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Ab wann ist man eigentlich ein guter Fotograf?

Status
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Kriegsfotografie wird nun am ehesten durch ihren Informationsgehalt bewertet. Ein Kriegsfoto wird sicher weniger unter gestalterischen Gesichtspunkten* erstellt, sondern um Informationen, im Idealfall Stimmung und Atmosphäre transportieren.

Das muss sich aber nicht widersprechen. Siehe Ladefoged (Mitgründer von VII)
 
Zuletzt bearbeitet:
[…] sondern um Informationen, im Idealfall Stimmung und Atmosphäre […]

« All normally looks fine except the organization of the picture space – composition. »
- Stuart FRANKLIN (Magnum)

Stanley GREENE war auch noch einer der « alten Garde », die nicht nur das wer was wo wann wie warum woher beherrscht.
 
Und ? Das ändert jetzt was ?
Ist oft genug so gewesen, dass die Fotografen das Endprodukt erst wieder in Zeitungen oder Magazinen gesehen haben.
 
Kriegsfotografie wird nun am ehesten durch ihren Informationsgehalt bewertet. Ein Kriegsfoto wird sicher weniger unter gestalterischen Gesichtspunkten* erstellt, sondern um Informationen, im Idealfall Stimmung und Atmosphäre transportieren.

Viele Fotos werden von Journalisten gestellt, gerne z.B. in Palästina, wo die jungen Steinewerfer sich vor der Kamera entsprechend positionieren. Insofern ist der Anspruch an Authentizität müßig.
 
Damit grenzt Du aber Menschen die diese Bildung nicht haben aus. Wie schon zuvor geschrieben gibt es durchaus Menschen die entsprechende Fotos ohne Vorbildung und Erziehung erzeugen können. Beim Beurteilen wird es genauso sein.

Und Fotografie ist glücklicherweise für "jedermann" und kann Menschen ohne Vorkenntnisse gleichermaßen begeistern wie Menschen, die nichts anderes machen als sich damit beschäftigen. Sie ist klassenunabhängig. Genauso wie Musik, Kunst, Theater usw. Gefühl ist meiner Meinung nach weiterhin das Stichwort.


Mag sein, aber stell Dir vor Du hast eine Bilderserie vor Dir. Wer kann diese am besten beurteilen ? Nicht nur subjektiv sondern auch objektiv ? Das meine ich damit... neben der Subjektiven, die objektive Beurteilung - die Wahrheit ?

Hier mal ein kleiner übertrieben konstruierter Quatsch:

1. Der Laie ist begeistert - was für ne tolle Situation - die Bildserie "X" formt eine Geschichte oder ein Gefühl in seinem Kopf. Cool, irgendwie alles drin, bischen wie Schnappschüsse, ein wenig Sciencefiction, ne hübsche Darstellerin und sehr cool und vor allem so geile, entsättigte Farben !! Besser als diese "Colorkeys" bei Ekea!

Die Serie "X" wird an Day1 innerhalb von 16 Stunden 14667 Mal bei Facebook geteilt ! (y)


2. Als "guter" Fotograf, Grafiker oder Maler (ausgebildet, erfahren, "gut") findest du "X" sehr sehr gut, ein tolles Sujet - nach allen Regeln der Kunst ordentlich ausgeführt - der Ausdruck der Protagonisten ist überzeugend - die Bilder erzählen eine Geschichte ! Top ! 70% der von Parbleus genannten Grundlagen treffen zu und das Colorgrading ist richtig geil... es scheinen alle Farben ausser Rot, leicht entsättigt zu sein (y)(y)

Wow, und das von einem unbekannten "Neueinsteiger" - Mittlerweile auch 40000x regram bei Insta. Influencer Agenten, Kuratoren und Redakteure werden aufmerksam und es bekommt mehr "coverage", alle wollen mitverdienen.(y)

Plearn und Bstoppers featuren schon fleissig und es kommen erste Tutorials für den Bildlook "X" raus und welche Linsen und Kameras vielleicht dafür benutzt wurden.

Es entbrennt im Forum ein Riesenstreit zwischen mFt-Anhängern und Kleinbildnutzern - Mods müssen mehrfach eingreifen. (Sogar 3 rote Beiträge von Scorpio!). 12 User werden zu Wiedergängern...

