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Zweck und Mittel

Hutschi

Themenersteller
Forum, ich habe ein Problem! ;)

Hallo, ich verwende sehr unterschiedliche Mittel und Techniken.
Dazu habe ich auch Beispielfotos gebracht.

Ich denke, dass es bei der Fotografie sehr unterschiedliche Ziele gibt.

Ein Ziel könnte sein, so detailgetreu und so wenig verzerrte Darstellung, wie möglich.

Ein anderes könnte so ähnlich sein: so detailgetreu und so wenig verzerrt erscheinende Darstellung, wie möglich. (Hier spielen psychologische Aspekte eine Rolle.)

Ein völlig anderes Ziel wäre: Konzentration und Hinführung auf das Wesentliche.

Ein weiteres: Verzerrte Darstellung, surreale Darstellung.

In einem weiteren Kontext sind all diese Ziele Mittel.

Solcher Kontext wäre: Darstellung von Themen zu Lehrzwecken, Kunst, Beeindrucken, Informationsübermittlung, Illustration.

---

Ich stelle in Foren oft fest, dass der künstlerische Aspekt verloren geht, man sich stark auf Informationsübermittlung beschränkt.

Insbesondere, wenn kein Motiv zu sehen ist, gibt es Feuerwerk.
Ist Rauschen schlecht oder Stilmittel?

Wieweit sind die Ziele für die Fotografie relevant?
Wieweit beachte ich die Zielgruppe und den Zweck?
Kann man Bilder ohne Kontext beurteilen?

Viele Fragen, darunter Suggestivfragen.

Die eigentliche: Ist Naturalismus heute das wichtigste Ziel?
Wieweit spielt Zufall eine Rolle? Darf er eine Rolle spielen?



Linie 9, Dresden by hutschinetto, on Flickr
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin, weil ja durchaus auch zu den "Kritikern" gehörte:

Kann man Bilder ohne Kontext beurteilen?

Den "künstlerischen" Wert m.M.n. nicht.

Ist Rauschen schlecht oder Stilmittel?


Bestimmt der Kontext.

Wieweit sind die Ziele für die Fotografie relevant?

Verstehe ich nicht wirklich. Für die Fotografie als Ganzes oder das einzelne Bild?

Wieweit beachte ich die Zielgruppe und den Zweck?

Bestimmt der Kontext.

Die eigentliche: Ist Naturalismus heute das wichtigste Ziel?

Ich kann nix anderes. In meinem Fall ist er die absolut vorherrschende Stilrichtung. In der Fotografie als Kunstrichtung ist er aber sicher nicht das wichtigste Ziel.

Wieweit spielt Zufall eine Rolle? Darf er eine Rolle spielen?

Bestimmt der Kontext. Nimmt Gursky sich eine Kamera und hält wahllos drauf, hat das (man ist vielleicht ersucht, "leider" hinzuzufügen) eine andere Qualität, als wenn mein 10-jähriger Neffe das tut.

Es ist das Paradoxon/das Perversum bzw. einfach eine prinzipielle Eigenschaft von (moderner) Kunst, dass sie ohne Kenntnis des Hintergrundes zum Werk (des Kontextes) nicht verstanden werden kann.

Veröffentlich ein nicht bekannter und angesehener Künstler (ohne dir zu nahe treten zu wollen) Bilder wie deine, wird er verrissen und bleibt unverstanden. Dein Text konnte es auch nicht herausreißen.

Übertreibt er es nicht, kommt ein "richtiger" Künstler damit vielleicht durch.

An Deiner Stelle würde ich tatsächlich die Zielgruppe beachten und sie langsam auf deine Bilder vorbereiten: Als Idee fiele mir ein, anstelle von "abstrakt figurativ" gänzlich abstrakt zu fotografieren und das Hauptaugenmerk in der "frühen Schaffensphase" auf eine Mainstream-geeignete Ästhetik zu legen. Also nicht den erkennbaren Wäscheständer auf dem Balkon fotografieren, sondern komplett verzerrte Linien und gesättigtere Farben präsentieren. Du nimmst damit nämlich einen Kritikpunkt aus dem Spiel - den des banalen, alltäglichen Motivs. Kunst muss nicht "schön" sein (manche Sichtweisen gehen so weit, zu sagen, dass sie es nicht sein darf), sie ist dann aber leichter verdaulich.

