mibo_
Themenersteller
Nach meinem super klapprigen HAMA Traveler3 Stativ wollte ich ein vernünftiges Stativ haben. Wie ich hier im Forum beim Lesen von gefühlten 10000 Beiträgen feststellen musste, gibt es kein vernünftig definiertes "vernünftig" 
Im Laden hatte ich mir die Stative von Slik (Sprint Pro, 330DXII, 340DXII) und Manfrotto (190, M-Y 732CY) näher angesehen. Das Manfrotto 190 und das Slik 330DXII fand ich von der Stabilität ok, aber von den Packmaßen zu groß/schwer. Die anderen empfand ich als zu wackelig - nur vom Anfassen und dran rum drücken.
Insgesamt kam ich zu folgender Checkliste:
Preis bis 200€
Gewicht bis ca. 1,5kg
Soll eine K-5 mit 300mm Okjektiv (ca. 1,5kg) tragen
Soll stabil genug sein, um auch 360°-Panorama-Zubehör tragen zu können
4 Beinsegmente (wegen des geringen Packmaßes)
Beinverschlüsse mit Hebeln (ist schneller zu bedienen)
Arca-Swiss Kompatibilität vom Kopf (für Panorama-Zubehör)
Bei der Suche im Netz fand ich dann folgende Aluminium-Stative, die zumindest teilweise meinen Kriterien entsprechen.
Benro A1680TB0 und Giottos GTVGR9255+MH5310-630
Ich habe die Alustative nun für ein paar Tage hier zum Vergleichen.
Von links: Benro, Giottos, Hama

Packmaße:
Der Karton des Giottos' ist etwas länger, die Taschen sind gleich lang. Zusammengelegt ist das Benro ein paar cm länger, wie es die Herstellerangaben ja auch vermuten ließen ;-)
Die Taschen:
Beide Taschen sind gepolstert und haben Innentaschen mit Reißverschluss. Beim Benro finden sich dort Spikes mit zwei Werkzeugen und Kurzanleitungen auf englisch und chinesisch für den Kopf und das Stativ. In der Giottos-Tasche findet sich eine englische Kurzanleitung, ein Schulter-Tragegurt, eine (ich vermute 1/4" auf 3/8") Adapter-Mutter/Schraube, und drei Inbusschlüssel.
Die Giottos-Tasche macht durch den größeren Reißverschluss einen wertigeren Eindruck und hat durch die Tragegriffe und den langen Schulterriemen mehr Trage-Optionen (Benro hat nur den Schulterriemen, der sich aber natürlich auch als Tragegriff nutzen lässt).

Die Beine:
Die gepolsterten Beine vom Giottos fassen sich selbst im warmen Zimmer besser an, als die nackten Alu-Beine des Benro.
Beide Stative bieten zwei unterschiedliche Positionen (Winkel) der Beine. Jeweils ein Metallteil am Bein stößt gegen eine Kante am Schultergelenk, weshalb das Bein sich nicht weiter abspreizen kann - also arretiert ist. Die Giottos-Lösung ist praktischer - hier kann man durch Druck mit dem Daumen das Metallteil drehen, so dass es an der Kante vorbei kommt und man das Bein weiter aufklappen kann. Lässt man das Teil los, wird es durch eine Feder zurück gezogen, so dass es an der nächsten Kante wieder einrasten kann. Für die Bedienung reicht also eine Hand, die das Bein bewegt und gleichzeitig mit dem Daumen den Arretiermechanismus betätigen kann. Beim Benro braucht man Daumen und Zeigefinger, um die Arretierung lösen zu können. Nach dem Lösen dreht man das Bein in die gewünschte Position (Winkel) und drückt mir dem Daumen die Arretierung wieder rein.
Arretiering bei Giottos:

Arretierung bei Benro:

Die Beine des Giottos haben fünf Segmente, was folgende Nachteile gegenüber der vier Segmente des Benro nach sich zieht.
1. Man muss noch mehr schrauben, um das Stativ aufzustellen. (mit etwas Übung lassen sich mit breiten Händen alle vier Verschraubungen auf einmal lösen. Bleibt also nur noch das zusätzliche Festschrauben)
2. Die Beinsegmente werden ja mit jedem Segment dünner - das Giottos hat also ein dünneres unteres Beinsegment, was Stabilität kostet.
Durchmesser der Beinsegmente [mm]:
Giottos: 25/22/19/16/13
Benro: 25/22/18,5/15
Durchmesser der Mittelsäule [mm]
Giottos: 24
Benro: 24
Höhe der Schnellwechseleinheit (MS ganz unten) [cm]
Giottos: 135
Benro: 126
Max. Höhe der Schnellwechseleinheit [cm]
Giottos: 158
Benro: 150,5

Die Mittelsäule kann nach dem Abschrauben des Taschenhakens nach oben rausgezogen und von unten wieder reingesteckt werden - für Teppichfotografie.

