Wieso bin ich eigentlich nicht selbst auf die Idee gekommenm mal bei hohen ISO mit Überbelichtung zu experimentieren? Man weiss es nicht...
Ich habe also gestern und heute etwas rumprobiert. Und war sehr überrascht. Positiv überrascht. Bei fast keinem Licht, also dunkel, ist nix zu machen. Aber AL ist durchaus machbar. Mit etwas Nachbearbeitung sind die Resultate durchaus brauchbar. Bei ISO1600 und Belichtungskorrektur von +1 bis +1,7 ist man aber von der Empfindlichkeit praktisch schon wieder bei ISO800 bzw. darunter. "Echte" ISO1600 sind also nicht möglich. Trotzdem hat mich die HighISO-Fähigkeit der alten Dame (hier die SD10) erstaunt.
Das Beispiel ist leider ohne Exif Daten und hat leider grüne Streifen, da das Bearbeitungsprogramm auf meinem Notebook aus der Testphase ist und ich zu faul war, das Bild auf meinem anderen Rechner mit der registrierten Version zu bearbeiten. Man möge es mir nachsehen.
Die Aufnahmedaten: ISO1600, +1,7 Bel.Korr., Blende 2,8, 1/13sec.
Das Reduzieren der Auflösung bringt auch noch leichte Vorteile. Hier: Medium.
Die Aufnahme ist weder künstlerisch wertvoll, noch sonst irgendetwas.
Einfach nur eine Testaufnahme...
Hallo,
wenn Du Zeit hast wiederhole Dein Experiment noch mal und stelle deinen Belichtungsmesser auf Spot ein und Messe die graue Hose in deinen Bild an und übernehme dann den Wert in den Belichtungsspeicher richte den Foto wieder aus und mache dein Bild. Das Ergebnis wird noch um einige Stufen besser sein.
Bei Aufnahmen in der Dunkelheit hat sich bei mir die Spot Belichtungsmessung als beste Belichtungsvariante herausgestellt. Matrix und Integral Messung erzeugen ein zu großes Rauschen.
Zu Deiner ISO Betrachtung, ohne das Histogram der Aufnahme gesehen zu haben gehe ich auf Grund des Bildes davon aus das Du nicht wirklich überbelichtet hast, es sind keine ausgefressenen Lichter sichtbar
Du hast nur die Belichtung den Lichtverhältnissen angepasst.
Ein Belichtungsmesser sieht ja faktisch nur grau und ist auf den 18% Grauwert auch abgeglichen. Das heißt er geht bei der Bewertung des durch das Objektiv einfallenden Lichtes davon aus das die gemessenen Werte durch die Lichtspiegelung an einen Grauen (18 %) Objekt entstanden sind.
Wobei die Intensität des Lichteinfalles ursprünglich mal so Definiert war das man die Einstellung seines Belichtungsmessers an einen Wolkenlosen Sommertag um die Mittagszeit durchführen sollte.
Deine Aufnahme zeigt aber weder ein graues Objekt (18%) noch das Licht eines Sommertages um die Mittagszeit. Dein Belichtungsmesser hat aber auf Basis dieses Referenzwertes die Zeit und Blende errechnet.
Diese Berechnung ist ein Annäherungswert der in den meisten Fällen wo wir Fotografieren auch gut funktioniert, die Abweichungen werden dann bei der Negativ Entwicklung oder bei der Digtalkamera bei der EBV (SPP 2.1)Bearbeitung angepasst. Zu große Abweichungen führen bei der Digitalfotografie halt zu einen Rauschproblem.
Mal ein Beispiel aus der Praxis, du mach an einen Sommertag um die Mittagszeit ein Bild von einem Model und die Dir zugewande Gesichtseite wird im idealen Winkel von der Sonne beleuchtet. Da sollte die Kamera ja jetzt Ideal die Belichtung festlegen können. Das ist leider nicht der Fall da die Gesichtsfarbe unseres Models ja nicht Grau (18%) ist hat es eine andere Lichtreflektion, im Schnitt wir man bei heller Haut die Blende um einen Wert von +1 nach oben anpassen müssen um die richtige Beleuchtung einzustellen.
Der Vorteil der meisten Digitalen Kameras ist das Sie ein Histogram anbieten mit dem Wir das Ergebnis eines Bildes sehr schnell bewerten können.
Im Idealfall liegt die "Hügellandschaft" in der Mitte der Anzeige und stößt weder links noch rechts an, Ausnahme gibt es natürlich auch hier z.B. Stimmungsaufnahmen da wird das Histogram eher nach links verschoben sein. Eine Aufnahme mit einen solchen Histogram ist richtig belichtet, auch im Bezug auf die ISO Einstellung.
Von einer Überbelichtung spricht man eigentlich erst wenn das Histogram deiner Aufnahme am rechten Rand einen Hügel verursacht und in den Hellen Stellen Deiner Aufnahme keine Zeichnung mehr zu erkennen ist.
Zur Rauschverminderung kann man die Blende so lange anpassen bis man den rechten Rand ereicht hat. Von der Mitte bis zum Rand sind es bei mir meist nur +0,5 Blendstufen, hier greift dann auch Deine Annahme das Du in diesen Bereich eigentlich Deine ISO Werte wieder herunterschraubst. Bei meiner SD9 währe das eine Aufnahme mit ISO 400 und einer Belichtungsapassung von +2 Blendstufen also ca. noch ISO 300. Da ich hier um + 1,5 die Blende den wahren Verhältnissen angepasst habe und zur Rauschunterdrückung noch +0,5 Blendstufe dazugegeben habe wird mir SPP 2.1 im Automodus genau das Bild um diese 0,5 Blendstufen abdunkeln, damit habe ich faktisch wieder ISO 400.
Passe ich meine Blenden nicht der wahren Belichtung an, in meinen Beispiel ISO 400 / + 1,5 Blenden wird dies SPP 2.1 dies im Automatikmodus tun und das Bild um +1,5 Blendstufen nach oben anpassen. Das bedeutet das aus meinen ISO 400 jetzt ISO 1200 werden. Kein Wunder wenn das dann rauscht.
Bitte nicht wundern das man die Blendenanpassung im Bild nicht 1:1 in SPP 2.1 (Automodus) abgebildet werden. SPP 2.1 versucht ja die Ideale Belichtung für das Bild zu ermitteln und passt daher nicht nur die Belichtungseinstellung sonder auch Kontraste und X3 Fill Light Einstellungen an.
Grüße
Stephan