Zwei Beispiele, in denen wir mit unterschiedlichem Ansatz ungefähr das gleiche zeigen. Meine sind nicht "besser", haben aber das erkennbare Ziel, das Sujet, nnen wir es "endender Weg" mehr oder weniger gefällig abzubilden. Bei deinen erkenne ich kein konsequent umgesetztes Ziel - Tristesse, Alltag, Vernachlässigung, wenn es denn das sein sollte, hätten mehr herausgearbeitet werden können.

https://www.flickr.com/photos/116228447@N06/15777701380/

https://www.flickr.com/photos/116228447@N06/15777584988/

https://www.flickr.com/photos/simdreams/16003751087/

https://www.flickr.com/photos/simdreams/12298325535/


Grüße, Uwe
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt keine (sicher feststellbare Realitit) und damit auch keine Objektivität. Und in der Fotografie sowieso nicht. Und wenn man sich klarmacht, dass sowieso alles subjektiv ist, erledigen sich viele Deiner Fragen von alleine.

Und Ziele, die Du erreichen willst, kannst (und musst) Du Dir auch selber suchen - erlaubt ist absolut alles (bei veröffentlichungen solltest Du aber auf die rechtlichen Rahmenbedingungen achten).
Ausnahme davon sind Wettbewerbsbedingungen, falls Du an solchen Teilnehmen möchtest.

vg, Festan
 
Nun...
Ist Rauschen schlecht oder Stilmittel?
Da gibt es keine "allgemein gültige" oder "alleinig richtige" Antwort.
Es kann alles sein. Gut, schlecht, störend, irrelevant, Stilmittel, Unfall, Geschmackssache,...
Wieweit sind die Ziele für die Fotografie relevant?
Wenn ich ohne Ziel agiere, grenzt es an enormes Glück.
Ohne "Zielen" gibt es wenig "Treffer". ;)
Wieweit beachte ich die Zielgruppe und den Zweck?
Das ist indiviudell.
Kann man Bilder ohne Kontext beurteilen?
Kommt drauf an. Grundsätzlich: ja.
Viele Fragen, darunter Suggestivfragen.

Die eigentliche: Ist Naturalismus heute das wichtigste Ziel?
Nein.
Wieweit spielt Zufall eine Rolle?
Siehe oben:
Wahllos umher fotografieren - da braucht es Zufall.
Zur rechten Zeit am richtigen Ort sein, muss nicht nur Zufall sein.
Je gezielter ein Agieren möglich ist, umso besser die Trefferquote.
Darf er eine Rolle spielen?
Natürlich darf Zufall eine Rolle spielen. Aber nicht immer...
 
Interessante Fragen, habe mal schnell ein paar Antworten aus dem ersten Gefühl heraus aufgeschrieben:

Ist Rauschen schlecht oder Stilmittel?
=> Wie schon gesagt: Keine allgemeine Gültigkeit - Von gut ansich bis zu schlechtem Stilmittel oder sogar unabdingbar ist alles möglich.

Wieweit sind die Ziele für die Fotografie relevant?
=> Relevant sind sie bestimmt, sei es für das Foto, für den Prozess des Fotografierens ansich (..) Allerdings vermag ich nicht zu sagen inwieweit sie das sind.

Wieweit beachte ich die Zielgruppe und den Zweck?
=> Beim Hobby kann ich mir die Zielgruppe selber aussuchen, d.h. im Prinzip mach eich einfach das, was ich will. Als Beruf muss ich schon eher eine feste Zielgruppe beachten.

Kann man Bilder ohne Kontext beurteilen?
=> Ja.

Ist Naturalismus heute das wichtigste Ziel?
=> Nein, aber Naturalismus wird man auch nie in Perfektion erreichen können. Vielleicht schon eher "subjektive Wahrheit", was aber allgemein auch eher nicht so ist.

Wieweit spielt Zufall eine Rolle? Darf er eine Rolle spielen?
=> Ja, er darf es und tut es sowieso. Ohne Zufall wäre es auch etwas langweilig.

VG
aKuhl
 
Ich danke erst mal für die vielen Antworten.
Speziell eingehen möchte ich auf das besonders kritisierte Beispiel.


Wand mit Schlitz by hutschinetto, on Flickr
(um dieses Bild ging es)

Das Bild habe ich als Illustration für ein Gedicht aufgenommen. Es hat also ein festes Ziel. Ich wollte es technisch noch verbessern, aber die entsprechenden Fehler, die ich auf meinem Schirm sah, werden von den meisten anderen nicht erkannt, also kann ich das Bild so lassen.
Es hat also ein Ziel und auch ein Zielpublikum.