Die ersten "X"-Presets kommen!! Man kann jetzt Elfriede vor dem Heuballen auch "eXterizieren". Einige verärgerte Künstler behaupten, den Look schon früher angewandt zu haben, aber keiner hats gesehen :ugly:


3. Ein bekannter Kritiker (meinetwegen in Schnittmenge einer aus Gruppe 2.), sehr medienbewandt und überall dabei "am Ball" (Film, Foto, Kunst, Fernsehen), sagt "Moment, das ist doch eine Persiflage auf die eine Szene in Akt 2 in Film XYZ von 1986, vermischt mit einem älteren Bild von Syd Meat... und ein paar andere kleine Anspielungen - wie genial!"

Das wird gleich getwittert, er selbst gewinnt durch diesen Prozess nochmal 20321 Abonnenten mehr und "X" wird überall gleich nochmal 256732 mal Regramt, geteilt, etc... Was für ein Genie - der Erschaffer! Man findet nix über diesen, scheint ein Newcomer zu sein...

Es kommen die ersten How-To-Videos und nachgestellten Bilder, der bekannten Zweit- und Drittvermarkter raus - vor allem - Anspielungen, Regelbrüche, deckte Messages und Persiflagen in Bildern sind jetzt für die nächsten 67 Tage das grosse Ding...! Der typische Daily-Flickr Konsument findet es aber langsam langweilig und abgedroschen... gäähn... auch die ursprüngliche Serie - da hat er sich sattgesehen - müsste mal was neues kommen - und ja, dieser Trieb wird befriedigt, alle 2 Wochen gibt es ein neues Bild, mal mehr oder mal weniger gut.... aber ist ja so, das jeden Tag ein neuer Dummer aufsteht und es geil findet, gääähn...


4. Irgendeiner der Top500 Concept-Artists/Leads/Directors (meist in grossen Produktionen mit grossen Budgets - also quasi die besten Berufsmaler/Gestalter/Verantwortlichen dieser Welt, Top-ausgebildet, seit 20 Jahren in den +100 Millionen $ Produktionen,Dozent an mehreren Top-Filmakademien) fällt die Bildserie in irgendeinem Reddit/Tumblr-Stream auf...

Er schaut sie sich genau an und sagt "Moment, da stimmt doch was nicht", findet eine hochauflösendere Quelle und stellt diese in eine Reddit-Pro-Diskussionsgruppe rein...

Schlag auf Schlag kommt durch diesen "Crowdsourcing" Prozess zustande:

Das auf dem Felsen, ist doch 100 % ein prozuderales Texture-Asset aus der neuesten Beta-Version von Geoflyph vom Octaspinner. Die CA's um die eine Metalstange und der Schärfeverlauf auf dem Boden sieht doch genau so aus wie aus dem neuen Lenslust-Plugin für Atomic 14.0. Es werden Fehler im Noisepattern gefunden, die darauf hinweisen, das dieser synthetisch erzeugt wurde, genau der Gleiche der beim Rendern mit MRay 14.5 ensteht, wenn Du falsche Interpretation Samples einstellst, nur um 2 Stunden Renderzeit pro Frame zu sparen. Der Faltenwurf auf dem Shirt der einen Person ist deutlich erkennbar aus Magnificient Designer 17 generiert worden - man erkennt es an den Falten wo Soft-Surface auf Hard-Surface überlappend trifft und wo Patch 1.2b noch nicht eingespielt war.

Einem fällt auf, das ein bekannter Photogrammetriker ein paar sehr ähnliche Komponenten, so wie die der Serie, schonmal in einem Forum gepostet hat... Der Thread wurde leider schon gelöscht...

Einer der Teilnehmer schickt einen Screenshot von einem Twitchstream von B. Maurer für eine ältere Kitbash-Session von Learnrounded.com, wo in Minute 147:21 einen Moment lang die Ordnerstruktur mit einem Overlaybild NICHT abgedeckt wurde und wo definitiv ein Ordner sichtbar war mit einem Projektnamen "Serie X"... Upsss !!

Nur eine Stunde später kommt ein Beitrag von einem Senior Narrative Designer, der die vermeintlichen, sinnlosen "Red Herrings" in den Bildern als mögliche Interpretation deutet, für das was in Film "Zone 9" von N. Blossomcamp - danach - hätte geschehen können.

