AW: Wechsel Olympus zu Canon
Meine derzeitige Objektiv-Sammlung sieht wie folgt aus:
-ZD 7-14mm f4,0
-ZD 12-60mm f2,8
-ZD 50-200mm f2,8 (Non SWD)
Grob überschlagen hast du da Objektive für 3.600 Euro am Start. Bei Canon möchtest du das nun für 3.000-3.500 Euro inkl. Kamera umsetzen. Das ist natürlich nicht ganz leicht.
Grundsätzlich ist es so, dass die Vor- und Nachteile in der Canon-Welt und bei Olympus unterschiedlich gelagert sind. Aus dem Grund bekommst du auch kein identisches Setup bei Canon mit den gleichen Vor- und Nachteilen.
Beispielsweise liefern dir deine Olympusobjektive recht gleichmäßige Qualität über den gesamten Bildbereich. Dafür blendet man beim APS-C Format gerne eine Blende ab und beim Kleinbild sogar zwei. Andererseits liefert dir APS-C etwa eine Blende mehr an Rauschfreiheit und KB zwei im Vergleich zu 4/3. Bei vergleichbar guten Obtiken bleibt das also optisch gesehen mehr oder minder ein Nullsummenspiel. Mehr oder minder bedeutet, dass dir Canon im preislich vergleichbaren Bereich mehr Lichtstärke/Freistellung bieten kann, dafür Olympus die homogeneren Gesamtpakete oder auch mehr Reichweite bietet. Je nach Anforderungen passt halt mal das eine und mal da andere besser.
Kleinbild:
16-35L 2.8: abgeblendet auf 5.6 dürfte dir nicht viel fehlen zum 7-14. Dieses hat dafür mehr WW und das Canon mehr Lichtstärke und nach oben hin mehr Reichweite. Verarbeitungsqualität ist ähnlich.
24-105L IS: Ähnlich vielseitig wie das 12-60 und ähnlich in der Verwendung. Es stellt allerdings am langen Ende um 2 Blenden besser frei. Dafür ist das Zuiko optisch besser korrigiert, gerade auch am weiten Ende.
70-200L (IS), 70-300L (IS), 100-400L IS: Hier gibt es je nach Bedarf einfach so viel Auswahl, dass der Vergleich schwer fällt. Entweder hat man lichtstärker oder ähnliche Reichweite oder irgendwas dazwischen.
Crop (APS-C):
10-22: Ist solide und gut brauchbar. Kann dem doppelt so teuren 7-14 aber nicht ganz das Wasser reichen. Keine Überraschung.
17-55 2.8 IS USM: In der Reichweite weniger flexibel als das 12-60 und nicht so gut gebaut. Dafür lichtstärker und minimal günstiger.
15-85 IS: Ähnlich flexibel, lichtschwächer (teils kompensiert durch Abblenden und ISO rauf) und auch nicht so gut gebaut. Dafür günstiger.
24-105L IS: Ähnlich flexibel und gut gebaut, nur halt ein etwas anderer Brennweitenbereich.
24-70L: Nicht ganz so flexibel aber lichtstärker. Auch prima gebaut.
70-200L (IS), 70-300L (IS), 100-400L IS: s.o.
Hinzu kommt dann noch die gute Auswahl an Festbrennweiten, durch die man an den Schwerpunkten nochmal etwas heraus holen kann, jedoch muss man teils schon ein wenig anlegen, um die wirklich guten Zooms zu schlagen.
Wenn du dich darin irgendwo wiederfinden kannst, dann ist Canon sicher nicht verkehrt. Eine 550D entspricht aber von der ganzen Machart keineswegs den L-Objektiven oder dem, was auf dem Stand deiner Zuikos wäre. An der optischen Qualität ist sicher nichts zu mäkeln und gute Objektive schaden auch einem einfachen Body nicht, aber erwarte hier nicht den robusten Ziegelstein. Da müsstest du eher in Richtung 7D.
7D + 17-55 2.8 + 70-200 2.8 oder 4.0 IS oder ohne IS (je nach Geldbeutel) ist mit Sicherheit schon mal eine gute Standardausrüstung. 7D + 10-22 + 24-105L IS (+ 70-200 Tele oder 70-300 oder 100-400) ebenso. Vom Budget liegt das so um 3.000-4.000 Euro (neu).
Grüße
TORN