Silvestri
Themenersteller
Hoch-ISO mit KS2
Die aktuelle Presse ist voll von Geschichten mit sechstelligen Isozahlen, speziell K70 und KP. Nun bin ich ein sparsamer Mensch, die 1300€ für eine KP sind kein Pappenstiel, so habe ich ein Wochenende damit verbracht, aus meiner (bezahlten) KS2 möglichst gute Qualität bei wenig Licht zu holen. Dazu muss ich meine Voraussetzungen nennen:
- nur für statische Motive wie Landschaften oder nächtliche Städte / Architektur
- keine speziellen Entrauschungsprogramme, nur das Entrauschen der Stacking-Software, die auch gleichzeitig die raw-Konvertierung macht
Es wird immer viele Wege nach Rom geben und ich stelle EINEN Weg zur Diskussion, der für meine Zwecke einen deutlichen Qualitätsschub bei hoher Isozahl gebracht hat, das Stacking.
Ich benutze für fast alle Arbeiten der Nachbearbeitung das Programm easy HDR 3. Dieses sehr günstige Programm hat auch die Option "Stacking".
Durch systematische Aufnahmereihen mit 1-12 Aufnahmen unter gleichen Bedingungen des selben Motivs, alle nach und nach in das Programm gefüttert, kann man sagen:
- die grösste RELATIVE Verbesserung der Wiedergabequalität tritt ein, wenn ich zwei statt einer Aufnahme benutze, das Rauschen nimmt erheblich ab. Aber gut ist das Zweierstacking deshalb noch nicht.
- Unter praktischen Umständen bringt jede (vernünftige) Steigerung der Aufnahmezahl eine weitere Verbesserung in Bezug auf Rauschen und Detailgenauigkeit. Vier sind besser als Zwei, Acht sind besser als Vier, und bei Zwölf habe ich aufgehört. Jeder wird dann für sich einen eigenen break-even-Punkt definieren, ich finde z.B. 5 Aufnahmen einen guten Kompromiss.
Ja, man muss Kompromisse eingehen bei der KS2. Der Puffer ist etwas klein, winzig darf ich ja nicht sagen. Jetzt kommt das zumindestens für mich Unerwartete:
Wenn ich auf Serienaufnahme high schalte, hängt die maximale Sequenz stark von der eingestellten ISO ab: bei ISO 40000 schafft die Kamera gerade einmal 3 schnelle Aufnahmen raw, dann ist Schicht!
Bei ISO 10000 kann sie schon 4 schnelle Aufnahmen, bei ISO 4000 bereits 5 und bei tieferen ISOs noch mehr. Ich vermute, das liegt an der Entrauschung, die Rechenzeit braucht, raw ist hier nicht wirklich raw.
Nimmt man die Serienbildgeschwindigkeit zurück, kann sie bei ISO 4000 sechs statt fünf Aufnahmen. Diese Kombi scheint mir ein guter Arbeitspunkt zu sein, ISO 8000 wird auch noch recht ordentlich.
Das Ärgerliche daran ist, dass ich bei hoher ISO eigentlich mehr gestackte Aufnahmen brauche für gute Qualität, die mir die Kamera aber nicht gibt. Wenn ich beim Auslösen "neu ansetzen" muss kann es zu Klaffungen in der Bildgeometrie kommen, deshalb ist es wichtig, dass die Stacking-Bilder in einem Rutsch fliessen.
Also muss ich mit dem zufrieden sein, was als maximale Sequenz kommt. Aber unter dem Strich ergibt sich, dass ich mit 4 gestackten raw-Aufnahmen bei ISO 8000 eine sehr gute Qualität bekomme, in Monitorgrösse rauschfrei und detailliert, ohne Stacking schaffe ich das nicht.
Die jpgs der KS2 sind für ordentliche Wiedergabe im Hochisobereich für mich unbrauchbar. Auch wenn ich im Menu die kleinstmögliche Entrauschung einstelle sind sie immer noch viel zu glattgelutscht, schade, vollkommen unnötig. Warum macht Pentax das einerseits einstellbar, wenn die geringste Stufe schon zu hoch ist? Die jpgs der KS2 bei tiefen ISOs bis 800 sind m.E. ok.