Benötigte ich ein ähnliches Bild für meine Arbeit, gestaltete ich es als technischer Redakteur anders. Je nach Zweck würde ich die Perspektive ändern oder Details hervorheben (Gestaltung des Spaltes, Helligkeitsverteilung mit Messpunkten, gegebenenfalls Fehlstellen in der Farbe oder Vorzüge der verwendeten Farbe, oder Nachweis von Wandeigenschaften, zum Beispiel für Qualitätskontrolle).
Dort ist der Zweck völlig anders. Rauschen wäre dann störend. Die Wahl des Ausschnitts unterliegt dem Zweck.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schön, dass das Foto Ziel und sogar Zielgruppe hat, aber erreicht es dieses/diese auch?

Ist nicht böse gemeint, aber so ganz kann ich mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen. Vielleicht täusche ich mich auch, daher die Frage, ob man mehr zum Hintergrund bzw. dem Gedicht erfahren darf?

Um nicht von den ursprünglichen Fragen abzuweichen, für die Beurteilung dieses Fotos bräuchte ich also einen konkreten Kontext!!
 
Zuletzt bearbeitet:
...
Zwei Beispiele, in denen wir mit unterschiedlichem Ansatz ungefähr das gleiche zeigen. Meine sind nicht "besser", haben aber das erkennbare Ziel, das Sujet, nennen wir es "endender Weg" mehr oder weniger gefällig abzubilden. Bei deinen erkenne ich kein konsequent umgesetztes Ziel - Tristesse, Alltag, Vernachlässigung, wenn es denn das sein sollte, hätten mehr herausgearbeitet werden können.

https://www.flickr.com/photos/116228447@N06/15777701380/

https://www.flickr.com/photos/116228447@N06/15777584988/

https://www.flickr.com/photos/simdreams/16003751087/

https://www.flickr.com/photos/simdreams/12298325535/


Grüße, Uwe

Hallo, Uwe,
danke für die Bilder zum Vergleich.
Ich wollte hier nicht die Schönheit des Verfalls herausarbeiten. Das Bild zeigt natürlich Schienen. Es zeigt zugleich Zeit, wenn man genauer hinsieht, sind es keine Schienen mehr. Der Hinweg, aber auch der Rückweg sind versperrt.
Die Schienen weisen ins Ungewisse, Parallelen treffen sich.
Am Rand der "ruhende Verkehr" wie die Schienen auf den ewig ruhenden Verkehr hinweisen. Tristesse durch Grautöne, die verstärkt werden durch den roten Farbton eines PKW. Das Bild ist flau, es symbolisiert das Verblassen. Das Bild ist eine Metapher für die Zeit, nicht einfach nur für alte Schienen. Der Fluchtpunkt der Schienen am oberen Bildende in der Mitte. (Nicht eine geometrisch exakte Mitte.)

In Deinem Bild wird die Zeit durch den Rost verkörpert. Auch diese Schienen enden. Ersatzlos. In meinem Bild ist Ersatz durch den persönlichen Verkehr.

Die Straße ist schubweise stark befahren, das habe ich verborgen. Es sind immer nur wenige Sekunden (Rotphase der Ampel) und ich habe für dieses Bild mit Heraussuchen des Ortes und Fotografien ca. eine Stunde gebraucht. Ich habe eine ganze Serie gemacht, um zu optimieren. Nicht jedes Bild dauert so lange.

Ganz hinten: Ein Radfahrer, kaum zu erkennen. Deshalb habe ich dieses Bild genommen anstelle eines sehr ähnlichen.

Hätte ich es herausarbeiten wollen wie Deines, wäre der folgende Tag besser gewesen, Sonnenschein statt Wolken, stärkere Kontraste. Dann hätte ich auch die Pentax genommen (Pentax K30). Wäre es nur um Vergangenheit gegangen - Schwarz-Weiß-Bild, getönt.

Deine Bilder gefallen mir übrigens gut, nur für mein Thema hätte ich sie nicht genommen. Sie zeigen die Schönheit des Zerfalls und lassen anklingen: Die Natur holt es wieder.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Hutschi

Ich verstehe Dich leider nicht.
Du schreibst zwar, dass Du ein Problem hast, doch leider kann ich aus Deinem Eröffnungspost keine konkrete Fragestellung erkennen.

Hilf mir mal bitte auf die Sprünge.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
gute Lyrik bedarf keiner Illustration

Hallo, Waldschratnrw,
das ist wahr, solange du nicht schreibst, dass Lyrik und Bilder nicht zusammenpassen.
Lyrik in Zusammenhang mit Bildern ist eine eigene Kunstform.