1+1 zusammengezählt: Die NDA ist damit àde :)ugly:) - Maurer arbeitet nämlich für Wheat Studios von Blossomcamp und der hat mit seinem Schritt zu einem DLC-basierten Finanzierungskonzept, ziemlich viel Kohle eingesackt um die weltweit besten Artists zu versammeln und einen ultrarealistischen Featurefilm, komplett aus dem Rechner zu produzieren - natürlich mit NDA...;)

Bildserie X, erstellt von einem Team aus diversen Artists bei W.Studios, stellt sich als Guerilla-Marketing-Kampagne für diesen Film raus und alle sind begeistert, überrascht, verarscht, veränstigt. Die Bildserie - Keines der Bilder gar kein echtes Foto !!!! Einige (der Typ aus 3.) löschen ihre Twitter-Accounts, blabla, usw... Regierungen möchten auch gerne diese Qualität für ihre Propagandavideos und Fotos :D So kann man sich vielleicht mehr Gründe für positive Auslieferungsverfahren erschleichen...

Die Reddit-Gemeinde (Untersparte "Profi" Featurefilm, 3D, Top) ist total aus dem Häusschen wie die es geschafft haben, Haare und Haut und Augen so realistisch zu machen... Das Subsurfacescattering ist revolutionär realistisch!!

Natürlich wird dann in den ersten bewegten Trailern klar, das die Animationstechnik noch nicht ganz so weit ist...


Fazit:

Jede diese 4 Gruppen (und alles dazwischen un danach - es gibt bestimmt noch grössere Fische 5.+6. - auch) hat in ihrem eigenen Rahmen die Bildserie X bewertet und analysiert.

Ein völliger Laie, könnte niemals auf die Analyse von 4. kommen. 4. guckt (gucken) durch eine komplett andere Brille auf ein Bild.
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Um beim berühmten Beispiel "Kim Phuc" zu bleiben: Das Bild entfaltet seine emotionale Wirkung auch ohne jedwede Vorkenntnis (damals vielleicht mehr als heute, da der Vietnamkrieg weit weg ist). Aber um es historisch oder künstlerisch einordnen zu können, braucht es natürlich schon ein gewisses Vorwissen. Aber diese beiden Ebenen sind ziemlich unabhängig voneinander.

Was mir auffällt ist, ist dass es hier immer nur um das "gelungene Einzelbild" zu gehen scheint - das "gute" Foto, der "gute" Fotograf usw. Dabei wird heute Fotokunst fast ausschließlich in Serien gezeigt, und funktioniert eigentlich auch nur so. Da muss nicht jedes Einzelbild ein "Treffer" sein, der für sich allein stehen kann. Dafür sagt eine Serie dann oft vielmehr aus, als die Summe ihrer einzelnen Teile. Der Kontext entscheidet eben doch vieles.

Ich denke, viele Hobby-Fotografen verkennen die Chance, mit der konsequenten Bearbeitung eines Themas ein Werk zu schaffen, das vielleicht auch mal einen zeitgeschichtlichen Wert besitzt. Stattdessen jagen viele "dem" Foto mit "WoW-Effekt" hinterher und schaffen schlussendlich nur einen Haufen an visuell netten Belanglosigkeiten.
 
wird es dadurch besser oder schlechter? Vgl. "Der Mann mit dem Goldhelm" :rolleyes:

Das liegt im Auge des Betrachters. Ein Bekannter zeigt Dir ein Bild, für Dich nichts besonderes. Du zeigst es einem anderen - er erkennt die Anspielung* auf XY im Bild und eine ganz andere Geschichte formt sich in seinem Kopf. Dir ist XY (noch) unbekannt. Für dich belanglos, als unwissender.

*Das mit den Persiflagen oder Anspielungen ist doch nur ein Beispiel. Du kannst Dir auch ein paar der Sachen von Parbleu!'s Liste nehmen...
Hättest Du Ritter der Kokosnuss oder das Leben des Brian genauso wahrgenommen, wenn Du nicht mit den Ritterfilmen oder Sandalenfilmen der 50,60,70er aufgewachsen wärst ? Wär doch halb so lustig, oder ? (wenn man Monty Python lustig findet). Oder für wen wäre (bzw. war) letzterer Film ein Skandal ? Für die Kirche oder für den nichtwissenden Atheisten ? Es wird an ihm vorbeigehen, aber sofort bewusst, wenn er sich mit der Thematik beschäftigt und das ganze im Kontext erfasst.
 