Wenn man die Ergebnisse für sich selbst erhärten und absichern möchte, ist es für ein Optimum nötig, JEDE ISO-Stufe der Reihe nach durchzutesten. Die Wirkungsweise der KS2 hat "Knicke" in den Kennlinien für alle möglichen Einstellungen. So ist ISO 8000 bei mir deutlich besser als ISO 10000. ISO 51200 ist Unsinn, denn ISO 40000 ist merklich besser. Das artet in Erbsenzählen aus, lohnt aber. Manchmal wird die Qualität eine ISO-Stufe höher nicht schlechter. Man macht es einmal ordentlich und systematisch, und danach passt es.
Als grobe Abschätzung kommt bei mir heraus, dass ISO 8000 mit Vierer-Stacking ungefähr so rauscht wie ISO 2500 mono. Die Einzelaufnahme ist etwas schärfer.
ISO 4000 mit 6er Stacking rauscht ähnlich wie ISO 1600 mono, auch hier ist die Einzelaufnahme etwas schärfer. Aber ISO 2000 ist mono schon insgesamt definitiv schlechter als ISO 4000 gestackt. Unterm Strich bleibt ein deutliches Plus für all die Situationen, wo sich das Motiv nicht bewegt und man die Freihandkapazitäten maximieren muss.
Ich mag es nicht, zu Fuss ein Stativ mitzunehmen, beim Wandern, in Städten. Da möchte ich eine Technik, die auch ohne Stativ gute Bilder macht. Das Stacking ist da aussichtsreich.
Eine KP wird das evtl ohne Stacking schaffen, aber selbst eine KP oder K70 könnte mit Stacking noch einen Ticken besser werden.
Die minimale Schärfeeinbusse nehme ich gerne hin im Gegenzug für die deutliche Rauschminderung.
Jetzt werden einige von Euch spezielle Entrauschungsprogramme haben, deren Wirkung man da noch oben drauf setzen kann. Das kann jeder für sich alleine entscheiden. Das Thema Stacking scheint mir aber für hohe ISOs sinnvoll.
ois choaf wünscht
maro
Die aktuelle Presse ist voll von Geschichten mit sechstelligen Isozahlen, speziell K70 und KP. Nun bin ich ein sparsamer Mensch, die 1300€ für eine KP sind kein Pappenstiel, so habe ich ein Wochenende damit verbracht, aus meiner (bezahlten) KS2 möglichst gute Qualität bei wenig Licht zu holen. Dazu muss ich meine Voraussetzungen nennen:
- nur für statische Motive wie Landschaften oder nächtliche Städte / Architektur
- keine speziellen Entrauschungsprogramme, nur das Entrauschen der Stacking-Software, die auch gleichzeitig die raw-Konvertierung macht
Es wird immer viele Wege nach Rom geben und ich stelle EINEN Weg zur Diskussion, der für meine Zwecke einen deutlichen Qualitätsschub bei hoher Isozahl gebracht hat, das Stacking.
Ich benutze für fast alle Arbeiten der Nachbearbeitung das Programm easy HDR 3. Dieses sehr günstige Programm hat auch die Option "Stacking".
Durch systematische Aufnahmereihen mit 1-12 Aufnahmen unter gleichen Bedingungen des selben Motivs, alle nach und nach in das Programm gefüttert, kann man sagen:
- die grösste RELATIVE Verbesserung der Wiedergabequalität tritt ein, wenn ich zwei statt einer Aufnahme benutze, das Rauschen nimmt erheblich ab. Aber gut ist das Zweierstacking deshalb noch nicht.
- Unter praktischen Umständen bringt jede (vernünftige) Steigerung der Aufnahmezahl eine weitere Verbesserung in Bezug auf Rauschen und Detailgenauigkeit. Vier sind besser als Zwei, Acht sind besser als Vier, und bei Zwölf habe ich aufgehört. Jeder wird dann für sich einen eigenen break-even-Punkt definieren, ich finde z.B. 5 Aufnahmen einen guten Kompromiss.
