Tja, das ist die Krux mit Negativfilm. Wenn man wüsste, dass die Negative sehr exakt und gleichmäßig belichtet wurden und keine korrekturbedüftigen Farbabweichungen enthalten, könnte man die Einstellungen fürs erste Bild eines Films oder einer Reihe ermitteln und dann alle anderen genauso scannen.
Das Problem ist, dass man beim softwaremäßigen Verarbeiten des Negativscans die Lichter und Schatten abschneidet. Das ist kaum zu vermeiden, weil der Kontrastumfang auf dem Negativ viel zu groß ist.
Eine für alle Negativfilme gültige Grundeinstellung gibt es nicht, schon weil die Farbwiedergabe je nach Hersteller und Filmtyp etwas abweicht. Hinzu kommt, dass nicht jede Kamera gleich belichtet; z. B. war früher die Automatik vieler analoger Kompaktkameras bewusst auf ca. 1 Stufe Überbelichtung eingestellt, weil das mit Negativ problemlos auszugleichen war und mehr Reserven bot. Es gab ja sogar primitive Kameras ohne Belichtungsmessung, die sich komplett auf den Belichtungsspielraum des Negativs stützten.
Jedenfalls hat sich nie eine eindeutige Norm für "unkorrigierte" Verarbeitung von Negativen herausgebildet, und schon zu Analogzeiten war es üblich, dass im Fotolabor jedes einzelne Bild farb- und belichtungskorrigiert wurde. Heute wird dasselbe beim Scanservice gemacht. Was dadurch z. B. mit Nachtaufnahmen passiert, hast Du ja selber gemerkt.
Du kannst ja mal probieren, was Dein Anbieter so liefert, wenn er die Automatik abschaltet. (Ich nehme an, er macht es dann wie oben beschrieben, also ermittelt Werte an den ersten paar Bildern und wendet diese auch auf den Rest der Reihe an.) Es steht aber zu befürchten, dass dann auch viele unbrauchbare Scans dabei sind, auf denen Lichter oder Schatten zu stark beschnitten sind, oder auf denen der "Weißabgleich" nicht stimmt.
Das kommt eben darauf an, wie ähnlich Deine Bilder sind. Wenn Du z. B. lauter Studioaufnahmen mit identischer Helligkeit, identischer Farbtemperatur etc. hast, ist es kein großes Problem.