Hallo Stefan,
Hallo,
ich möchte Markoaufnahmen von präparierten Insekten machen ...
Kamera- und Objektiv-Ausstattung hast Du ja schon vorgegeben (obwohl ein Klappmonitor bei der Olympus E-3zusammen mit einem 2.0/50er und Fokussierung über LiveView natürlich nicht zu verachten wäre

).
Da möchte ich aber beim Stativ mal die ausgetretenen Pfade verlassen, alles quasi auf den Kopf stelen und Dir Folgendes empfehlen:
- Deine Aufgabe ist ja wohl eine Fließbandarbeit - es müssen größere Zahlen von Tieren fotografiert werden (?)
- ich gehe dabei davon aus, dass die Insekten nicht im großen Sammlungskasten, sondern einzeln fotografiert werden können (?)
- präparierte Insekten kann man ohne Probleme auch senkrecht stellen, dazu würde ich mir also erstmal eine entsprechende Halterung basteln, evt. an einem kleinen Ministativ mit Kugelkopf befestigt (das wäre dann für die millimetergenaue Positionierung das Optimum, muss aber nicht sein)
Folgendes habe ich selber ausprobiert: Novoflex Mikrostativ + Kugelkop Ball 19P mit Panoramschraube (wichtig, wenn man nur drehen will, ohne die gesamte "Kompostion" zu zerstören) + Staset-Befestigungssystem.
- dann eine Manfrotto Superclamp MA 035c, darin eine MA 208-Hex-Platte versenken und dadrauf dann über das 3/8 Gewinde einen Kugelkopf für die Kamera setzen
Da kannst Du nun wählen: teuer (dafür aber kein Verschieben des Bildausschnitts, was mir bei größeren Abbildungsmaßstäben sehr wichtig erscheint) = Novoflex Classicball 5 (mit der Vorgabe Traglast mind. 10 kg (s.u.) gibt es da leider nicht sehr viel Auswahl) oder einen billiger Kopf und dann die Kamera nur einmal ausrichten und alle übrigen Positionsänderungen dann über die Objektebene realisieren (umständlicher).
Wegen der Hebelgesetze sollte die max. Traglast des Kugelkopfes = Gewicht Kamera-Objektiv-Blitz x 2,5 betragen!
Vorteil dieser ungewöhnlichen Kombination:
Jeder Kugelkopf hat seine maximale Traglast. Durch die Hebelarmproblematik entsteht aber ein Schwingungsproblem oder die Kugel beginnt "durchzurutschen", wenn diese mit einem "hohen" Aufbau bei Stativmontage in die 90-Grad-Seitenlage gebracht werden muss, um in Reprostellung (Blick nach unten) zu kommen. Die Alternative der Mittelsäule als Querausleger wie bei der neuen Manfrotto-Stativserie ist darüf schwingungsanfälliger vom Stativ aus.
Die Kugelköpfe sind für das Hebelarm-Problem unterschiedlich anfällig (bei NOVOFLEX z.B. der Magicball deutlich mehr als der Classicball 5.
Das wird jetzt hier vermieden, weil die Kugel bzw. Kameraplatte quasi immer aufrecht steht genau über der Stativachse bzw. dem Befestigungspunkt des Kugelkopfes an der Tischkante; diese gedachte Achse fängt Erschütterungen optimal ab (Materialfederung) und die Kugel "rutscht" natürlich auch nicht.
Für Hochformataufnahmen habe ich mir noch einen Hochformatwinkel zugelegt (auch wieder Novoflex "QPL-Vertikal" in einer haltebasis Q-Mount, weil man dort mit der durchgehenden Schwalbenschwanzführung noch die Position leicht verändern kann und der Winkel sehr leicht ist im Gegensatz zu Lösungen von Manfrotto). Auch dadurch vermeidet man die Hebelarmproblematik, die sonst bei Hochformataufnahmen unausweichlich droht.
Diese Lösung ist je nach Ausführung auch noch billiger als wenn man dann noch zusätzlich ein gutes Stativ braucht, einen guten Kugelkopf braucht man sowieso.
Bei Stativen wäre zu beachten, dass Kurbel-Mittelsäulen (die an sich dafür optimal wären vom Handling) oft schwingungsanfällig sind, Stative mit Teleskop-Mittelsäule sind da allerdings noch schlechter, auf der anderen Seite sind Stative ohne das in der Höhenanpassung je nach Beinmechanik etwas bis sehr fummelig (bis man dann endlich auf Tisch-/Objekthöhe ist).
Aber immer gilt: Auslösen mit Selbstauslöser (2 sec oder kabelauslöser), vorallem aber Spiegelvorauslösung (2 sec reichen), um jede Unschärfe durch Schwingungen zu vermeiden (zum Thema Blitzen sage ich hier mal nichts, das ist ein Kapitel für sich)
viel Spass beim Basteln, macht auf jeden Fall aber Spass
viele Grüße
Michael Lindner