Was denn nun? Ein oder aus?
Die HighISO-Rauschreduzierung ist ein EXIF-Tag (in den MakerNotes). Nimmt man den herstellereigenen Konverter mit dessen Standardwerten (also den Werten auf der Bilddatei), so wird das Flag ausgewertet. Nimmt man dagegen z.B. LR oder BibblePro, so wird es nicht ausgewertet. Was Du nun vergleichen willst, weiß ich nicht. Ich vergleich die Einstellungen, die für mich an meinen Kameras die Besten Ergebnisse liefern (was bei der D700 und D4 unterschiedliche Werte sind, die sich auch wieder von denen unterscheiden, die ich mit der 1D MKIIN genutzt habe).
Wie kann ich z.B. sinnvoll die ISO-Fähigkeiten einer D800 (> 30 Mpx) vergleichen mit den ISO-Fähigkeiten einer D700 (12 Mpx). Worauf kommt es beim Processing an? Was ist eine sinnvolle (faire) Vergleichsgröße?
Für mich hängt das von der eigenen Anwendung ab. Will ich sowiso nur 12 MPix als Zielgröße, dann liefert die D800 auch bei ISO6400 (vermutlich, ich habe keine und habe es mit Beispielbildern auch nie getestet) ähnlich geringes Rauschen wie die D700. Betrachtet man aber die Bilder bei 100% (ich würde mit einer D800 meine D7000 und gleichzeitig ein 400/2.8 an der D700 ersetzen wollen), dann sieht es anders aus.
Der sinnvolle Vergleich für mich ist zweigeteilt: einmal bie 100% und einmal auf 12 MPix herunter gerechnet. Und das mit dem Programm/Algorithmis, der mir visuell die besten Ergebnisse liefert. Oder vieleicht sogar mit der Methode, die ich meiner Software so implementieren kann, daß sie auch auf dem Laptop/Netbook noch performant durchführbar ist. Ich habe nämlich in meiner Praxis nichts davon, wenn das heruntergerechnete Bild erst nach vielen und zeitaufwändigen Schritten besser aussehen würde wie das Vergleichsbild der D700.
Genauso habe ich mit der Hardwareskalierung unter Windows so lange mit den Parametern "gespielt", bis die Verkleinerung auf Web-Größe auch auf dem Netbook sowohl schnell wie auch noch einigermaßen "stimmig" war. Die Skalierung mittels Software sieht zwar nochmals etwas besser aus, dauert mir aber viel zu lange (vergleichbar mit der RAW-Entwicklung jedes meiner Bilder).
Ich wende mich also gegen eine Benachteiligung der hoch auflösenden Kameras bei 100%-Betrachtungen.
So lange für Dich die persönliche (individuelle) Einschätzung von hochauflösenden Kameras keine Benachteiligung dieser Kameras dastellt, mögen unsere Einstellung ähnlich sein.
Für mich stellt es keine Benachteiligung der D800 dar wenn ich weiß, daß ich die volle Auflösung nur unter gewissen Bedingungen nutzen kann. Ich will aber durchaus wissen, wie oft ich diese Bedingungen habe oder wie oft und auf welche Auflösung ich die Bilder (mit der von mir genutzten Software) herunter rechnen muß, um sie nutzen zu können.
Mit welche Software rechnest du hoch und mit welchen Einstellungen?
Ich überlasse dies Leuten, die sich damit auskennen. Wenn ich sehe, was Profis bei der Nutzung meiner D700-Bilder auf A2-Plakaten noch herausholen können, dann ist das mehr, wie ich jemals erwartet hätte. Und erst Recht mehr, wie ich das jemals selber kann.
Und schon bin ich wieder bei meiner ersten Aussage. Ich vergleiche meine Kameras (oder die Kameras, die für mich u.U. in Frage kommen) mit den mir zur Verfügung stehenden Mitteln. Wenn ich unfähig bin, das volle Potential einer Kamera zu nutzen (siehe mein Beispiel zur D300), dann bringt es mir persönlich nichts, wenn ich weiß, daß es andere können.
Ich veröffentliche meine privaten Vergleiche aber auch nicht, sie sind weder wissenschaftlich noch objektiv. Außerdem ist die HighISO-Fähigkeit einer Kamera nur eine kleiner, wenn auch u.U. entscheidender Punkt in der Kameraauswahl.