Ehrlich gesagt finde ich es etwas seltsam, wie immer wieder auf das "gleiche Bedienkonzept" eingegangen wird. Woraus besteht denn der grundlegenste Unterschied im Bedienkonzept zwischen 80D und 7D2? Da fällt mir nur immer wieder der Joystick ein, zumindest hacken die meisten genau darauf herum, wenn es ums "Bedienkonzept" geht.
Eine 80D bietet eine ganze Menge Features, welche einer 6D fehlen. Eine 80D hat bspw weit mehr AF- Punkte, welche sich gut (und von den meisten auch gerne) über einen Joystick verstellen ließen. Stattdessen muss man mit dem Wahlrad auskommen. Bei der 6D wäre ein Joystick für die verstellung der AF- Sensoren overkill, wozu denn, bei 11 Sensoren, die eng in der Mitte gruppiert auftreten. Ist also das ähnliche Bedienkonzept bei zwei völlig unterschiedlichen Kameras, die auch noch oftmals (nicht immer) unter verschiedenen Bedingungen herangezogen werden, die ihre größten Stärken und deren primären Verwendungszweck in unterschiedlichen Gebieten ausspielen wirklich so erstrebenswert? Bzw muss man denn wirklich eine Kastration bei der zweiten Kamera in Kauf nehmen, nur wei die erste Kamera sie hat?
Ich finde nicht.
Oder was ist denn mit "Bedienkonzept" gemeint, sollte es hier ausnahmsweise mal nicht um den Joystick gehen? Etwa der Touchscreen, das Klappdisplay? Die Konfigurationsmöglichkeiten? Oder der AF- Feld- Durchschalter (k.A. wie ich das kleine Knöpfchen neben dem Auslöser nennen soll)? Na gut, bei der Einfachbelegung der Tasten des Schulterdisplays findet sich noch eine Gemeinsamkeit. Aber der Joystick... den muss man doch nicht nutzen, geht ja auch per Wahlräder. Böse Zungen behaupten schliesslich auch, dass es per Wahlrad genauso schnell und effizient funktioniert. Komischerweise haben in den allermeisten Fällen nur Besitzer einer 60D, 70D oder 6D solche böse Zungen.
Wenn man zur 60D eine 70D will, dann vielleicht, oder zur 5D3 eine 7D2, zur 1D3 eine 1DX. Aber die eine High- End- Crop einer aus individueller Sicht anderen vielleicht besser ausgestatteten High- End- Crop vorzuziehen, welche andere Sujets abdecken soll zu einer sehr rudimentär ausgestatteten VF, weil das "Bedienkonzept so ähnlich" sein soll... Ich finde diese Einstellung resultiert meist nur in unnötiger Einschränkung. Die Anordnung des ein oder anderen Knopfes ist hingegen zumeist kein ernsthaftes Problem vor oder während der Aufnahme (und wenn dann wirds am ehesten an diesen Stellen stressig), selbst wenn man ab und zu 1 Sekunde braucht, um sich akut zurechtzufinden. Nur stellen diese Knöpfe üblicherweise keine aufnahmerelevanten Zugriffsmöglichkeiten dar.
Ich rate dem TO die Kamera zu nehmen, welche ihm besser in der Hand liegt, welche ihm in Summe besser gefällt und dabei auf jegliches "Bedienkonzept" zu pfeifen. Beide Kameras bieten Schmankerl, welche der jeweils anderen fehlen.