@LIMALI
Ich denke, das ist jetzt Perlen vor die Säue angesichts eines solchen Fazits nach drei Seiten Aufklärung:
Finale Schlußfolgerung also: die Lichstärke korreliert nicht mit der Sensorgröße! Es ist also tatsächlich absurd, die Blende bei einem kleinen Sensor auf Kleinbild umzurechnen, wenn es um die Lichstärke bei maximaler Offenblende geht – Blende 1.8 bleibt Blende 1.8, egal, wie groß der Sensor ist. Nur im Kontext mit Freistellung, Rauschverhalten, Tiefenschärfe etc. ergibt die Umrechnung Sinn! Aber das war mir von vornherein klar und habe ich auch nie in Frage gestellt!
Demnach dürften sich die Bilder meines iPhones (f2.2/29mm) bei gutem Licht nicht von denen meiner RICOH GRII (f2.8/28mm) unterscheiden - im Gegenteil, das iPhone ist gar noch lichtstärker bei vergleichbarer Brennweite.
Eine solch absurde Diskussion erlebte ich selten und es bleibt nur zu hoffen, dass Technik-affine etwas lernten. "Er" jedenfalls nicht.
Nice weekend,
Coryne
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EDIT oder LETZTER VERSUCH:
http://fotovideotec.de/cropfaktor/
Gebrauch und Missbrauch des KB-Äquivalents in der Werbung
Wenn ich zum Beispiel versuche, eine Aufnahme im Kleinbildformat mit ISO100 und 85 mm Brennweite bei Blende 1,4 mit einer Crop-5-Kamera nachzuahmen, wird das nicht gelingen. Ein Objektiv mit 17 mm Brennweite und Blende 0,28 gibt es ebensowenig wie einen Crop-5-Sensor mit ISO4. Genausowenig werde ich am Markt fündig, wenn ich das KB-Gegenstück zu einer Superzoom-Bridgekamera mit 60-fachem Zoom suche: Für ein Objektiv mit Lichtstärke 2,8 - 5,9 und Brennweite 3,58 - 215 mm an Crop 5,6 müsste ich an einer Kleinbild-Kamera ein Objektiv mit Blende 16 - 33 und 20 bis 1200 mm Brennweite verwenden. So große optische Zoomfaktoren gibt es nur an Kameras mit kleinen Sensoren.
Die Hersteller und Werbetreibenden haben es ja nicht leicht: Sie müssen Kameras und Objektive anpreisen in dem Wissen, dass ein großer Teil der potentiellen Käufer über wenig bis gar keine technischen Grundlagen verfügt. Vereinfachungen komplizierter Sachverhalte sind da an der Tagesordnung. Die KB-Äquivalent-Brennweiten spielen in der Werbung für Kompaktkameras eine dominierende Rolle; die Information, dass es nur Äquivalente sind, geht je nach Hersteller teilweise oder sogar vollständig unter. Eine modellhafte Umrechnung auch von Blenden und ISO-Werten (um Kameras klassenübergreifend vergleichen zu können) sucht man in der Werbung ohnehin vergeblich.