Gewicht [g]:
Giottos: 1511
Benro: 1584 (ohne Schnellwechselplatte)
Die Kugelköpfe:
Zum Kugelkopf des Giottos-Stativ findet man leider keine Informationen im Internet. Der Kugelkopf hat wie auch der Benro B0 eine Panoramafunktion - die Gradzahl der Drehung lässt sich ablesen. Im Gegensatz zum Benro hat der Giottos keine Friktionsschraube, sondern nur eine Schraube zum Feststellen der Kugel und eine zum Fixieren der Panoramadrehung. Die Schraubköpfe mit Gummi-Profil am Giottos fühlen sich sehr wertig an. Bei den Benro Drehknöpfen erinnert mich das Gummi an einen Fahrradschlauch.

Allerdings nimmt der Benro Arca-Swiss-kompatible Platten direkt auf, während der Giottos Kopf nur eine Giottos-Kameraplatte aufnimmt - und die ist richtig übel. Ich habe die Platte mit Hilfe des integrierten Bügels an meine Kamera geschraubt. Wenn die Platte dann fest genug ist, klappt man den Bügel wieder runter, damit er nicht im Weg ist. Leider bekommt damit die Unterlegscheibe unter der Befestigungsschraube mehr Platz und die Kameraplatte ist wieder locker! Mit nem Schraubenzieher konnte ich dann noch ne 1/4 Umdrehung festziehen

Die Libelle am Benro-Kopf sieht wertiger aus, als die 3 grünen Wasserwaagen am Giottos Kopf. Ob sie wirklich nützlich sind, weiß ich aber nicht.

Persönliches Fazit:
Pro Giottos
- Höher
- Gepolsterte Beine
- Bein-Arretierung einfach per Daumen zu betätigen
Pro Benro
- Arca-Swiss kompatibler Kopf
- Dickere Beine
- Nur 4 Beinsegmente (weniger zu schrauben)
- Größerer Kopf mit Friktionsschraube, als der Giottos
Und nu?
Tja, eigentlich hatte ich gehofft, dass mir dieser Test Klarheit verschafft, aber beide Stative sind gut - ein himmelweiter Unterschied zu meiner HAMA-Klapperkiste.
Leider wurde das Benro ohne Kameraplatte geliefert, weshalb ich nichtmal meine Kamera aufs Stativ montieren konnte. Der Händler hat bisher nicht auf meine Email reagiert - also geht das Benro auf jeden Fall wieder zurück.
Behalte ich also das Giottos?
Dann muss ich auf jeden Fall eine auf den Stativkopf passende Schnellwechseleinheit finden (Empfehlungen sind willkommen)
PS: Die Einbein-Stativ-Funktion des Giottos habe ich nicht ausprobiert.

Im Laden hatte ich mir die Stative von Slik (Sprint Pro, 330DXII, 340DXII) und Manfrotto (190, M-Y 732CY) näher angesehen. Das Manfrotto 190 und das Slik 330DXII fand ich von der Stabilität ok, aber von den Packmaßen zu groß/schwer. Die anderen empfand ich als zu wackelig - nur vom Anfassen und dran rum drücken.
Insgesamt kam ich zu folgender Checkliste:
Preis bis 200€
Gewicht bis ca. 1,5kg
Soll eine K-5 mit 300mm Okjektiv (ca. 1,5kg) tragen
Soll stabil genug sein, um auch 360°-Panorama-Zubehör tragen zu können
4 Beinsegmente (wegen des geringen Packmaßes)
Beinverschlüsse mit Hebeln (ist schneller zu bedienen)
Arca-Swiss Kompatibilität vom Kopf (für Panorama-Zubehör)
Bei der Suche im Netz fand ich dann folgende Aluminium-Stative, die zumindest teilweise meinen Kriterien entsprechen.
Benro A1680TB0 und Giottos GTVGR9255+MH5310-630
Ich habe die Alustative nun für ein paar Tage hier zum Vergleichen.
Von links: Benro, Giottos, Hama

Packmaße:
Der Karton des Giottos' ist etwas länger, die Taschen sind gleich lang. Zusammengelegt ist das Benro ein paar cm länger, wie es die Herstellerangaben ja auch vermuten ließen ;-)
Die Taschen:
Beide Taschen sind gepolstert und haben Innentaschen mit Reißverschluss. Beim Benro finden sich dort Spikes mit zwei Werkzeugen und Kurzanleitungen auf englisch und chinesisch für den Kopf und das Stativ. In der Giottos-Tasche findet sich eine englische Kurzanleitung, ein Schulter-Tragegurt, eine (ich vermute 1/4" auf 3/8") Adapter-Mutter/Schraube, und drei Inbusschlüssel.
Die Giottos-Tasche macht durch den größeren Reißverschluss einen wertigeren Eindruck und hat durch die Tragegriffe und den langen Schulterriemen mehr Trage-Optionen (Benro hat nur den Schulterriemen, der sich aber natürlich auch als Tragegriff nutzen lässt).


Die Beine:
Die gepolsterten Beine vom Giottos fassen sich selbst im warmen Zimmer besser an, als die nackten Alu-Beine des Benro.
Beide Stative bieten zwei unterschiedliche Positionen (Winkel) der Beine. Jeweils ein Metallteil am Bein stößt gegen eine Kante am Schultergelenk, weshalb das Bein sich nicht weiter abspreizen kann - also arretiert ist. Die Giottos-Lösung ist praktischer - hier kann man durch Druck mit dem Daumen das Metallteil drehen, so dass es an der Kante vorbei kommt und man das Bein weiter aufklappen kann. Lässt man das Teil los, wird es durch eine Feder zurück gezogen, so dass es an der nächsten Kante wieder einrasten kann. Für die Bedienung reicht also eine Hand, die das Bein bewegt und gleichzeitig mit dem Daumen den Arretiermechanismus betätigen kann. Beim Benro braucht man Daumen und Zeigefinger, um die Arretierung lösen zu können. Nach dem Lösen dreht man das Bein in die gewünschte Position (Winkel) und drückt mir dem Daumen die Arretierung wieder rein.
Arretiering bei Giottos:


Arretierung bei Benro:



Die Beine des Giottos haben fünf Segmente, was folgende Nachteile gegenüber der vier Segmente des Benro nach sich zieht.
1. Man muss noch mehr schrauben, um das Stativ aufzustellen. (mit etwas Übung lassen sich mit breiten Händen alle vier Verschraubungen auf einmal lösen. Bleibt also nur noch das zusätzliche Festschrauben)
2. Die Beinsegmente werden ja mit jedem Segment dünner - das Giottos hat also ein dünneres unteres Beinsegment, was Stabilität kostet.
Durchmesser der Beinsegmente [mm]:
Giottos: 25/22/19/16/13
Benro: 25/22/18,5/15
Durchmesser der Mittelsäule [mm]
Giottos: 24
Benro: 24
Höhe der Schnellwechseleinheit (MS ganz unten) [cm]
Giottos: 135
Benro: 126
Max. Höhe der Schnellwechseleinheit [cm]
Giottos: 158
Benro: 150,5

Die Mittelsäule kann nach dem Abschrauben des Taschenhakens nach oben rausgezogen und von unten wieder reingesteckt werden - für Teppichfotografie.

Gewicht [g]:
Giottos: 1511
Benro: 1584 (ohne Schnellwechselplatte)


Die Kugelköpfe:
Zum Kugelkopf des Giottos-Stativ findet man leider keine Informationen im Internet. Der Kugelkopf hat wie auch der Benro B0 eine Panoramafunktion - die Gradzahl der Drehung lässt sich ablesen. Im Gegensatz zum Benro hat der Giottos keine Friktionsschraube, sondern nur eine Schraube zum Feststellen der Kugel und eine zum Fixieren der Panoramadrehung. Die Schraubköpfe mit Gummi-Profil am Giottos fühlen sich sehr wertig an. Bei den Benro Drehknöpfen erinnert mich das Gummi an einen Fahrradschlauch.


Allerdings nimmt der Benro Arca-Swiss-kompatible Platten direkt auf, während der Giottos Kopf nur eine Giottos-Kameraplatte aufnimmt - und die ist richtig übel. Ich habe die Platte mit Hilfe des integrierten Bügels an meine Kamera geschraubt. Wenn die Platte dann fest genug ist, klappt man den Bügel wieder runter, damit er nicht im Weg ist. Leider bekommt damit die Unterlegscheibe unter der Befestigungsschraube mehr Platz und die Kameraplatte ist wieder locker! Mit nem Schraubenzieher konnte ich dann noch ne 1/4 Umdrehung festziehen



Die Libelle am Benro-Kopf sieht wertiger aus, als die 3 grünen Wasserwaagen am Giottos Kopf. Ob sie wirklich nützlich sind, weiß ich aber nicht.


Persönliches Fazit:
Pro Giottos
- Höher
- Gepolsterte Beine
- Bein-Arretierung einfach per Daumen zu betätigen
Pro Benro
- Arca-Swiss kompatibler Kopf
- Dickere Beine
- Nur 4 Beinsegmente (weniger zu schrauben)
- Größerer Kopf mit Friktionsschraube, als der Giottos
Und nu?
Tja, eigentlich hatte ich gehofft, dass mir dieser Test Klarheit verschafft, aber beide Stative sind gut - ein himmelweiter Unterschied zu meiner HAMA-Klapperkiste.
Leider wurde das Benro ohne Kameraplatte geliefert, weshalb ich nichtmal meine Kamera aufs Stativ montieren konnte. Der Händler hat bisher nicht auf meine Email reagiert - also geht das Benro auf jeden Fall wieder zurück.
Behalte ich also das Giottos?
Dann muss ich auf jeden Fall eine auf den Stativkopf passende Schnellwechseleinheit finden (Empfehlungen sind willkommen)
PS: Die Einbein-Stativ-Funktion des Giottos habe ich nicht ausprobiert.