...ich weiß nicht, gibt bestimmt keine Skala von 1 bis 10, mit der man alle Fotos in gut bis schlecht einteilen kann...
Da hier das Thema doch auch weitestgehend um den Begriff "Kreativität" mäandert, hierzu eine Anmerkung von mir.
Es gibt viele Dinge, die schon als im Kleinkindalter an uns heran getragen werden und die wir im Laufe der Jahre so tief verinnerlichen, dass wir sie nicht mehr in Frage stellen.
Zu bewerten und bewertet zu werden ist so ein "Ding" und bedeutet immer den Ausschluss von Möglichkeiten und eine Verengung der eigenen Sichtweise. Wenn ich von 100 Bilder eines als sehr gut ansehe, kann ich die 99 anderen getrost beiseite legen. Klingt vielleicht komisch, ist aber so.
Übungen zur Kreativität erfordern aber genau das Gegenteil. Hierbei geht es um die Erschließung von Möglichkeiten und die Erweiterung der eigenen Sichtweisen.
Wenn es dir um deine Kreativität geht, kann die Frage also niemals sein "ist das ein gutes Bild?", noch nicht einmal um die Feststellung "es ist ein gutes Bild, weil... [ich das Motiv mag, es einen Wettbewerb gewonnen hat, kuratiert wurde, der Bildaufbau den Regeln entspricht, es ausgeglichen belichtet wurde, der Schärfepunkt sitzt, usw., usw. usw.]
Die einzige Frage, die in diesem Zusammenhang aus meiner Sicht wirklich von Bedeutung, lautet:
Was kann ich von diesem Bild lernen?
Dabei lernt man oft am meisten von Bildern, die einem nicht auf Anhieb gefallen oder die nicht den eigenen fotografischen Vorstellungen entsprechen.