Spannend, diese Sache mit der Schärfe von weit Entferntem. Möglicherweise ist das ein Grund, warum ich mit dem 17-55/2,8 nie wirklich warm geworden bin. Ja, es macht zweifellos gute Bilder, und die gleichbleibend hohe Lichtstärke über den gesamten Zoombereich ist schon der Hammer. Aber den (seinem Preis angemessenen) Wow-Effekt hatte es für mich nicht. Als später das kleine 18-55 IS Kit rausgekommen ist, hatte ich keine hohen Erwartungen, doch die hat es weit übertroffen. Das Billig-Kit hat dem 17-55 glatt die Show gestohlen.
Falls Deine ursprüngliche Frage nach einer lichtstarken Festbrennweite, und speziell nach dem
noch aktuell ist: Ich halte das 28/1,8 für ein besseres Porträtobjektiv als das 24/2,8 Pancake, weil es lichtstärker ist und damit höheres Freistellungspotential hat. Und weil es etwas länger ist - ich rücke den Porträtierten ungern zu nahe auf die Pelle.
Ich mag das 28er sehr und gebe es auch nicht wieder her, aber ob ich es empfehlen kann? Man muß es zu nehmen wissen. Es ist offen weich und erst ab f/2,2 scharf, und auch weiter abgeblendet gibt es selbst an der Cropkamera noch gewisse Randunschärfen. Für Landschaft, wo es auf Schärfe bis zum Rand ankommt, würde ich es nicht nehmen, aber man kann damit vor allem innen wunderschöne, stimmungsvolle Porträts machen. Ich habe es damals gebraucht gekauft, seinen Neupreis wäre es mir nicht wert gewesen.
Das Pancake ist dagegen ein unkompliziertes und vielseitiges Objektiv, schon bei Offenblende scharf, als lichtstarke Ergänzung zu einem lichtschwächeren Zoom gut geeignet - aber ich bin bisher noch nicht auf die Idee gekommen, damit Porträts zu machen. Dafür hat es mir zu wenig Lichtstärke und ... hmm ... sagen wir, zu wenig Charakter.
Daß beim 60er Makro die Lichtstärke 2,8 für Porträts mit unscharfem Hintergrund ausreicht, liegt an seiner längeren Brennweite. Noch mehr das 18-135 STM, das bei noch längeren Brennweiten trotz dann 5,6 ein beeindruckendes Freistellungspotential hat. Es ist mein Reise-Einzigdrauf, und es sind unterwegs schon viele stimmungsvolle Porträts damit entstanden.
Hast du dir die "immense Größe" des 55-250 mal angesehen? Das Ding hat nicht ohne Grund den Spitznamen "Pocket Rocket".
Das 55-250 geht schärfemäßig zwar ab wie eine Rakete, doch das "Pocket Rocket" ist ein winziges 80-200, kaum größer und schwerer als das 18-55 Kit. Ich hab's an der Analogen, schraube es aber manchmal beim gemeinsamen Elbspaziergang ("Nimmst du die Kamera mit?") an die 100D, wenn es mehr auf Leichtigkeit als auf Schärfe ankommt.