Immer wieder gern gesehen in Ausstellungen mit großformatigen Prints(>1m), da geht's mit der Nase direkt ans Bild, einer der Gründe warum speziell Landschaftsfotografen noch mit einer 8x10 GF oder entsprechenden Digibacks rumlaufen.
Dass gerade für Ausstellungen und inbesondere für großformatige Ausbelichtungen bzw. Prints von Landschaftsaufnahmen auch in der heutigen Zeit noch oftmals analoges oder digitales Groß- oder Mittelformat verwendet wurde, ist mir auch bereits aufgefallen. Das digitale Kleinbild konnte bisher 36 Megapixel abliefern. Stellt man hier die Anforderung, dass eine Pixeldichte von 300 ppi vorhanden sein muss, ist maximal eine Größe von ca. 62 Zentimetern Kantenlänge möglich. Dann wird deutlich, weshalb diese Fotografen auf Mittel- oder Großformat zurückgreifen um sich Auflösungen von 80 Megapixel bedienen zu können. Oder eben gar analog fotografieren und hier hinsichtlich der Größe der Ausbelichtung kaum limitiert sind.
Im Grunde genommen ist unter der Maßgabe einer Pixeldichte von mindestens 300 ppi selbst mit einer PhaseOne mit 80 Megapixel maximal eine Druckgröße der Kantenlänge von ca. 87 Zentimeter zu erreichen. Dann wären jedoch auch Betrachtungen aus nächster Nähe ("mit der Nase direkt ans Bild"
) - zumindest hinsichtlich der Auflösung - enorm detailreich und möglich. Ob man diese hohe Pixeldichte allerdings benötigt, müsste man für sich selbst entscheiden. Ich persönlich denke, dass 150 bis 200 ppi für großformatige Drucke ausreichen können. Auc bei einem hervorragendem Sehvermögen. Vorausgesetzt, man unterschreitet den Betrachtungsabstand von ca. 30 - 40 Zentimeter nicht. Und das ist meiner Meinung nach schon wirklich sehr nah bei einem Druck der Kantenlänge 1 Meter. (Nach der Vorgabe Diagonale des Drucks entspricht dem empfohlenen Betrachtungsabstand, wäre bei 1 Meter Kantenlänge ein Betrachtungsabstand von ca. 115 Zentimetern einzunehmen, um das Bild komplett zu überblicken)
Zusammenfassend:
Anspruch: mind. 150 ppi
Betrachtungsabstand: nicht unter 40 Zentimeter
Druckgröße: 1 Meter Kantenlänge
geforderte Auflösung: mind. 6.000 Pixel Kantenlänge
-> In diesem Fall wäre eine Auflösung von 24 Megapixel (3:2) bzw. 20 Megapixel (16:9) erforderlich. Diese Auflösung bietet beispielsweise der Sensor der Sony a7, a7 II.
In meinem Fall, könnte ich mit den Bilder aus der OM-D E-M5 unter der Voraussetzung mind. 150 ppi maximal eine Druckgröße der Kantenlänge von 80 Zentimeter erreichen. So gesehen würde hier ein Mehr an Auflösung nicht schaden. Ob sich diese Theorie in der Praxis auch so darstellt, müsste ausprobiert werden, da eben noch weitere Faktoren wie BIldrauschen, Auflösungsvermögen des Objektives, Bearbeitung und Nachschärfung, individuelle Kontraste und Helligkeit des Bildes, usw. eine Rolle spielen. Berechnen kann man das (Gott sei Dank) nicht.
Wenn man das mal live gesehen hat weiß man auch warum, empfehle an der Stelle mal sich Sachen von Jeff Wall, Joel Sternfeld oder auch Gregory Crewdson anzusehen wenn die Möglichkeit besteht
Das ist vermutlich sehr beeindruckend. Gerade die Leuchtkästen von Jeff Wall bei einer Kantenlänge von teilweise 4 Meter machen einen imposanten Eindruck. Habe gerade ein Foto einer Ausstellung gesehen. Hier ist aber auch zu bedenken, dass bei derart riesigen Bildern ein Betrachtungsabstand von 4,5 Metern eingenommen werden sollte, um das Bild zu überblicken. Deshalb sind die Ausstellungsräume vermutlich auch so riesig. Lediglich bei näherer Betrachtung wird eben wieder diese höhere Pixeldichte gefordert.
Das hängt davon ab, was man machen will.
Ein paar Beispiele:
Du willst 48x27, das ist ein Ausschnitt von 2:3, der ganze Sensor hätte so vergrössert 48x32, bzw ca. 13x19 Zoll. d.h. du bist bei 2000x3000 Linien Auflösung im guten bereich, mit dem Sicherheitszuschlag sind das 9 MP. Wenn du auf die 200 Linien Auflösung im Druck kommen willst, brauchst du 2600x3900 Linien, wieder mit Faktor 1.5 drauf für Umrechung in MP bist du bei 15 MP. Mit 'nem Flaschenboden braucht es mehr, mit einem Foveon Sensor und richtig gutem Glas auch weniger.
Danke für Deine Ausführungen. Sehr interessant zu lesen. Beim Anspruch 200 Linien Auflösung im Druck wäre bei der E-M5 wirklich bei 48x27 Schluss. (E-M5: 4608x2592 Pixel, 16:9, 11,94 Megapixel). Beim Objektiv habe ich mit dem zuiko 12-40er f/2.8 zumindest keinen Flaschenboden in Verwendung.
Ja, vielen FineArt-Printern täte es gut, wenn sie die technischen Spezifikationen ihres Druckers lesen würden. Bedingt durch die Tröpfchengröße liegt die maximale Auflösung eines Tintendruckers bei ca 240 dpi. Tintendruck bedeutet ja, das viele kleine Tröpchen nebeneinander einen Farbpunkt bilden. Den kann man nicht beliebig klein machen, weil sonst beispielsweise der Druckknopf eintrocknet.
Naja, die 240 dpi erreicht ein handelsüblicher Tintendrucker. Ich würde die Prints drucken lassen. Laut Website des Anbieters verwenden die einen Epson Großformatdrucker mit einer Druckauflösung von 2.880 x 1.440 dpi - ich denke, dass der limitierende Faktor hier wirklich die geringe Auflösung meiner E-M5 ist.
Das Großlabor legt 200 dpi als Maßstab für die Güte der Bilddatei zugrunde und berechnet daraufhin in der Vorschau seine Ampel für die Druckqualität.
Das Ampelsystem habe ich so auch schon bei einigen Anbietern gesehen. Allerdings gibt es hier oft keine Angaben, welche Farbe hier für welchen ppi-Bereich gilt. Da muss man dann selbst nachrechnen.
Gedankenexperiment: [...]
Und genau darum geht es. Feine Linien, die durch das Bild laufen (Haare beispielsweise) werden bei hoher Auflösung definitiv korrekt(er) dargestellt [...]
Keine Ahnung, ob das auch noch für Kameras gilt, die dann 50 Mpix haben (oder mehr) - vielleicht ist tatsächlich kein Vorteil mehr zu lukrieren. [...] Somit würde ich sagen: Es können nie genug Pixel sein, die die Kamera auswirft! NIE!
Hm - wenn man das so betrachtet, macht mehr Auflösung wirklich Sinn. Allerdings sollte man sich nicht blenden lassen und auch andere Faktoren mit einbeziehen. Insbesondere: Was möchte ich mit den Bilddateien machen - Großformatige Ausbelichtungen mit hoher (galerieähnlicher) Pixeldichte, Webansicht, etc. Beispielsweise sehe ich keinen Sinn darin, einem Smartphone 45 Megapixel zu spendieren. Der begrenzende Faktor ist hier doch sicherlich der kleine Sensor und der kleine Durchmesser des Objektivs. Beworben wird es aber trotzdem riesengroß - und viele Leute lassen sich blenden und kaufen.
Fazit:
Eine allgemeingültige Aussage bezüglich der "optimalen Auflösungsvermögen" einer Kamera kann nicht getroffen werden, da die Ansprüche und Anwendungsszenarien (Croppen, "mehr Brennweite" durch Croppen, etc.) sehr stark variieren.
Ich denke aber, dass ein Großteil (aller Hobbyfotografen) mit einer Auflösung von 13, 14 Megapixeln in 95 Prozent aller Fälle auskommen würde. Ab und zu ein DINA3 Bild drucken lassen, Betrachtung am Monitor, etwas Croppen, etc. .
Aber gut - mittlerweile bieten selbst "hochgezüchtete" APS-C Sensoren mit einer relativ hohen Auflösung von 20 Megapixeln (Vgl. EOS 7DMII) ein derart gutes Rauschverhalten, dass dieser Trend nach mehr Megapixeln verkraftbar ist und keine größeren Nachteile mit sich bringt. Wie gesagt: Ich sehe die Entwicklung nach mehr Auflösung (vor einem Jahr Sony a7 R, nun EOS 5Ds R, zuküftig die a7 R II bzw. a9, etc.) nicht kritisch - im Gegenteil. Ich empfinde es jedoch nur als falsch und nervig, dass bei der Bewertung einer Kamera oftmals hauptsächlich die Megapixelanzahl als Kriterium herangezogen wird. Zumindest bei nicht technikaffinen Nutzern.
Nope. Ich sehe den Unterschied zwischen 240 und 360 bei meinen Prints aus den aktuellen Epsons (entsprechendes Papier vorrausgesetzt), das ist entscheidend
Ich bin mir sicher, dass man das sehen kann. Allerdings nur mit einem entsprechend geringem Betrachtungsabstand und einem einwandfreien Sehvermögen. Ich habe mir nochmals meine Ausbelichtungen angesehen. Einmal aus Bildern der E-M5 (ca. 210 ppi) und einmal aus Bildern der a 7 II. -> ca. 340 ppi). Jeweils identisches Fotopapier, identischer Anbieter und identische Größe (30 x 45 cm). Unterschied kann man bei naher Betrachtung wirklich erkennen.
gruß,
flo