Hier werden imho verschiedene Themen gemixt.
Klar, an erster Stelle steht die richtige Kalibrierung und Profilierung des Monitors:
- Kalibrierung -> Einstellung der Schwarz- und Weißwerte, der Helligkeit und des Gammas -> wird entweder am Monitor selbst eingestellt oder als LUT-Patch der Grafikkarte bei Start des Betriebssystems angewandt
- Profilierung -> Ermittlung des vom Monitor darstellbaren Farbumfangs -> wird im Betriebssystem hinterlegt und vom Betriebssystem oder Anwendungsprogramm zur Anpassung zwischen Farbumfang des Monitors an den, jeweils vom Betriebssystem oder Anwendungsprogramm verwendeten genormten Farbraum verwendet
- dabei ist es von Vorteil, wenn der Monitor einen möglichst großen Farbumfang darstellen kann, denn dann können die verwendeten Normfarbräume mit dem geringsten Verlust auf den Farbumfang des Monitors abgebildet werden
Hat man dann den Monitor so eingestellt und vermessen, dass eine vernünftige und vertrauenswürdige Farbdarstellung auf dem Monitor erfolgt, kann man sich dem Thema Farbausgabe auf dem Drucker widmen.
- wichtig ist dabei meiner Meinung nach, bei mangelhafter Farbdarstellung des Ausdrucks nicht die an erster Stelle die Monitorkalibrierung/-profilierung anzuzweifeln!
- um das abzusichern beschaffe man sich im Netz oder früher auch auf CD angebotene Testbilder und überprüfe damit nochmals die Farbdarstellung auf dem Monitor.
- bitte niemals den Ausdruck eines eigenen Fotos durch ein Labor oder auf dem eigenen Drucker dazu verwenden, den Monitor anzupassen!
- das wäre vergleichbar mit einem falsch abgelängtem Brett, das man passend macht, indem man den Zollstock neu skaliert
- weicht also der Farbausdruck vom Monitorbild ab und hat man das Monitorbild mit einem "elektronischen" Referenzfoto kontrolliert, so muss man sich mit dem Prozess des Ausdruckens beschäftigen
- zu beachten ist dabei primär, dass Drucker physikalisch bedingt einen kleineren Farbraum weniger Dynamik der Helligkeitsstufen besitzen
- Papierbeschaffenheit und Eigenschaften der Druckfarben bringen eine zum Teil hohe Abhängigkeit vom Betrachtungslicht mit sich
- meiner Erfahrung aus mehr als 10 Jahren "Selbstdrucken" nach liegen die meisten Stolpersteine auf dem Weg vom ordentlichen Monitorbild zum brauchbaren Farbbild bei der druckergerechten Anpassung der Farbinformationen an die Eigenschaften des Druckers, des Papiers und der Tinte.
- grundsätzlich benötigt man ein passendes Druckprofil
- der Selbstdrucker braucht es, um dem Drucker oder dem Bildbearbeitungsprogramm die Umrechnungsvorschrift des, vom Betriebssystem oder Bildbearbeitungsprogramm verwendeten Normfarbraum auf den, vom Drucker auf dem jeweiligen Papier mit den jeweilen Druckfarben (z.B. Tinte) darstellbaren Farbumfang mitzuteilen
- der Selbstdrucker und auch der, einen Dienstleister nutzende Bildbearbeiter sollte das jeweilige Druckerprofil wenn möglich nutzen, um per Soft-Proof in seinem Bildbearbeitungsprogramm den späteren Ausdruck nachzubilden und gegebenenfalls das Foto anzupassen
- man sollte darauf achten, dass diese Anpassungen dann letztlich doch ein "Neuskalieren des Zollstocks" sind. Deshalb sollte man das Ergebnis der Anpassungen als gesonderte Bearbeitungsvariante speichern.
- bitte beachtet, dass dieses "Neuskalieren des Zollstocks" nur im Soft- Proof- Modus sinnvoll ist!
Gruß
ewm