Ja, man muss Kompromisse eingehen bei der KS2. Der Puffer ist etwas klein, winzig darf ich ja nicht sagen. Jetzt kommt das zumindestens für mich Unerwartete:
Wenn ich auf Serienaufnahme high schalte, hängt die maximale Sequenz stark von der eingestellten ISO ab: bei ISO 40000 schafft die Kamera gerade einmal 3 schnelle Aufnahmen raw, dann ist Schicht!
Bei ISO 10000 kann sie schon 4 schnelle Aufnahmen, bei ISO 4000 bereits 5 und bei tieferen ISOs noch mehr. Ich vermute, das liegt an der Entrauschung, die Rechenzeit braucht, raw ist hier nicht wirklich raw.
Nimmt man die Serienbildgeschwindigkeit zurück, kann sie bei ISO 4000 sechs statt fünf Aufnahmen. Diese Kombi scheint mir ein guter Arbeitspunkt zu sein, ISO 8000 wird auch noch recht ordentlich.
Das Ärgerliche daran ist, dass ich bei hoher ISO eigentlich mehr gestackte Aufnahmen brauche für gute Qualität, die mir die Kamera aber nicht gibt. Wenn ich beim Auslösen "neu ansetzen" muss kann es zu Klaffungen in der Bildgeometrie kommen, deshalb ist es wichtig, dass die Stacking-Bilder in einem Rutsch fliessen.
Also muss ich mit dem zufrieden sein, was als maximale Sequenz kommt. Aber unter dem Strich ergibt sich, dass ich mit 4 gestackten raw-Aufnahmen bei ISO 8000 eine sehr gute Qualität bekomme, in Monitorgrösse rauschfrei und detailliert, ohne Stacking schaffe ich das nicht.
Die jpgs der KS2 sind für ordentliche Wiedergabe im Hochisobereich für mich unbrauchbar. Auch wenn ich im Menu die kleinstmögliche Entrauschung einstelle sind sie immer noch viel zu glattgelutscht, schade, vollkommen unnötig. Warum macht Pentax das einerseits einstellbar, wenn die geringste Stufe schon zu hoch ist? Die jpgs der KS2 bei tiefen ISOs bis 800 sind m.E. ok.
Wenn man die Ergebnisse für sich selbst erhärten und absichern möchte, ist es für ein Optimum nötig, JEDE ISO-Stufe der Reihe nach durchzutesten. Die Wirkungsweise der KS2 hat "Knicke" in den Kennlinien für alle möglichen Einstellungen. So ist ISO 8000 bei mir deutlich besser als ISO 10000. ISO 51200 ist Unsinn, denn ISO 40000 ist merklich besser. Das artet in Erbsenzählen aus, lohnt aber. Manchmal wird die Qualität eine ISO-Stufe höher nicht schlechter. Man macht es einmal ordentlich und systematisch, und danach passt es.
Als grobe Abschätzung kommt bei mir heraus, dass ISO 8000 mit Vierer-Stacking ungefähr so rauscht wie ISO 2500 mono. Die Einzelaufnahme ist etwas schärfer.
ISO 4000 mit 6er Stacking rauscht ähnlich wie ISO 1600 mono, auch hier ist die Einzelaufnahme etwas schärfer. Aber ISO 2000 ist mono schon insgesamt definitiv schlechter als ISO 4000 gestackt. Unterm Strich bleibt ein deutliches Plus für all die Situationen, wo sich das Motiv nicht bewegt und man die Freihandkapazitäten maximieren muss.
Ich mag es nicht, zu Fuss ein Stativ mitzunehmen, beim Wandern, in Städten. Da möchte ich eine Technik, die auch ohne Stativ gute Bilder macht. Das Stacking ist da aussichtsreich.
Eine KP wird das evtl ohne Stacking schaffen, aber selbst eine KP oder K70 könnte mit Stacking noch einen Ticken besser werden.
Die minimale Schärfeeinbusse nehme ich gerne hin im Gegenzug für die deutliche Rauschminderung.
Jetzt werden einige von Euch spezielle Entrauschungsprogramme haben, deren Wirkung man da noch oben drauf setzen kann. Das kann jeder für sich alleine entscheiden. Das Thema Stacking scheint mir aber für hohe ISOs sinnvoll.
ois choaf wünscht
maro