Allerdings verwende ich eine Kombination von Lyrik und Bildern.
Zum Beispiel eine Art Bild-Haiku und ein Haiku.
 
@Hutschi

Ich verstehe Dich leider nicht.
Du schreibst zwar, dass Du ein Problem hast, doch leider kann ich aus Deinem Eröffnungspost keine konkrete Fragestellung erkennen.

Hilf mir mal bitte auf die Sprünge.

Die konkrete Fragestellung ist: Thema: Bilder und deren Sinn und Zweck.
Ist die Bildgestaltung vom Ziel abhängig? (Ziel: Zweck, Zielpublikum, Aufgabe).
Kann man einzelne Elemente isolieren, ohne den Zweck zu beachten?

Problem: Ablehnung.
 
Zuletzt bearbeitet:
:confused:

Die Herangehensweise ist völlig verkehrt. Die Zielgruppe bzw. der Zweck definiert, was wichtig ist und wie ein Bild aussehen sollte oder gar muß.

Ablehnung ist das Ergebnis mangelhafter Zielgruppen-Analyse.
 
Die konkrete Fragestellung ist: Thema: Bilder und deren Sinn und Zweck.
Ist die Bildgestaltung vom Ziel abhängig? (Ziel: Zweck, Zielpublikum, Aufgabe).
Ja!
Ein Bild zu machen, hat immer einen Zweck, auch wenn er oftmals nur für den, der das Bild macht erkennbar ist.
In diesem Fall ist er das Zielpublikum.
Die Aufgabe, welche das Bild erfüllt, kann in einem solchen Fall oft auch nur für denjenigen selber wichtig sein (Erinnerung, bestimmte Gefühle werden wach, ...)
Wobei ein "gutes" Bild immer Gefühle erzeugen wird. (mMn.)

Kann man einzelne Elemente isolieren, ohne den Zweck zu beachten?
Als logische Konsequenz zu oben: Nein!

Problem: Ablehnung.
Erstens:
Du kannst es nicht jedem rechtmachen.
Zweitens:
Versuche mal Dich in den anderen hineinzuversetzen. Das heißt, dass Du Dir vorstellst, was das Bild bei ihm auslösen könnte bzw. wie er das Bild interpretieren könnte, und zwar ohne den Kontext, der in Deinem Kopf vorhanden ist.

Nehmen wir mal zum Beispiel die Bilder, welche Du hier im Forum vorzeigst. Besonders das mit der "Linie 9".
Aus dem Titel habe ich geschlossen, dass es sich um eine Straßenbahn handeln muss. Nur habe ich mich gefragt, was will der Hutschi mir damit sagen.:)
Erst als ich Deine Gedanken dazu gelesen hatte, was Du Dir bei dem Bild vorgestellt hast (fehlender Context, siehe die Threads oben), konnte ich mich damit besser auseinander setzen.
Leider muss ich dazu sagen, dass ich diesen komplexen Inhalt, den Du beschreibst, für mich nicht in diesem Bild finde. Aber das ist in Ordnung, da man es ja nicht jedem rechtmachen kann.

Du sagst, dass Du einem Bild-Haiku ein Haiku gegenüberstellen willst.
Finde ich gut. Allerdings liefert ein Haiku dem Leser schon ein bestimmtes Bild und/oder Gefühl. In dem Fall muss sich die Bildgestaltung mMn. erst recht dem Ziel und Zweck unterordnen. Du kannst das Haiku entweder mit dem Bild unterstützen, oder Du kannst kontrastieren.
Allerdings solltest Du nicht wild durcheinander mischen, wenn Du z.B. ein Bildband mit Lyrik herausbringen willst.
Denk an eine durchgehende Linie.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
---

Ich stelle in Foren oft fest, dass der künstlerische Aspekt verloren geht, man sich stark auf Informationsübermittlung beschränkt.

Insbesondere, wenn kein Motiv zu sehen ist, gibt es Feuerwerk.
Ist Rauschen schlecht oder Stilmittel?

Wieweit sind die Ziele für die Fotografie relevant?
Wieweit beachte ich die Zielgruppe und den Zweck?
Kann man Bilder ohne Kontext beurteilen?

Viele Fragen, darunter Suggestivfragen.

Die eigentliche: Ist Naturalismus heute das wichtigste Ziel?
Wieweit spielt Zufall eine Rolle? Darf er eine Rolle spielen?


