Bezüglich Unterschiede in der AF Geschwindigkeit und Treffsicherheit:
Habe die Z 6 und die d810 und nutze beide mit den selben Objektiven.
Genau genommen ist der Unterschied vernachlässigbar
Da denke ich halt diese Aussage hat kaum allgemeine Aussagekraft weil die D810 auch nicht gerade für rasanten AF bekannt ist und den neueren Modellen ab der D5/500/850 in diesem Aspekt sicherlich nachsteht.
Es ist denke ich immer wieder verwirrend für Leute die sich etwas zulegen möchten und dabei auch eine der jetzigen Z Kameras im Raum steht, wenn dann verschiedene Leute ihre ganz unterschiedlichen Erfahrungen hier äußern die sich teils stark widersprechen beim AF.
Ich hatte das 200-500 an der D500 lange intensiv im Einsatz und ja, es ist keine "AF-Rakete", mit der Kombination waren aber eigentlich alle Vögel im Flug sehr gut machbar. Bei Schwalben im Flug war es je nach momentaner Fluggeschwindigkeit und Distanz schon sehr gefordert und gerade wenn sie näher kamen dann oft schon zu langsam, Mauersegler vor anderem HG als Himmel erschienen mir damit damals schier unmöglich. Aber sonst so viele andere Arten kein Problem und durchaus gut machbar.
Ich habe dann ein gebrauchtes 500 f/4 G gekauft und dieses an der D500 genutzt - gefühlt war das auf einmal sozusagen "D500 unlocked", der Unterschied den allein der andere / schnellere AF-Motor im Objektiv ausmacht ist schon krass gewesen im direkten Vergleich beim Umstieg.
Mein nächster Schritt war dann die Z6 nicht lange nach ihrer Markteinführung - weil ich bewusst bereit war, Einbußen bei der AF-Performance zu machen, aber unbedingt das bessere Rauschverhalten und die elektronische Auslösung wollte und ich dachte EVF und 100%-Zoom im Sucher ist bei Eulen auch ganz nett. Zunächst habe ich an der Z6 noch das 500G betrieben und Anfang 2020 habe ich das 500er dann durch ein 600FL ersetzt. Beide Festbrennweiten sind an den aktuelleren Nikon DSLR rasant und wer damit an einer D5/500/850 einen fliegenden Vogel nicht gescheit abgelichtet kriegt muss definitiv den Fehler bei sich suchen!
So und nun zur Z6: Als ich das erste mal das 500er und später dann das 600er daran genutzt habe - und ich wusste ja zu dem Zeitpunkt was diese Linsen an einer moderneren D können - da war ich schon ziemlich enttäuscht ehrlich gesagt. Es sind im Grunde zwei Symptome die direkt auffallen: Einerseits ist die Geschwindigkeit mit der der AF fährt merklich langsamer. Und andererseits pumpt der AF leider immer wieder auf unendlich und dann zurück auf nah am Motiv vorbei um dann endlich (vielleicht) das Motiv zu treffen. Ich habe mit dem 600FL auch schon Situationen erlebt (gerade bei Kleinvögeln im Gebüsch) in denen der AF irgendwie gar nicht losfahren will und eher so auf der Stelle leicht ruckelt (man hört den Motor, aber der AF scheint nichts zu finden). Dann hilft es nur, wenn ich manuell kurz etwas am Fokusring drehe (etwas vor das Motiv) und dann den AF neu antippe. Kann sich ja jeder selbst vorstellen, dass eine wuselige Dorngrasmücke oder so dann schon längst wieder von der exponierten Stelle runter ins Dickicht gehüpft ist oder den Kopf weggedreht hat usw. Also insgesamt muss ich da bei der Z6 ein recht durchwachsenes Fazit ziehen.
Ich glaube ich muss mal ein paar solche ärgerlichen Momente abfilmen am Display, das dürfte deutlicher zeigen wo die Schwächen liegen und eher eine Einschätzung für Interessenten ermöglichen.
Mein Rat wäre eigentlich Stand heute für Vogelfotografen die nicht wie ich vorrangig statische Motive und oft Eulen vor der Linse haben, auf die Z9 und fundierte Erfahrungen damit zu warten bzw. falls die zu teuer ist auf eine etwaige Z8 die dann womöglich auch den stacked Sensor und damit den besseren AF bekommt. Nikon selbst stellt ja in Aussicht, dass die Z9 auch alle bisherigen Nikon DSLR übertrumpfen soll und damit wäre es auch eine andere Welt in puncto AF verglichen mit den bisherigen Z.