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Stattdessen jagen viele "dem" Foto mit "WoW-Effekt" hinterher und schaffen schlussendlich nur einen Haufen an visuell netten Belanglosigkeiten.

Ja... stimmt. Ich hab auch schon einen Haufen Belanglosigkeiten produziert.
Da war glaub ich nicht eins dabei was die Welt verändert bzw. der Welt in Erinnerung bleibt.
Und? Ist das jetzt schlimm das ich nicht danach strebe ein Bild für die Ewigkeit zu machen?
 
Auch hier gibt es immer Gegenbeispiele, die wissen ohne jemals ein Buch gelesen oder Kurs besucht zu haben, was ein „spannendes“ Foto ausmacht. Sie haben da einfach ein Gefühl für, ohne Regeln zu können oder zu wissen.

Die Gestaltungsregeln beziehen sich ausnahmslos auf die Regeln unserer visuellen Wahrnehmung, deshalb sind sie zeitlos und allgemeingültig und unabhängig von Stil, Inhalt und Geschmack und sie sind jedem Sehenden zugängig.

Die Gesetze der visuellen Wahrnehmung sind naturgegeben und erlernt, so selbstverständlich, dass sie den meisten gar nicht bewußt sind. Ohne Nachzudenken erkennen wir unsere Umgebung, setzen unterschiedliche Lichtreize, die auf unsere Netzhaut treffen, in komplexe Informationen einer dreidimensionalen Welt um, eine gigantische Gehirn-/Gedächtnisleistung.

Bewußtes Sehen und die Umsetzung der wahrgenommenen dreidimensionalen Welt auf ein zweidimensionales Bild ist die Aufgabe der Maler und der Fotografen und Grafiker.
Die Voraussetzung dazu ist jedem Sehenden gegeben. Bewußtes Sehen kann man draufhaben (eher selten) oder, wenn nicht, dann lernen und üben und es wird dann selbstverständlich. (Kostet nix!) Dann muss man da auch nicht mehr lange über Regel und Regelbruch nachdenken.

Und manche brechen die Regeln unbewusst und es sieht trotzdem gut aus. Talent und Gefühl kann man halt nicht lernen und das ist es, was meiner Meinung nach gute von tollen Fotografen unterscheidet.

Der Regelbruch, bewußt oder unbewußt, ist nicht etwa die Nichtbeachtung der Regeln, denn die Regel ist nicht ein "du sollst...", sondern bezieht sich auf die berechenbare Wahrnehmung des Betrachters, erregt durch den Bruch mit dem Gewohnten, dem Eingängigen Aufmerksamkeit und taugt sicher nicht als Entschuldigung für Fehler der Bildgestaltung oder Ausarbeitung oder gar als "ich bin toll, weil ich es anders mache".
Sehen lernen, bewußt sehen, genauer hinschauer, das macht ja auch den Reiz des Fotografierens aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja... stimmt. Ich hab auch schon einen Haufen Belanglosigkeiten produziert.
Da war glaub ich nicht eins dabei was die Welt verändert bzw. der Welt in Erinnerung bleibt.
Und? Ist das jetzt schlimm das ich nicht danach strebe ein Bild für die Ewigkeit zu machen?

Eigentlich wollte ich ja eben sagen, dass es eher wenig Sinn macht, das "Bild für die Ewigkeit" anzustreben. Gerade in der heutigen Bilderflut ist es kaum noch möglich, ein ikonisches Bild zu produzieren. Schlussendlich hat der Kontext in dem es gezeigt wird und was die Intention des Fotografen war, einen wesentlichen Anteil daran, wie es wahrgenommen wird.

Es ist nichts falsches daran, wenn ein Hobby-Fotograf eben das fotografiert, was er schön findet und es ihm hauptsächlich um den Spass an der Technik oder Austausch mit Gleichgesinnten geht. Aber wenn die Message des Bildes über ein "Ich fand das Motiv in diesem Moment schön" nicht hinausgeht, ist es eher schwer jemanden für sein Schaffen zu begeistern, ausser eben anderen Hobby-Fotografen.
 
