Ja, und das wiederum liegt an der Dummheit der Programmierer; JPEG kann man nämlich durchaus verlustfrei drehen. IrfanView & Co. schaffen das ja durchaus.
Also ab der 300D haben alle Kameras einen Lagesensor.
Gedreht und gespeichert werden die Bilder in der Kamera jedoch
nicht.
Im Menü kann man nur einstellen, ob die Information ein- oder ausgeschaltet wird und 3. ob das Bild im Kameradisplay zur Anzeige gedreht werden soll. Das "gedreht anzeigen" auszuschalten kann sinnvoll sein, wenn man die Kamera hochkant auf ein Stativ montiert hat und sich bei der Bildwiedergabe nicht jedesmal den Hals verrenken will. Auch wird das Anzeigen der Bilder verzögert, weil die Kamera das Bild ja für die Anzeige vorher drehen muss. Legt man wert auf eine besonders schnelle Rückschau, ist es auch gut, das abzuschalten.
Bei der Schnellrückschau werden die Bilder nie gedreht, weil man in dem Moment die Kamera ja noch hochkant hält und nicht jedesmal umdrehen will.
Das Ein- und Ausschalten geht in Wirklichkeit so, dass bei "ein" die richtigen Lagedaten in die EXIF-Daten geschrieben werden ("Landschaft", rechtsrum gedreht, linksrum) oder es wird bei "aus" immer nur "Landschaft" geschrieben. Angezeigt werden die Werte oft als "upper-left". D.h., dass Pixel Nr. Null oben-links ist.
Rechtsrum heißt "upper-right" und linksrum heißt "lower-left". Obendrein gibt es noch Werte für horizontales und vertikales Spiegeln (auch in Kombination mit Hochkant). Canon schreibt diese Spiegel-Werte nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass Spezialkameras an Newton-Teleskopen (Spiegel) hier Einstellmöglichkeiten haben.
Beim Anzeigen auf dem PC kommt es nun auf das Anzeigeprogramm an. Wenn das die EXIF-Information nicht abfragt, kann das Bild natürlich auch nicht gedreht werden; die Windoof Fax- und Bildanzeige ist hier so ein Klassiker. Andere "Helden"programme zeigen das Bild zwar hochkant an, drehen es aber nicht und speichern tlw. auch nicht die EXIF-Informationen neu, sondern löschen sie. Super!
Es muss also die ganze Kette stimmen: In der Kamera muss die Funktion vorhanden sein, sie muss eingeschaltet sein, im PC muss die Bildbearbeitung die Werte auslesen und wieder zurückschreiben und das Bildanzeigeprogramm muss ebenfalls die Werte auslesen können.
Bei ThumbsPlus z.B. kann man das Bild wirklich verlustfrei hochkant drehen. Anschließend wird dort auch das EXIF-Tag wieder zurückgesetzt. Sonst würde das nächste Programm das eben hochkant gestellte Bild nochmal hochkant stellen - dann steht es endlich mal auf dem Kopf.