Ich habe gestern nochmal viel mit DXO Photolab gespielt, die Testversion hält ja nicht ewig...
Warm werde ich damit nicht, weil...
...was bei einem Bildaufruf eingestellt wird ist mir alles too much, zu viel Schärfe, Detailkontrast, Sättigung usw.
...wenn ich Belichtung, Schatten, Lichter und Kontrast bearbeite kippen mir die Farben immer in Bonbontöne
...ich habe keine Möglichkeit gefunden, stürzende Linien zu korrigieren. Geschweige denn die Funktionen, die mir "Transformieren" in LR bietet. Wo finde ich das
...ich kenne die U-Points aus Capture NX2 und habe die jahrelang geliebt. Hier funktionieren die aber scheinbar anders! Ein U-Point in eine weiße Bluse im Schatten - also ziemlich blaues "Weiß" ändert eben nicht wie in Capture NX2 nur das Weiß der Bluse!! Der U-Point ist mehr eine Kreis-Maske und ändert auch die anderen Farben. So ist das nutzlos.
...es gibt keine Möglichkeit, Bereiche aus Verlaufsfiltern auszunehmen? Wenn ich einen Himmel im Gebirge bearbeite bekomme ich so hellere/dunklere/gefärbte Gipfel?
...man kann die vorher genutzten Bearbeitungsmodule nicht autom. schließen lassen, wenn man zum nächsten geht? In LR heißt das "Solomodus" und macht alles viel übersichtlicher.
...Smart Lighting fänd ich gut, wenn es nicht auch direkt so Bonbonfarben erzeugen würde
...von den häufig gelobten Objektivprofilen habe ich mir mehr versprochen. Beim AF-S 70-200 VR (1. Version) bleiben bei Offenblende und Gegenlicht teilweise kleine grüne und lila Randreste übrig. In machen Bereichen korrigiert es gut (knackscharf, keine sichtbaren Spuren), in anderen Bereichen werden Konturen unscharf, bekommen helleren Rand oder haben gar Reste der ungewünschten Farbe. Diese Korrekturen sind sehr inhomogen, das kenne ich aus LR auch besser. So zerrupft geht das für mich gar nicht.
Mein Fazit: Ich habe die Versionen seit 9 alle mal ausprobiert, werde aber nicht richtig warm mit DXO, weil es mir zu unübersichtlich ist, vielen tollen Funktionen leider genau die letzten 20% fehlen, die sie produktiv machen und leider immer wieder beim Reglerschubsen die Farben ins Nirvana verschwinden. Immer wieder muss ich mich korrigieren, um zu konstrastreiche, zu gesättigte oder zu bonbonfarbene Ergebnisse zu verhindern. Schärfung ist mir ganz schnell zu crisp, auch da muss ich immer aufpassen, dass es nicht übertrieben wirkt.
Das mag alles an meiner Unfähigkeit liegen, auch daran, dass ich Jahre an LR gewöhnt bin. Freunde wenden wir auch mit dieser Version sicher nicht.
Fehlen würde mich auch die Möglichkeit, mal eben eine Web-Galerie online zu stellen, die Verortungsfunktionen des Map-Bereichs in LR und ich habe nun schon mehrfach ein Blurb-Fotobuch erstellt. Die Funktion ist in LR nicht gerade rühmlich, aber wenn man sich mal ein Design aus vorhandenen Vorlagen geschaffen hat, dann ist das alles sehr, sehr schnell und einfach.
Noch ein Vergleich zur leider schon bei mir abgelaufenen Alternative Capture 1:
Hier hatte ich durchgängig das Gefühl, dass ich mich umstellen und "es schaffen" kann. Die doch mühsam erhaltenen Ergebnisse haben mich immer zu 100% überzeugt und oft beschlich mich das Gefühl, LR zieht da den kürzeren. Allerdings gibt es auch dort im Workflow Dinge, die mir gefehlt haben, die für mich einen echten Mehrwert bei LR hatten.
Meine persönliche Rangliste wäre 1. LR, 2. C1 und dann DXO. Von der Bildqualität her eher C1, LR und mit großem Abstand DXO.