Ich finde es gut. Dass die Aufnahme etwas unentschieden zwischen Nahaufnahme und Landschaftsaufnahme wirkt kann ja durchaus reizvoll sein. Regeln sind ja dazu da, um sie zu brechen. Allerdings wäre zu überlegen, ob mein Vorredner vielleicht durch Berücksichtigung des goldenen Schnitts oder zumindest weniger mittige Ausrichtung zu überzeugen gewesen wäre. Aber ich finde, dass das Bild eine Atmosphäre rüberbringt.
Was ich gelungen finde:
Stimmungsvolles Bild
die Bildelemente sind sauber voneinander abgrenzbar.
Was ich nicht so gelungen finde:
Der Busch ist angeschnitten. Wenn ich den Busch aber sowieso anschneide habe ich auch mehr Freiheiten in der Wahl des Bildausschnittes und dann sollte durch eine geeignete Wahl mehr Spannung entstehen (z.B. nicht mittige Ausrichtung, noch stärkere Hervorhebung der Struktur des Busches). Da kann beispielsweise durch eine sehr die geometrischen Formen betonende Darstellung erreicht werden, dass der Betrachter am Bild hängen bleibt, da er zweimal schauen muss, wie die geometrische Form zustande kommt.
Der Titel: Winterdepression verbinde ich eher mit Dunkelheit. Lichtdurchfluteter kann ich mir aber auch einen Sonnentag nicht vorstellen. Ich fände einen Titel der Kälte, Härte, Zerissenheit ausdrückt, besser.
Alles nur meine persönliche Meinung. Bin selbst kein Fotoprofi, aber das Bild hat mir was gesagt und da wollte ich dir eben auch meine Gedanken, die ich hätte, wenn ich das Bild aufgenommen hätte, schreiben.