Denn einen oder andern gibt es, den Bücher und Regeln einfach abschrecken und das (besonders in der Anfangsphase) als abschreckend empfindet. Es kann auch durchaus hinderlich sein, und zu einem späteren Zeitpunkt förderlich.
Ich zitiere bei solchen Überlegungen zur Kreativität gerne Picasso (ist nie verkehrt):
"Als ich so alt war, konnte ich malen wie Raphael. Aber ich brauchte ein Leben lang um so zu malen wie die Kinder." (nachdem er eine Ausstellung mit Kinderzeichnungen besucht hatte)
Wir haben alle gut internalisiert, dass wir Theorie lernen und verstehen müssen, um etwas gut zu können. Wenn ich akademisch Malen gelernt habe, dann habe ich es geschafft ... wenn ich Fotografie studiert habe, dann, ja dann, gehöre ich zu den oberen 2% ...
Klar hat Picasso jeden Tag 10 Stunden gemalt, er war auch kein Autodidakt, denn er hatte ja eine Ausbildung zum Maler genossen. Trotzdem wollte er wieder zurück zum intuitiven Schaffen eines Kindes, das sich hinsetzt und aus sich selbst heraus kreiert.
Mir fällt da auch Warhol und Basquiat ein. Warhol bewunderte ihn, weil er genau das tun konnte, was Warhol, der ja ausgebildeter Grafiker war, nicht (mehr) konnte.