Sehe ich ähnlich. Ob man das jetzt als "gefährlich" ansieht oder nicht ist jedem selbst überlassen.
Stolperfallen gibt es derer vieler. Angefangen bei der Gewerbeanmeldung, Kundenaquise, "Material"-Beschaffung, Steuerrecht, Rechte Dritter bei der Ausübung des "Berufs", Steuerrecht, Buchhaltung, Büroorganisation, Versicherung usw.
Für Manchen ist das jetzt vielleicht "Bedenkenträgerei" - ich sehe aber Aufwand und Nutzen. Und Fakt ist nunmal leider, dass Du (mehr oder weniger) die gleichen Pflichten wie ein Vollzeitberufsfotograf zu erfüllen hast und dem Einnahmen gegenüberstehen in Höhe von XXX. Oder vielleicht sogar XXXX. Das Risiko geht aber mitunter auch Richtung XXXX. Pro Fall.
Es "soll" sogar Rechtsanwälte geben, die sich auf Abmahnungen spezialisiert haben. Was wir von solchem Geschmeiß halten ist die eine Frage - wie ein Richter urteilt die andere. Und wie schnell hast Du versehentliche ein urheberrechtlich geschütztes Werk mitfotografiert und z.B. dieses Bild im Forum gezeigt. Wie schnell eine fremde Person im Hintergrund versehentlich mit abgelichtet und als "Street" veröffentlicht. Allein die Anwaltskosten, um sich gegen so etwas zu verteidigen, fressen so manche Nebeneinkünfte im Nu auf. Vielleicht bist Du aber auch auf einer Hochzeit gebucht - und wirst plötzlich krank. Wie sieht dafür Dein Plan B aus? Welche Kosten fallen dafür an? Bildet Deine Kalkulation so etwas mit ab?
Willst Du vielleicht Vorsteuer ziehen für Deine neuen Kameras und Objektive? Dann vielleicht noch ein "Firmenfahrzeug"? Glaub mir, das Finanzamt ist da ganz schnell dabei, die Gewinnerzielungsabsicht in Frage zu stellen.
Das sind jetzt nur einige, wenige Dinge. Es sollte aber ersichtlich sein, dass es mit einer schnellen Gewerbeanmeldung nicht nur getan ist.
Wenn schon denn schon - Vollberuflich scheint mir der einzig sinnvolle Weg Aufwand und Nutzen in Einklang zu bringen. Ob dann die Fotografie noch Spaß macht ist die nächste Frage.
Niemand muss diese Fragen hier öffentlich beantworten - sich selbst sollte man diese aber stellen, beantworten und dann ein Fazit daraus ziehen. Und dann mit den Konsequenzen leben. Wenn ich mir die parallel hier im Forum laufende Diskussion "RAW-Dateien nach Hochzeits-Shooting" ansehe. Ich glaube, diese eine Kundenbeziehung hätte mir schon wieder jeglichen Spass an der Freude genommen. Das muss ich mir in meiner Freizeit nicht antun.
Wenn das auf Dich alles nicht zutrifft - viel Spaß an der Fotografie weiterhin, viele (vor allem ehrliche) Kunden, wenige bis keine Rechtsstreitigkeiten, keine Versicherungsfälle und ein wohlgesonnenes Finanzamt.