MasterFX
Themenersteller
Moin zusammen.
Der YN-460 II ist ja ein recht beliebtes Blitzgerät unter Strobisten. Nur dachte ich mir wäre es doch schön die Leistung z.B. per IR-Fernbedienung regeln zu können, dass man nicht immer dort hin rennen muss.
Daraufhin habe ich den Blitz mal geöffnet um mal zu sehen welche Möglichkeiten man da hat. Der Vorgänger des Blitzes hatte noch einen "unzensierten" µC verbaut (Si Labs C8051F310) und auch die Verkabelung war recht bastlerfreundlich (siehe Flickr).
In der neuen Version siehts allerdings etwas anders aus.
Um an die "Hauptplatine" die für die Steuerung zuständig ist zu kommen muss man einfach nur die Kunststoff-Platte von der Rückseite entfernen. Diese ist mit doppelseitigem Klebeband am Gehäuse fixiert. Um das Gehäuse beim abheben nicht zu beschädigen kann man einfach mit einem Draht durch die Löcher der Gummitaster fädeln und es dann langsam hochziehen:
Wie man am Bild unten rechts sieht, ist es nun ein 10-poliges Flat Flex Kabel mit einem Pitch von 0,5mm.
Nach einigen Stunden Messorgie bin ich denke ich zu 98% fertig mit der Analyse der Schaltung. Hier erstmal die vereinfachte Schaltung um darzustellen mit welchen Signalen wir es hier zu tun haben:
Links ist die Versorgungsplatine für HV etc. und rechts die Hauptplatine auf der der Mikrocontroller, Taster, LEDs usw. sind.
Die Logikbausteine habe ich jetzt nur zu Vereinfachung als solche eingezeichnet.
Die ganze Steuerung gestaltet sich - wie ich es von Ware aus Fernost erwartet habe - glücklicherweise relativ einfach.
Nun der Ablauf (bei Flat Flex Buchse fange ich oben mit Pin 1 an):
Einschalten
ON-Zustand (eingeschaltet, aber man tut nichts)
Blitz-Auslösung
Tjoa, das wars erstmal.
Offene Punkte
So und was bringt uns das jetzt? Keine Ahnung, meine Idee ist erstmal einfach eine neue Steuerplatine für den Blitz zu bauen, mit LCD etc. und IR-Empfänger für die Fernsteuerung der Blitzleistung. Ggf. könnte man auch noch Platz für ein RFM70 schaffen und so direkt den Blitz per Funk auslösen zu können (ähnlich wie das Vorhaben HIER). Zudem müsste sich eine schnellere Strobofunktion implementieren lassen, woran mein DIY MultiTrigger momentan aufgrund der Blitzinternen "Entprellung" halt nicht so schnell ist.
Krampfhaft zu versuchen welcher µC das Teil verwendet macht irgendwie keinen Sinn und dann muss man auch noch die ganzen Programmiertools und Hardware beschaffen.
Dann bau ich lieber alles auf AVR-Basis neu...
Die FFC Buchsen habe ich mir schon besorgt (SFV10R-2STE9LF). Ist natürlich recht frickelig mit 0,5mm Pitch eine Prototypschaltung auf Lochraster zu machen, aber das schaffe ich schon irgendwie.
Später würde das ganze dann als richtige Platine gefertigt werden wenn alles passt. Die Kosten dürften sich dabei in grenzen halten (ich schätze ~20-30€)
Der YN-460 II ist ja ein recht beliebtes Blitzgerät unter Strobisten. Nur dachte ich mir wäre es doch schön die Leistung z.B. per IR-Fernbedienung regeln zu können, dass man nicht immer dort hin rennen muss.
Daraufhin habe ich den Blitz mal geöffnet um mal zu sehen welche Möglichkeiten man da hat. Der Vorgänger des Blitzes hatte noch einen "unzensierten" µC verbaut (Si Labs C8051F310) und auch die Verkabelung war recht bastlerfreundlich (siehe Flickr).
In der neuen Version siehts allerdings etwas anders aus.
Um an die "Hauptplatine" die für die Steuerung zuständig ist zu kommen muss man einfach nur die Kunststoff-Platte von der Rückseite entfernen. Diese ist mit doppelseitigem Klebeband am Gehäuse fixiert. Um das Gehäuse beim abheben nicht zu beschädigen kann man einfach mit einem Draht durch die Löcher der Gummitaster fädeln und es dann langsam hochziehen:
Wie man am Bild unten rechts sieht, ist es nun ein 10-poliges Flat Flex Kabel mit einem Pitch von 0,5mm.
Nach einigen Stunden Messorgie bin ich denke ich zu 98% fertig mit der Analyse der Schaltung. Hier erstmal die vereinfachte Schaltung um darzustellen mit welchen Signalen wir es hier zu tun haben:
Links ist die Versorgungsplatine für HV etc. und rechts die Hauptplatine auf der der Mikrocontroller, Taster, LEDs usw. sind.
Die Logikbausteine habe ich jetzt nur zu Vereinfachung als solche eingezeichnet.
Die ganze Steuerung gestaltet sich - wie ich es von Ware aus Fernost erwartet habe - glücklicherweise relativ einfach.
