AW: Fehlfokus aussermittige Fokusfelder, D500 mit Sigma 18-35/1.8
Wie ich schon zuvor geschrieben hatte, ich denke mal nicht, dass die Objektiv-CPU überhaupt mitbekommt welche Kamera dranhängt und schon gar nicht welcher Fokuspunkt ausgewählt ist. Deshalb wird es auch wie oben befürchtet darauf hinauslaufen das #1 zutrifft. Ich bin zwar kein Techniker (nur ein IT-Fuzzi) aber aus welchem Grund sollte ein derartiger Datenaustausch zwischen Kamera und Objektiv stattfinden (also welche Kamera und welcher Fokuspunkt)? Was macht das Objektiv wenn eine neue Kamera auf den Markt kommt (und dabei denke ich nicht an große Neuheiten wie zB D500/D5 sondern eher in dieser Hinsicht subtil wie bei D7100/D7200 oder D4/D4s)?
Das hängt von der Struktur des elektronischen Protokolls im Nikon Bajonett ab. Wenn es einen Befehl gibt, daß die Kamera das Objektiv fragen kann welche LensID es hat, dann kann das Objektiv darauf antworten.
Wenn kein Befehl vorgesehen ist, daß das Objektiv die Kamera fragen kann, welche CameraID es hat, dann wird es auch die intelligenteste ObjektivCPU schwer haben herauszufinden, an welcher Kamera es steckt.
Wo schon zuvor beschrieben:
Nikon macht die AF Korrektur der Objektive in der Kamera, Sigma macht die AF Korrektur im Objektiv. Vielleicht ist das eine der Komponenten die zu unterschiedlichen Ergebnissen führt?
Ein weiterer Punkt:
Wenn die Kamera das Objektiv und seine optischen Eigenschaften über die LensID "kennt", dann kann die Firmware ggfs. mit weniger Korrekturwerten auskommen. Den Rest kann die Firmware aufgrund dieses intern Wissens approximieren. Daher glaube ich, daß die eindeutigen LensIDs in Zukunft immer wichtiger werden.
Mir ist kein Nikkor 18-35/1.8 bekannt. Gibt es sowas? Oder meinst Du das 18-35/3.5-4.5? Welcher thread ist das wo dies erwähnt wurde?
Ist in diesem Zusammenhang nicht weiter wichtig. War nur lustig. Post
#44 in diesem Thread.
Ich weiss nicht mehr wer/wo das geschrieben hat/wurde, aber, so ist zumindest mein Kenntnisstand, hat Nikon natürlich den Vorteil des "Hausrechts", angeblich sollen Tamron und Tokina Lizenzgebühren zahlen und damit die Technologie software-seitig nutzen wogegen Sigma das AF-Verhalten mittels Reverse-Engineering entwickelt haben soll. Was davon richtig/gerüchtig ist, keine Ahnung. Sollte es so sein, dann ist es im Falle Sigma natürlich ein ungeheurer Aufwand und nachvollziehbar warum hier die meisten Probleme auftauchen.
Die geistigen Schutzrechte am mechanischen AF Mechanismus des Nikon-Bajonetts dürften mittlerweile ausgelaufen sein. Anders sieht es mit der elektronischen Kommunikation zwischen Objektiv und Kamera aus. Da sich der Innovationschwerpunkt zunehmend in den elektronischen Bereich verlagert, wird es in Zukunft immer wichtiger werden daß die Kamera und das Objektiv sauber miteinander (elektronisch) kommunizieren können. Vor allem in Verbindung der mit der D5 und D500 schön zu sehenden Absicht, daß die Bilder so weit wie möglich schon in der Kamera "fertig" werden sollen, und der Nachbearbeitungsaufwand damit reduziert wird. Im Profibereich kommen noch die zusätzlichen Anforderungen dazu, daß zunehmend nur mehr out-of-the-cam JPEGs aus Authentizitätsgründen akzeptiert werden (Reuter's
Guide of Photographic standards und die
JPEG Entscheidung vom November 2015)
Die Umsetzung dieser Absicht bedeutet, daß viele der Informationen, bis jetzt im Post-processing angefertigt, bzw. zur Verfügung gestellt wurden (Kameraprofile, Objektivprofile, manuelles anpassen in der RAW Software, etc ....) jetzt zunehmend beim Aufnahmezeitpunkt zur Verfügung stehen müssen, um diese Zielvorgabe umsetzen zu können.
Deswegen glaube ich, daß wir derzeit nur den Anfang einer in Zukunft immer stärker werdenden elektronischen Integration dieser Komponenten zum Aufnahmezeitpunkt erleben werden. D.h. mit jedem neuen Feature, steigt die Komplexität für den Kunden wenn die Systeme nicht aufeinander abgestimmt sind.
Um ein theoretisches Beispiel anzuführen:
Derzeit ist die VR Funktion im Nikon System ausschließlich im Objektiv vorhanden. Die Kamera steuert lediglich dessen Funktion. Wenn jetzt Nikon draufkommt, daß eine Kombination aus einer sensorbasierenden Imagestabilization in der Kamera mit der entsprechenden Funktion im Objektiv zu einem deutlich besseren Ergebnis führen, muß diese neue Funktion in dem elektronischen Protokoll zwsichen Objektiv und Kamera abgebildet werden. Sonst geht es nicht.
Ich kann mir technisch solch einen Lösungsweg vorstellen, wenn beide Seiten integriert entwickelt werden. Ich kann mir den technischen Lösungsweg nur schwer vorstellen, wenn das zwei im Prinzip getrennte Systeme sind. Was soll ich als zukünftiger Kunde dann justieren und einstellen?
Im November 2014 hat ein Tokyoter Gericht im Verfahren über die illegale Verwendung von VR Technologien zwischen Nikon und Sigma,
14,5 mio $ Strafe für Sigma ausgesprochen.
Es ist eine komplexe Materie und wir werden sehen wie es weitergehen wird.
LG,
Andy