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Wie Farbstiche korrigieren? (bei abfotografierte Negativen)

Auch wenn das alles inhaltlich wirklich sehr interessant ist, vor allem die Beiträge von Ramram67 (deinen Ton finde ich zwar teilweise auch etwas hart, aber vertretbar), so würde ich doch gerne wieder zur Ausgangsfrage des TO zurück kommen.

Es geht dem TO vermutlich weniger um die Unterschiede von RAW und JPG. Es wurde ja auch schon mehrfach erwähnt, dass es mehr Möglichkeiten gibt, den Farbstich zu beheben, wenn das Ausgangsmaterial RAW Dateien sind.

Aber aus meiner Erfahrung kann ich bestätigen, dass auch bei JPGs Farbstiche durchaus noch behoben werden können. Ich fotografiere sehr viel bei bunten und wechselnden LED Licht und da besteht bei den Auftraggebern manchmal der Anspruch, dass die Fotos keinen Farbstich haben sollen.

Wenn ich dann nur noch mit JPG arbeite, ist mein favorisiertes Programm Color Efex Pro aus der NIK Collection, welches 3 Filter anbietet um den Farbstich zu beheben:
Profikontrast, Weiß-Neutralisierung und "Farbstich entfernen" - letzteres nutze ich nur sehr selten. Die Weiß Neutralisierung funktioniert großartig, wenn der Farbstich in einer weißen Fläche vorhanden ist.

Mir ist natürlich klar, dass das nicht geforderte Freeware ist, ich wollte es aber trotzdem mal erwähnen.
Im Freewarebereich ist GIMP auf jeden Fall eine sehr gute Empfehlung.
Aber hier bevorzuge ich den bereits erwähnten jpgIlluminator, insbesondere hier die Möglichkeit über die Pipette für die Hauttöne das Bild zu neutralisieren. Das funktioniert meistens schon sehr gut, aber nicht ganz perfekt, ein kleiner Farbstich bleibt noch übrig, den man evtl. durch Verschieben der Regler beheben kann.

Auf der kommerziellen Seite kann ich auch noch den sehr guten "Auto Adjust" von Boris FX Optics empfehlen. Damit lassen sich auch Farbstiche aus JPGs sehr gut entfernen, die Farben sind sehr stimmig, aber leider oft etwas zu hell.

Aber meistens nutze ich dann doch den Weißabgleich in einem RAW Bearbeitungsprogramm und die eben erwähnten Programme mehr zum Nachjustieren.
 
Dann erklär doch mal, was ein Dateiformat mit einem Farbraum zu schaffen hat, denn das steht da oben letztendlich.
Und was Bittiefen mit Farbräumen zu tun haben, bevor dran rumgearbeitet wird.

Und ob sich am Format und der Bitteife was ändert, wenn das mit einem Male hintenrum in ProPhoto oder ACES convertiert wird.
 
Wenn ich dann nur noch mit JPG arbeite, ist mein favorisiertes Programm Color Efex Pro aus der NIK Collection, welches 3 Filter anbietet um den Farbstich zu beheben:

Programme wie GIMP sind ja auch quasi der "Assembler" der Fotobearbeitung, theoretisch kann man alles damit machen, praktisch muss man natürlich wissen, was man macht. GIMP ist zudem kostenlos.

Ich fände es eigentlich auch wichtig zu wissen, über was für Stückzahlen wir hier reden. Wenn es nur um eine Handvoll Bilder geht, kann ich das auch gerne schnell erledigen, geht wahrscheinlich schneller als sich noch in irgendwelche Tools einzuarbeiten.

Wenn es ganz viele Bilder sind bin ich sowieso der hier auch schon genannten Meinung, dass man die Fotos einem professionellen Service geben sollte. Die haben die Mörderhardware und die Mördersoftware und meistens auch sehr moderate Preise und die "pusten" die Fotos auch mit professionellen Geräten ab, denn Staub ist auch oft ein Riesenproblem beim kleinen Mann zu Hause.

Die Preise für die DIA-Konvertierung sind eigentlich auch sehr moderat. Wenn man seine eigene Arbeitszeit zu normalen Stundentarifen verrechnet (was man ja eigentlich machen muss), wird man in aller Regel nicht günstiger wegkommen.
 
Dann erklär doch mal, was ein Dateiformat mit einem Farbraum zu schaffen hat, denn das steht da oben letztendlich.

Ne, das steht da nicht, weswegen Du ja auch "letztendlich" sagst. Damit drückst Du aus, dass es eben nicht so da steht, sondern dass Du es so verstehen willst.

Der vorgegebene Kontext ist dort eindeutig und wenn Du es nicht verstehst, dann ist es eben so. Das bringt keinem etwas, wenn ich Dir jetzt etwas erkläre, was Du mit Gewalt nicht verstehen willst oder falsch verstehen willst.

Ich erkläre Dir gar nichts.
 
Und in diesem Farbraum sind die Grenzen natürlich enger als in 10, 12 oder 12bit "Farbräumen" (die Anführungszeichen deshalb, weil es keine standardisierten Farbräume sind).
... ist allenfalls die Implementierung von 16-bit Formaten, damit steht ein Farbraum zur Verfügung, der sogar größer ist als die meisten Sensoren liefern.

Mein Gott, du wirfst anderen vor dich falsch zu verstehen weil sie keine Ahnung haben uns schriebst zweimal diesen Blödsinn.

Lass es lieber bleiben anderen etwas erklären zu wollen.
 
Farbmodelle und Farbräume wurden schon definiert, als an die digitale Bildverarbeitung noch gar nicht zu denken war.

https://de.wikipedia.org/wiki/Farbraum

https://de.wikipedia.org/wiki/CIE-Normvalenzsystem#Tristimulus

Ein Farbraum und dessen Grenzen können mit sogar mit z.B. nur je 4 Bit/Farbe beschrieben werden.

Allerdings können dann nur eine begrenzte Zahl von Farben im Farbraum ausgedrückt werden.

Mit 8, 10, 12, 16 oder mehr Bit pro Farbe können mehr Variationen innerhalb des Farbraums beschrieben werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
In Darktable habe ich mit dem Color Calibration Modul den Farbstich mit einem Klick korrigieren können
20221013_20-58-16_screenshot.jpg

Man könnte alle eingescannten Dias in Darktable importieren, den Farbstich im ersten Bild korrigieren und den Bearbeitungsschritt auf alle anderen Bilder anwenden.
Wenn bei den anderen Dias der Farbstich ähnlich ist könnte dies bei vielen Dias ein zufrieden stellendes Ergebnis liefern.
 
Auch wenn jpg tatsächlich suboptimal ist, dafür meine Empfehlung:
https://www.jpg-illuminator.de/

Hallo!

Vielen Dank für den Tipp mit dem jpg-Illuminator. Das Invertieren als solches ist ja schnell gemacht mit der entsprechenden „Pipette“ unter „Farben“.

Ich hatte aber nach dem Abfotografieren des Negativs offenbar den Fehler gemacht, schon den vermeintlich „überflüssigen“, nicht belichteten, Rand abzuschneiden. Die Pipette schient den haben zu wollen, wofür auch immer. (Beim nächsten Mal weiß ich dann mehr.)

Nach dem Invertieren des (leider schon abgeschnittenen) Negativs dann zunächst das übliche unbefriedigende Ergebnis.

Der Clou ist dann die Pipette „für Weißabgleich eine graue Stelle aus dem Bild picken“.
Das führt schon zu einem recht guten Ergebnis. Dann habe ich noch an einigen „Hebeln“ rumgepielt für Details.

Ich denke, da bin ich auf einem guten Weg.

Kleiner praktischer Hinweis: Ich wollte das Programm erst über die „Herstellerseite“ downloaden. Mein Rechner „kannte“ die exe nicht und war skeptisch. Daher bin ich über chip.de gegangen, ohne die „Angebote“ im Downloadprozess anzunehmen. Wahrscheinlich wäre es auch über die Original-Seite gegangen.

Gruß
Paul
 
... Ich hatte aber nach dem Abfotografieren des Negativs offenbar den Fehler gemacht, schon den vermeintlich „überflüssigen“, nicht belichteten, Rand abzuschneiden. Die Pipette schient den haben zu wollen, wofür auch immer. ...

Der Grund dafür ist, dass man am unbelichteten Rand bei Farbnegativen am besten die gelb-orangene Maske ausmessen kann, damit das Programm sie dann zur Farbkorrektur rausrechnen kann.

Nicht immer sind im Foto neutrale graue Flächen zu finden. Der Rand ist da eine bessere Referenz.

Gruß
ewm
 
Der Grund dafür ist, dass man am unbelichteten Rand bei Farbnegativen am besten die gelb-orangene Maske ausmessen kann, damit das Programm sie dann zur Farbkorrektur rausrechnen kann.

Nicht immer sind im Foto neutrale graue Flächen zu finden. Der Rand ist da eine bessere Referenz.

Gruß
ewm

Hallo!

Ah, das klingt plausibel. Wenn ich dann die Invertierung mit dem unbelichteteten Rand gemacht habe, KANN oder MUSS ich den Rand dann für die weiteren Bearbeitungsschritte abschneiden, oder ist das ganz egal?

Gruß
Paul
 
So was löst man pragmatisch :
den Rand solange dranlassen bis ich mit der Farbe zufrieden bin, den Beschnitt halt am Ende machen.
Noch ein Vorteil wenn man mit Raw arbeitet, die Raw Konverter arbeiten nicht destruktiv. Ich kann jederzeit den Beschnitt rückgängig machen.
Geht mit entsprechender Software natürlich auch mit jpgs.
 
... Wenn ich dann die Invertierung mit dem unbelichteteten Rand gemacht habe, KANN oder MUSS ich den Rand dann für die weiteren Bearbeitungsschritte abschneiden, oder ist das ganz egal?...

Das muss Du selbst ausprobieren. Ich kenne den Jpeg-Emulator nicht.

Ich weiß nicht, ob der Weißabgleich mit Pipette auf den Rand optimal ist.

Eventuell versuchts Du es mal mit der Tonwertkurve.

Zunächst mit dem Pipette für den hellsten Tonwert auf den Rand.

Dann invertieren.

Dann mit der Pipette für den dunkelsten Tonwert nochmals auf den jetzt dunklen Rand.

Dann mal das Ergebnis checken.

Ich würde einfach die Schritte mit Rand zusätzlich speichern.

Wenn die Farbe des invertierten Negativs dann stimmt, brauchst Du den Rand natürlich nicht mehr.

Viel Erfolg
ewm
 
In Darktable habe ich mit dem Color Calibration Modul den Farbstich mit einem Klick korrigieren können
20221013_20-58-16_screenshot.jpg


Man könnte alle eingescannten Dias in Darktable importieren, den Farbstich im ersten Bild korrigieren und den Bearbeitungsschritt auf alle anderen Bilder anwenden.
Wenn bei den anderen Dias der Farbstich ähnlich ist könnte dies bei vielen Dias ein zufrieden stellendes Ergebnis liefern.
Mit Dias ist es einfach, die sind schon farbrichtig.
Mit Negativen laufen die Regler dann gegensätzlich wenn man non destruktiv arbeitet.
 
... Mit Negativen laufen die Regler dann gegensätzlich wenn man non destruktiv arbeitet.

Ist das bei Darktable wirklich so :confused:

Wenn ja, dann finde ich das extrem irritierend und wenig nutzerfreundlich!!!

Nach dem Invertieren sollte meiner Meinung nach das Programm den Status des Bearbeitungs-Stapels nachbilden und diesen entsprechend aktualisiert für die nachfolgenden Funktionen entsprechend abbilden.

Das sollte für das Programm keine große Herausforderung sein. Wenn doch, wäre es so ein Programm für mich "durch", sprich für die spezielle Anforderung nicht geeignet.

Gruß
ewm
 
Mit Negativen laufen die Regler dann gegensätzlich wenn man non destruktiv arbeitet.

Ist das bei Darktable wirklich so :confused:
Wenn ja, dann finde ich das extrem irritierend und wenig nutzerfreundlich!!!

Ist bei LrC und im ACR-Modul von PS auch so. Ist zwar irritierend, aber irgenwie logisch: Bei LrC spielt es keine Rolle, in welcher Reihenfolge die Regler bedient werden. Wenn ich die Belichtung nach unten ziehe, wird das Bild dunkler und damit nach der Invertierung heller. Wenn ich erst invertiere und dann die Belichtung nach unten ziehe wird es dadurch auch heller ;)
 
Ist das bei Darktable wirklich so :confused:

Wenn ja, dann finde ich das extrem irritierend und wenig nutzerfreundlich!!!

Nach dem Invertieren sollte meiner Meinung nach das Programm den Status des Bearbeitungs-Stapels nachbilden und diesen entsprechend aktualisiert für die nachfolgenden Funktionen entsprechend abbilden.

Das sollte für das Programm keine große Herausforderung sein. Wenn doch, wäre es so ein Programm für mich "durch", sprich für die spezielle Anforderung nicht geeignet.

Gruß
ewm
Das hat nichts mit Benutzerfreundlich zu tun, es werden immer die Enstellungen auf das ursprüngliche Bild angewendet, in dem Fall ein Negativ.
Gedreht wird es durch die Gradationskurve.
Es gibt in dem Sinne keinen Positivzwischenstand. Und das dürfte bei Darktable oder anderen RAW Konvertern auch nicht anders sein.

Wenn ich vom Positiv weiterarbeiten will, dann muss ich den Zwischenstand fixieren, sprich einen Export machen und auf dem weiterarbeiten.
Das kann ich dann in PS machen, indem ich die Ebenen zusammenfasse.
 
Ok, das dürfte bei zerstörungsfreien EEB-Programmen tatsächlich so sein. Da wird ja das bearbeitete Foto erst beim Export generiert.

Bei Programmen, die die Funktion "Invertieren" explizit anbieten, sollte es in Zeiten von AI aber dennoch kein großer Hit sein, die Tonwertdarstellung oder die Regler anzupassen, wenn die Funktion "Invertieren" im Bearbeitungsstapel vorkommt. Insofern bleibe ich bei meiner Kritik.

Gruß
ewm
 
Zuletzt bearbeitet:
Das lohnt sich nicht, die Zahl der User die Negative bearbeitet dürfte überschaubar sein.
Und die das regelmäßig machen, wissen wie es geht.
 
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