Nun der Ablauf (bei Flat Flex Buchse fange ich oben mit Pin 1 an):
Einschalten
- Zunächst sind alle Pins (bis auf Pin 3, da ist 5V) quasi Spannungslos (oder nur wenig Spannung durch noch geladene C's oder parallel liegende PN-Übergänge bzw. Tristate)
- Drückt man den Power-Taster liegt instantan an Pin 10 ~5V an. Diese laufen durch einen DC/DC Wandler (ein Step-Up, welcher 7V daraus macht) und wiederum durch den Spannungsregler die 3,3V Versorgungsspannung für den µC erzeugt. Die 3,3V liegen ebenfalls sofort an Pin 2 an.
- Der µC fängt daraufhin sofort an zu arbeiten und lässt die 7 "Power" LEDs hochlaufen bis die "Drück"-Dauer abgelaufen ist.
- Wenn man lange genug gedrück hat, zieht der µC Pin 9 über einen Serienwiderstand auf HIGH, was quasi die Selbsthaltung für die 5V Spannungsversorgung ist.
- Der µC fängt sofort an über ein "Differenzsignal" die Ladeelektronik zum Laden zu bewerden (Pin 7 HIGH, Pin 6 LOW) bis die Kondensatorspannung (Pin 8) auf etwa 2,1-2,2V angestiegen ist. Dann schaltet sich die grüne "Ready LED" an.
ON-Zustand (eingeschaltet, aber man tut nichts)
- Es wird periodisch über Pin 7 & Pin 6 ein Ladeimpuls ausgelöst. Dies geschieht etwa alle 10-11s für eine Impulsdauer von 100-110ms
- Der Ladeimpuls geht in ein Dauersignal (Pin 7 immer HIGH& Pin 6 immer LOW) wenn eine Blitzleistung von >= 1/4 eingestellt ist
- Wenn der Blitz in Standby geht wird auch kein Ladeimpuls mehr übertragen, alles andere bleibt wie gehabt
Blitz-Auslösung
- Wenn der Blitz gezündet wird (Pilot oder Mittenkontakt) wird über Pin 5 ein Zündimpuls (HIGH) gesendet. Dieser Impuls ist genau so lang, wie die Brenndauer des Blitzes. Ich habe jetzt nur die 7 Hauptstufen gemessen:
Code:1/64 58 µs 1/32 84 µs 1/16 134 µs 1/8 226 µs 1/4 448 µs 1/2 1500 µs 1/1 4900 µs
- direkt nach dem Zündimpuls (nach ca. 100ms) wird wieder ein Ladeimpuls gesendet welcher ebenfalls von der eingestellten Blitzintensität abängig ist (ich schätzt dass dieser nicht unbedingt aus der tatsächlichen Konensatorspannung ermittelt wird, sondern als feste Zeiteinheit vorgegeben ist)
Code:1/64 200ms 1/32 300ms 1/16 400ms 1/8 500ms ab 1/4 Leistung => Dauersignal
Tjoa, das wars erstmal.
Offene Punkte
- warum der Ladeimpuls als Differenzsignal übertragen wird konnte ich noch nicht klären. Bisher habe ich keine Konstellation gefunden bei denen die Signale nicht zeitgleich geändert werden.
- Pin 4 liegt nach meinem Kenntnisstand immer auf LOW, vielleicht habe ich aber auch noch nicht alles durch. Fakt ist, dass dieser Pin auf jeden Fall an den µC geht.
- warum aus den 5V zunächst 7V generiert werden konnte ich bisher noch nicht klären. Evtl. dient das einfach nur dazu um bei niedrigerer Batteriespannung noch arbeiten zu können (sagen wir bis 1,1V runter pro Akku, dann haben wir 4,4V davor ggf. noch ein Low-Drop Spannungsregler, bleibt im besten Fall noch 4V. Würde für den µC aber dennoch reichen. Evtl. hängt da noch der OPV mit Schaltung für die Photodiode dran)
So und was bringt uns das jetzt? Keine Ahnung, meine Idee ist erstmal einfach eine neue Steuerplatine für den Blitz zu bauen, mit LCD etc. und IR-Empfänger für die Fernsteuerung der Blitzleistung. Ggf. könnte man auch noch Platz für ein RFM70 schaffen und so direkt den Blitz per Funk auslösen zu können (ähnlich wie das Vorhaben HIER). Zudem müsste sich eine schnellere Strobofunktion implementieren lassen, woran mein DIY MultiTrigger momentan aufgrund der Blitzinternen "Entprellung" halt nicht so schnell ist.
Krampfhaft zu versuchen welcher µC das Teil verwendet macht irgendwie keinen Sinn und dann muss man auch noch die ganzen Programmiertools und Hardware beschaffen.
Dann bau ich lieber alles auf AVR-Basis neu...
Die FFC Buchsen habe ich mir schon besorgt (SFV10R-2STE9LF). Ist natürlich recht frickelig mit 0,5mm Pitch eine Prototypschaltung auf Lochraster zu machen, aber das schaffe ich schon irgendwie.
Später würde das ganze dann als richtige Platine gefertigt werden wenn alles passt. Die Kosten dürften sich dabei in grenzen halten (ich schätze ~20-30€)
Zuletzt bearbeitet: