@ewm
Am ehesten liegt das am Monitor, zugegebenermassen ein spezieller, CG221, den Winsoft anscheinend auch hat.
Colorimeter werden im Gegensatz zu Spektralphotomertern auf einem Referenzmonitor vorkalibriert. Wenn der zu messende Monitor andere spektrale Eigenschaften aufweist, bekommen die Dinger Probleme. Deswegen sind alle erhältlichen Colorimeter von Haus aus für die Ausmessung von Wide-Gamut Monitoren nicht besonders gut geeignet, vor allem von Monitoren mit einem so großen Farbraum wie dem oben genannten.
Nun kommen aber Korrekturkurven ins Spiel, die über die Software eingespeilt werden und Messfehler ausgleichen sollten. Eizo und Quato z.B. haben in ihrer Software für die hauseigenen Monitor solche Korrekturkurven hinterlegt, basiccolor nutzt die EDID-Daten des Monitors und was die Spyder 3 Software anstellt, weiss ich nicht.
Bei Erscheinen des CG220, noch bevor die Welle an günstigen Monitoren mit erweitertem Farbraum losgebrochen war, fand sich auf der Eizo-Webseite noch der Hinweis, dass dieser Monitor aufgrund des Farbraums nur mit einem Spektralphotometer ausgemessen werden sollte.
dazu auch ein Auszug aus dem Manual eines Quato Proof Monitors:
Colorimeter support for Wide Gamut units
A wide color gamut unit forces the user to have an expensive and limited precision Spectrophotometer, but Quato has found a way to make use of the highly precise DTP94 colorimeter by uploading a correction table into the device. Now users can benefit from the much higher precision of the colorimeter (compared to the Spectro) and save a lot of money.
Zur Praxis...
Weder in Verbindung mit Colornavigator noch mit basiccolor lieferte das DTP beim o.g. Monitor so saubere und reproduzierbare Ergebnisse wie ein i1 Pro, während ich für die Ausmessung des schon älteren CG21 (sRGB), den ich noch vor kurzem hier stehen hatte, das DTP vorgezogen habe.
Es ist tatsächlich so, dass ein Spektralphotometer in der Theorie "zu empfindlich" ist und in den Tiefen noch das Rauschen mitmisst, andererseits ist er nicht auf die Gnade der Software angewiesen, passende Korrekturkurven eingespielt zu bekommen.
Übrigens stelle ich einfach mal die Vermutung in den Raum (ohne allerdings das Gerät benutzt zu haben), dass ein Spyder 2 sehr wohl etwas mit Wide-Gamut Monitoren anfangen kann, nur eben nicht mit der Originalsoftware. Müsste man mal ausprobieren...