Die konkrete Fragestellung ist: Thema: Bilder und deren Sinn und Zweck.
Ist die Bildgestaltung vom Ziel abhängig? (Ziel: Zweck, Zielpublikum, Aufgabe).
Kann man einzelne Elemente isolieren, ohne den Zweck zu beachten?

Problem: Ablehnung.

Ein Stichpunkt, der sich mMn nicht mit vielen Bildern von Hobbyfotografen verträgt, ist Zielpublikum.

Das Wort suggeriert mir, dass ich Fotos für bestimmte (Gruppen von) Menschen mache.
Ich persönlich tue das nicht.
Ich mache Fotos für mich, aber ich freue mich, wenn (und möchte auch gerne, dass ;)) anderen meine Bilder gefallen.

"Kontext" ist noch so ein schwieriger Begriff.
Was verstehst Du unter Kontext?
Heißt das, dass Du ein Bild erklären musst, damit man es versteht, dass Du Zusatzinformationen beisteuerst, die das Bild ggf. interessanter machen, aber nicht relevant sind ("Dieses Haus befindet sich in Berlin.") oder dass Du ein Bild einem bestimmten Genre/ Zielpublikum zuordnest, so dass man das Bild unter diesem Aspekt beurteilt?
Im letzten Falle: Es ist ein Unterschied ob ein Vogelbild bei allen "wirken" soll oder nur bei Ornithologen, die das Bild bewundern, weil man einen seltenen Vogel in einer seltenen Pose/ Situation aufgenommen hat.
In dem Fall würde das Bild dem allg. Publikum wenig sagen, den Ornithologen aber viel. Insofern ist mMn Kontext bei den meisten Bildern wichtig, weil man nur das beurteilen kann, das man einigermaßen kennt (Motiv oder theoretischer Hintergrund/ Wissen).

Rauschen als Stilmittel ist mMn nur in einigen Genres mit begrenzen Absichten Stilmittel. Hier kommt es also sehr auf Absicht, Genre und Publikum an.

Insbesondere, wenn kein Motiv zu sehen ist, gibt es Feuerwerk.

Was genau soll dieser Satz bedeuten?


Naturalismus vs. künstlerischer Aspekt (?):
Mag sein, dass ich "Naturalismus" falsch verstehe.
Wenn damit reine Informationsübermittlung gemeint ist und nicht das künstlerische Genre, dann sind nur Fotos bestimmter Genres Naturalistisch (meist Fotos zu Dokumentationszwecken etwa im wissenschaftlichen Bereich).

Naturfotos, die in Foren gezeigt werden, sollen meist doch Emotionen beim Betrachter wecken und damit mehr als nackte Infos über das Motiv vermitteln.

Die meisten Hobbyfotografen möchten doch mit ihren Fotos etwas mehr als nur den reinen Inhalt vermitteln; nicht "da steht ein Auto der Marke x" oder "ich habe eine Suppe gekocht" sondern "schaut Euch dieses interessante Auto an, möchtet ihr es kaufen, habt ihr Lust auf einen Ausflug etc." oder "hättet Ihr nicht Lust, jetzt diese Suppe zu essen oder selbst zu kochen oder erinnert euch das an die Suppen in der Küche eurer Großmutter etc.".
Dies gilt doch für den Großteil aller Fotos von Hobbyfotografen.

Trotzdem zweifele ich, ob viele Hobbyfotografen ein Zielpublikum im Kopf hatten, also ein Bild bewusst so gestalten, dass es bestimmten anderen Menschen gefällt. Ich vermute eher, dass die meisten das Bild so gestalten (wollen), dass es ihnen gefällt und davon ausgehen, hoffen oder sich nur als Bonus darüber freuen, wenn es auch anderen gefällt.
Das ist mMn der Unterschied zwischen Hobbyfotograf und Künstler/ Berufsfotograf: Die erste Gruppe fotografiert vor allem für sich, die zweite (auch oder vor allem?) mit Blick auf das Zielpublikum.

Die meisten Hobbyfotografen ziehen wohl los, sehen etwas Interessantes und versuchen es so abzubilden, dass ihre Emotion oder das, was sie sehen so wie sie es sehen gezeigt wird und beim Betrachter ebenfalls Emotionen auslöst.
Die meisten Künstler werden es umgekehrt machen und das Bild vor dem Loslegen schon im Kopf haben.
Dazwischen hocken einige Hobbyfotografen, die sich vom Motiv zu einer Aussage inspirieren lassen, das Motiv entsprechend in Szene setzen und manchmal diese Aussage bewusst formulieren können, oft aber weder die Aussage formulieren wollen noch könnten.

LG
Frederica
 
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