ich glaube ich tendiere doch in Richtung 560 der kann ja auch hss
Äh.. nein.
Der 560 kann definitiv kein HSS.
Für HSS braucht man den 568 EX oder 568 EX II.
Oder den 500 EX, den hatte ich total vergessen. Quasi die kleine Variante des 568 EX, minimal weniger Leistung, in Deutschland aber nicht so zahlreich zu finden und preislich nur knapp unter dem großen Bruder...
hab vielerorts gelesen das Profis für Anfänger ohne ttl empfehlen weil man so das Prinzip dahinter lernt.
Ja, im Prinzip schon.
Eigentlich sollte es egal sein, denn im Prinzip geht es nicht um irgendwelche absoluten Leistungszahlen, sondern um die Verhältnisse zwischen Lichtquellen (mehrere Blitze und/oder Umgebungslicht sowie reflektiertes Streulicht). Das kann man rein theoretisch auch mit E-TTL machen, denn das einzige, was einem E-TTL hier abnimmt, ist das ausmessen der absoluten Leistung der Blitze, die Verhältnisse gibt man ja durch diverse Einstellungen (Ratio zwischen Gruppen, Blitzbelichtungskorrektur usw) genauso vor.
ABER: Bei einem konzipierten Lichtaufbau ist manuell konsistenter. Soll heißen: platziere ich mein Motiv sagen wir mal 150cm von meinem Blitz weg und stelle den Blitz so ein, das mein Motiv korrekt belichtet wird, dann wird mein Motiv auch korrekt belichtet werden, unabhängig davon, ob es sich links, rechts, oben oder unten im Bildauschnitt befindet, oder ob ich mein Zoom im Telebereich habe oder eher im Weitwinkel (sofern sich die Blende dabei nicht ändert).
Bei E-TTL ist das nicht zwangsläufig der Fall. Ein wenig nach Links geschwenkt, mehr vom dunklen Sofa oder der weißen Wand im Bild - schwupps, berechnet die Kamera die Belichtung ganz anders.
Zoome ich herein, kalkuliert die Kamera ggf. eine höhere Leistung, da der Blitz ja - vermeintlich - weiter reichen muß, weil die Kamera weiter weg ist. Das der Blitz nicht auf der Kamera, sondern fix 150cm vom Motiv wegsteht, weiß die Kamera ja nicht...
Durch diese Konsistens ist dann glaube ich auch das lernen etwas leichter, einfach weil man *weiß*, was man an den Einstellungen geändert hat für eine entsprechend geänderte Bildwirkung.
Daher würde ich jedem zum manuellen Betrieb raten, gerade wenn man lernen will. Auch, weil E-TTL selbst ja auch erstmal verstanden sein möchte, damit man es zu seinem Vorteil ausnutzen kann. Da hätte man dann zwei Themenblöcke, die gleichzeitig gemeistert werden wollen.
mit etwas Übung sollten die Einstellungen auch bei manueller Nutzung doch recht schnell gefunden sein, oder irre ich da?
Naja, hier kommt halt das große Aber zum oben gesagten ;-)
Ich finde, es kommt immer auf die Situation an. Habe ich Zeit, mir in Ruhe Gedanken zu machen über das Licht? Kann ich problemlos zwei, drei, vier Testfotos machen und mir deren Histogramm ansehen?
Dann kann man ruhig im manuellen Modus arbeiten.
Ist man aber irgendwo, wo man diese Zeit nicht hat, weil sonst das Motiv weg ist (und sei es nur, weil es inzwischen mit einem "das dauert mir zulange, bis du endlich fertig bist" von dannen marschiert ist), dann hat E-TTL schon durchaus seine Vorteile.
Stell dir vor, du bist auf einer Veranstaltung und willst ein Foto von zwei Freunden von dir machen. Du stellst mittels zwei, drei Testfotos die Belichtung des Blitzes ein. Plötzlich taucht ein dritter Freund auf, der mit aus Foto will. Du trittst einen Meter zurück, damit du drei Leute aufs Bild bekommst.
Schon kannst du deine Blitzleistung neu justieren, weil sich der Abstand zwischen Lichtquelle und Motiv geändert hat.
Mit E-TTL wär das kein Problem, ganz besonders nicht, da du bei diesem Szenario wohl eh mit einem einzelnen Blitz direkt auf der Kamera arbeiten wirst. Und genau dafür wurde E-TTL geschaffen, und da funktioniert es auch sehr gut.
Mein Budget is als Student eigentlich ständig nahe null...
Ja, das kenne ich auch noch ;-)
Für den ersten Blitz würde ich trotzdem jedem zu einem E-TTL Blitz raten, außer der Blitz ist ausschließlich für entfesseltes Blitzen bei geplanten Lichtaufbauten gedacht.
Für alle anderen Einsatzzwecke wirst du mit einem manuellen Blitz nicht wirklich glücklich werden, fürchte ich. Am Ende wirst du dir vermutlich doch einen E-TTL-fähigen Blitz kaufen, und somit deutlich mehr Geld ausgeben.
Dann lieber umgekehrt - einen E-TTL Blitz, wenn dann irgendwann der Wunsch nach einem zweiten Blitz aufkommen sollte, hast du bereits ein wenig Erfahrung und kannst abschätzen, in welche Richtung sich deine Fotografie entwickelt und ob dir ein manueller als zweiter Blitz genügt oder obs auch TTL / HSS sein muß.
Da dein Budget beschränkt ist, würde ich erstmal auf HSS verzichten. Das braucht man eigentlich nur, wenn man irgendwo in der heftigsten Sonne (oder gar gegen die Sonne) fotografiert und die Schatten aufhellen will.
Oder unbedingt mit einer Blende 1.8 im Freien arbeiten möchte.
Da der Blitz bei HSS kräftig Leistung verliert, reicht ein einzelner Blitz dann aber meist auch kaum noch aus.
Meine Empfehlung wäre daher ein Yongnuo 565 EX, den man schon für knapp über 100€ kriegen kann.
ist denn am 560 etwas Grosses auszusetzen?
Als manueller Blitz für den entfesselten Einsatz? Absolut nicht, toller Blitz zum günstigen Preis.
Als Blitz auf der Kamera? Ja - das er kein E-TTL kann ;-)
denn partybilder sind bei mir die absolute Seltenheit...vllt 1x in 2 Monaten...
Also ich weiß ja nicht, wie oft du so fotografieren gehst, aber alle zwei Monate Partyfotografie wäre es mir schon Wert, zu einem E-TTL Blitz zu greifen. Sonst ärgerst du dich nachher alle zwei Monate. ;-)
~ Mariosch