Nr. 123


Nr. 124