AW: Welche Einsteigerkamera für Anfänger besser geeignet, Nikon D5100 oder Canon EOS 600d für Hundef
Zuallererst: wenn Du Dich nicht mit Fotografie auskennst und das nicht ändern willst, spar Dir das Geld für eine DSLR*. Herumtollende Hunde sind alles andere als einfach zu fotografieren. Wenn Du nicht bereit bist, Dich soweit in die Materie einzuarbeiten, das Du diese Automatikprogramme nicht mehr brauchtst, wirst Du bis auf ein paar Zufallstreffer nichts zustande bringen (es sei denn, die Hunde schlafen gerade
). Ich kann Dir aber versichern , dass das alles kein Hexenwerk ist.
Die ganzen Motivprograme kommen mir vor, wie wenn man bei einem Auto auf den Schaltknauf statt "1-2-3-4-5-R" "ganz langsam-langsam-mittel-schnell-sehr schnell-rückwärts" schreibt und dann behauptet, das wäre das ideale Einsteigerauto. Die sind doch nur da, um unbedarften Kunden wie Dir die Kaufhemmung zu nehmen. Spätestens nach einem Monat verwendest Du die nicht mehr und wenn doch, war die Kamera ein Fehlkauf.
Dann glaube ich auch, Du verkennst den Unterschied zwischen eine sog. Einsteigerkamera und einer sog. semi-professionellen Kamera total. Was zeichnet denn eine "Einsteigerkamera" aus?
(+) sie ist wesentlich billiger als eine aktuelle Semiprofessionelle, kann aber die gleiche Bildqualität liefern (im Idealfall). Riesenplus, wie Du siehst.
(+) sie ist kompakter und leichter. Schon der letzte Pluspunkt, der gleich den ersten Minuspunkt zur Folge hat:
(-) das Handling ist schlechter und sie ist fummeliger zu bedienen,
(-) sie ist weniger robust und langlebig,
(-) sie hat weniger Tasten und Räder. Viele Einstellungen müssen mehr oder weniger umständlich über's Menü gemacht werden.
(-) der Sucher ist kleiner und dunkler,
(-) speziell bei Nikon: viele gute alte und günstige Objektive funktionieren nicht richtig damit,
(-) das Autofokus(AF)-system ist wesentlich schlechter!
Ansonsten ist die Bedienung gleich einfach oder gleich schwierig, das sind immer die gleichen Prinzipien bei Kameras. Genau wie bei Autos, wenn Du einen Polo fahren kannst, kannst Du auch einen Passat fahren.
Letzteres in obiger Liste ist für jede Art von Actionfotogfrafie der Knackpunkt. Die Kamera braucht einen sehr guten Verfolgungs-AF. Was ist das?
Der "normale" AF (AF-S) misst erstmal die Entfernung zu Deinem Motiv. Dann sagt die Kamera zum Objektiv: "Der Hund ist 10 m weit weg, fahr bitte auf diese Einstellung". Darauf das Objektiv zur Kamera: "Jawoll, einen Moment bitte.....brrrrrrm.....eingestellt, Du darfst auslösen". Die Kamera:"Danke, mach ich, klick".
Das Problem ist nur, dass der Hund in der Zwischenzeit auf Dich zuspurtet und nur mehr 8 m weit weg ist, wenn die Kamera auslöst. Also ist das Foto unscharf.
Dafür gibt es jetzt einen Verfolgungs-AF (AF-C): Der ist schlauer und misst nicht nur die Entfernung, sondern auch die Geschwindigkeit des Hundes, rechnet dann aus, wo der Hund zum Zeitpunkt des Auslösens sein wird und sagt dem Objektiv, es soll auf diesen Wert scharfstellen.
Tolle Sache, aber wie hat schon Karl Valentin gesagt: „Vorhersagen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen."
Es ist jetzt offensichtlich, dass die Verhersage der Position des Hundes umso genauer sein wird, je weniger Zeit zwischen Messung und Auslösen vergeht.
D.h. die Geschwindigkeit von Kamera und Objektiv ist ganz entscheidend. Leider wird genau da bei Einsteigerkameras und vor allem bei den typischen Kitobjektiven gespart.
Dann kommt es noch auf die Qualität der Vorhersage an. Die ist typischerweise erst ab der oberen Mittelklasse wirklich gut. Die von mir vorher erwähnte Nikon D300 hat beispielweise das gleiche AF-Modul wie die D3, eine Kamera die mal 5000 € gekostet hat. Wenn Du z.B. Fotos von der Fußball-WM 2010 in Südafrika gesehen hat, kannst Du davon ausgehen, dass sie zu etwa 50 % mit so dieser Kamera gemacht wurden, die andere Hälfte waren von der vergleichbaren Canon 1D. Dass die Kameras etwas älter sind, ist nicht tragisch, gute AF-Systeme kann man schon seit einiger Zeit bauen, da hat sich in letzter Zeit nichts dramatisches getan.
Sie es wie den Wetterbericht: Einmal hast Du die Vorhersage eines Spitzenmeteorologen für das Wetter von morgen (Semi-Prof. Kamera mit schnellem Objektiv), einmal die Vorhersage von einem mittlemäßigen Meteorologen für das Wetter von übermorgen (Einsteigerkamera mit Kitobjektiv). Wenn die Vorhersage nicht paßt, stehst du ohne Schirm im Regen (bzw. ist das Foto unscharf).
Eine Kamera ist nichts als ein Werkzeug und mit dem passenden Werkzeug wird man mehr erreichen, egal ob Anfänger oder Profi.
*Schau Dir stattdessen mal die Nikon 1 V1 an, die ist zu Zeit supergünstig, recht schnell und wirklich einsteigerfreundlich.
...