Ich denke, viele Hobby-Fotografen verkennen die Chance, mit der konsequenten Bearbeitung eines Themas ein Werk zu schaffen, das vielleicht auch mal einen zeitgeschichtlichen Wert besitzt.

Das möchte ich vollumfänglich unterschreiben. Bilderserien zu einem Thema, die ein Zeitdokument darstellen. So entkommt man der Belanglosigkeit.
 
Die Gestaltungsregeln beziehen sich ausnahmslos auf die Regeln unserer visuellen Wahrnehmung, deshalb sind sie zeitlos und allgemeingültig und unabhängig von Stil, Inhalt und Geschmack und sie sind jedem Sehenden zugängig.

Sind sie nicht! Zumindest nicht alle; sie sind auch abhängig vom Kulturkreis. Zeigst Du bei uns (also im westlichen Kulturkreis) ein Bild, welches Linien von links unten nach rechts oben aufweist, kommt das besser an, als eines mit Linien von links oben nach rechts unten. Im arabischen Raum ist das gerade umgekehrt. Schuld daran ist die erlernte "Leserichtung", die im Arabischen eben gerade andersherum (eben von rechts nach links) ist.
 
Sind sie nicht […]

Diagonale werden als baroque (links unten nach rechts oben) und sinister(rechts unten nach links oben) bezeichnet. Das ist zunächst völlig frei jeglicher Wertung.

Die « Interpretation » dazu, was sie (emotional) auslösen können, das ist in der Tat unterschiedlich. Ebenso, wie das Auge wandert, völlig korrekt. Dann von Bedeutung, wo das Hauptobjekt positioniert sein sollte.

Mehr noch als bei Diagonalen und Richtungen schlagen Farben zu.
Nur so als Beispiel Rot : Bei « uns » für Liebe, Lust, Gefahr, Wut
In China steht es für Freude, Respekt, ein langes Leben und Glück. Die Inder nutzen es für Darstellungen von Fruchtbarkeit, Schönheit, Reinheit. Südafrika trauert. In der arabischen Welt gebietet es Vorsicht und Wachsamkeit, wie auch Aggression.
 
Die Gestaltungsregeln beziehen sich ausnahmslos auf die Regeln unserer visuellen Wahrnehmung, deshalb sind sie zeitlos und allgemeingültig und unabhängig von Stil, Inhalt und Geschmack und sie sind jedem Sehenden zugängig.

Die Gesetze der visuellen Wahrnehmung sind naturgegeben und erlernt, so selbstverständlich, dass sie den meisten gar nicht bewußt sind.
Achte dich mal auf die Position der TV-Sprecher bei uns und in Asien!
Im westlichen Kulturkreis sind die oft mehr oder weniger im Goldenen Schnitt, oder zumindest ausserhalb des Bildzentrums positioniert.
Bei asiatischen TV-Sendern sind sie fadengerade im Bildzentrum.
Wie schon jemand geschrieben hat: das ist kulturkreis-abhängig!
 
ein Bild, welches Linien von links unten nach rechts oben aufweist, kommt das besser an, als eines mit Linien von links oben nach rechts unten.

Das ist der Versuch die Wahrnehmung in eiserne Regeln zu packen. Nicht die Leserichtung ist hier der Punkt, sondern die Blickführung mit Hilfe von Linien.
Ins Bild hinein soll der Blick wandern, zu einem interessanten Detail (und von dort zum nächsten, das ist genauso wichtig). Darum geht es.
Es ist der Weg des Blickes, nicht der Sinn und Selbstzweck.
Das funktioniert auch von rechts nach links, auch wenn es uns kulturbedingt andersherum gefälliger erscheint.
 
Weiterhin der einseitig technische Versuch Regeln für ein gutes Bild festzulegen. Weiterhin werden andere wichtige Dimensionen für ein gutes Foto außen vor gelassen.

Weiterhin bin ich davon überzeugt, gäbe es ein „Rezept“ (wie für einen Popsong) könnte „jeder“ tolle Fotos machen.
 
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