Wieso man heute noch zu APS-C greifen sollte, will mir nicht ganz ins Hirn. Fuji X ist erfolgreich gestartet als Modeartikel, wenn bedrucktes Zeitenrad und Blendenring wichtiger war als die Funktion als Werkzeug. Also in einem Atemzug mit Lomografie, Ista-Filter und 70er-Jahre-Rennräder zu nennen. Die Filmsimulationen passen gut ins Bild. Je mehr man sich auch für ernsthafte Fotografie geöffnet hat, gesellten sich klammheimlich Bedienelemente der profesionellen Fotoapparate dazu, die sich seit den 90ern als funktional durchgesetzt haben. Mittlerweile lässt man Retro-Elemente an den Modellen, die sich an ambitionierte Fotografen wenden, auch immermehr weg. Fragt sich halt, warum die sich mit dem Kompromissensorformat aus den Anfängen der DSLR abgeben sollen. Insbesondere, wenn man wie der TO bereit ist, mit 3,5T Euro einzusteigen.
Irgendwie sehe ich im Fuji X System keinen richtigen Sinn mehr, außer man steht auf diesen Retro-Kram. Dann kann man sich seine paar Festbrennweiten ins Ledertäschl packen und daran erfreuen. Aber es gibt ja noch nicht mal universelle Linsen, die das kleine Format rechtfertigen würden wie das 12100/4 oder das m.Zuiko 8-25, wo man sich sagt: Ich lebe mit den Einschränkungen des kleinen Bildnehmers zu Gunsten eines kompakten und breite Brennweitenbereichs von relativ hoher Qualität.
Nicht zu vergessen, dass Fuji mit dem GFX-System gerade einen Angriff von oben auf die KB-Konkurrenz fährt. Mit den verhältnismäßig handlichen Ausmaßen, dem Stabbi und den geerdeten Preisen halte ich das für viel interesanter. Bei Auflösungs-Zahlen von 50 bis 100 MP wird zudem der Digital-Crop immermehr ein Thema.