Aber die 300 kommt für mich nicht in Frage, erstens zu teuer, und zweitens ist sie eine Nummer zu groß für mich. Da muss ich mich schon zu gut mit der Fotografie auskennen, und das tue ich ja nun mal noch nicht. ...
Zuallererst: wenn Du Dich nicht mit Fotografie auskennst und das nicht ändern willst, spar Dir das Geld für eine DSLR*. Herumtollende Hunde sind alles andere als einfach zu fotografieren. Wenn Du nicht bereit bist, Dich soweit in die Materie einzuarbeiten, das Du diese Automatikprogramme nicht mehr brauchtst, wirst Du bis auf ein paar Zufallstreffer nichts zustande bringen (es sei denn, die Hunde schlafen gerade

Die ganzen Motivprograme kommen mir vor, wie wenn man bei einem Auto auf den Schaltknauf statt "1-2-3-4-5-R" "ganz langsam-langsam-mittel-schnell-sehr schnell-rückwärts" schreibt und dann behauptet, das wäre das ideale Einsteigerauto. Die sind doch nur da, um unbedarften Kunden wie Dir die Kaufhemmung zu nehmen. Spätestens nach einem Monat verwendest Du die nicht mehr und wenn doch, war die Kamera ein Fehlkauf.
Dann glaube ich auch, Du verkennst den Unterschied zwischen eine sog. Einsteigerkamera und einer sog. semi-professionellen Kamera total. Was zeichnet denn eine "Einsteigerkamera" aus?
(+) sie ist wesentlich billiger als eine aktuelle Semiprofessionelle, kann aber die gleiche Bildqualität liefern (im Idealfall). Riesenplus, wie Du siehst.
(+) sie ist kompakter und leichter. Schon der letzte Pluspunkt, der gleich den ersten Minuspunkt zur Folge hat:
(-) das Handling ist schlechter und sie ist fummeliger zu bedienen,
(-) sie ist weniger robust und langlebig,
(-) sie hat weniger Tasten und Räder. Viele Einstellungen müssen mehr oder weniger umständlich über's Menü gemacht werden.
(-) der Sucher ist kleiner und dunkler,
(-) speziell bei Nikon: viele gute alte und günstige Objektive funktionieren nicht richtig damit,
(-) das Autofokus(AF)-system ist wesentlich schlechter!
Ansonsten ist die Bedienung gleich einfach oder gleich schwierig, das sind immer die gleichen Prinzipien bei Kameras. Genau wie bei Autos, wenn Du einen Polo fahren kannst, kannst Du auch einen Passat fahren.
Letzteres in obiger Liste ist für jede Art von Actionfotogfrafie der Knackpunkt. Die Kamera braucht einen sehr guten Verfolgungs-AF. Was ist das?
Der "normale" AF (AF-S) misst erstmal die Entfernung zu Deinem Motiv. Dann sagt die Kamera zum Objektiv: "Der Hund ist 10 m weit weg, fahr bitte auf diese Einstellung". Darauf das Objektiv zur Kamera: "Jawoll, einen Moment bitte.....brrrrrrm.....eingestellt, Du darfst auslösen". Die Kamera:"Danke, mach ich, klick".
Das Problem ist nur, dass der Hund in der Zwischenzeit auf Dich zuspurtet und nur mehr 8 m weit weg ist, wenn die Kamera auslöst. Also ist das Foto unscharf.
Dafür gibt es jetzt einen Verfolgungs-AF (AF-C): Der ist schlauer und misst nicht nur die Entfernung, sondern auch die Geschwindigkeit des Hundes, rechnet dann aus, wo der Hund zum Zeitpunkt des Auslösens sein wird und sagt dem Objektiv, es soll auf diesen Wert scharfstellen.
Tolle Sache, aber wie hat schon Karl Valentin gesagt: „Vorhersagen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen."
Es ist jetzt offensichtlich, dass die Verhersage der Position des Hundes umso genauer sein wird, je weniger Zeit zwischen Messung und Auslösen vergeht.
D.h. die Geschwindigkeit von Kamera und Objektiv ist ganz entscheidend. Leider wird genau da bei Einsteigerkameras und vor allem bei den typischen Kitobjektiven gespart.
Dann kommt es noch auf die Qualität der Vorhersage an. Die ist typischerweise erst ab der oberen Mittelklasse wirklich gut. Die von mir vorher erwähnte Nikon D300 hat beispielweise das gleiche AF-Modul wie die D3, eine Kamera die mal 5000 € gekostet hat. Wenn Du z.B. Fotos von der Fußball-WM 2010 in Südafrika gesehen hat, kannst Du davon ausgehen, dass sie zu etwa 50 % mit so dieser Kamera gemacht wurden, die andere Hälfte waren von der vergleichbaren Canon 1D. Dass die Kameras etwas älter sind, ist nicht tragisch, gute AF-Systeme kann man schon seit einiger Zeit bauen, da hat sich in letzter Zeit nichts dramatisches getan.
Sie es wie den Wetterbericht: Einmal hast Du die Vorhersage eines Spitzenmeteorologen für das Wetter von morgen (Semi-Prof. Kamera mit schnellem Objektiv), einmal die Vorhersage von einem mittlemäßigen Meteorologen für das Wetter von übermorgen (Einsteigerkamera mit Kitobjektiv). Wenn die Vorhersage nicht paßt, stehst du ohne Schirm im Regen (bzw. ist das Foto unscharf).
Eine Kamera ist nichts als ein Werkzeug und mit dem passenden Werkzeug wird man mehr erreichen, egal ob Anfänger oder Profi.
*Schau Dir stattdessen mal die Nikon 1 V1 an, die ist zu Zeit supergünstig, recht schnell und wirklich einsteigerfreundlich.