1. probier mal die Kamera auf "M" zu stellen und eine Festbrennweite zu benutzen.
2. Vergiss die Automatik, sie wird dir bei "guten" Bildern nicht weiterhelfen. Weder als Anhaltspunkt noch sonst.
3. nicht jedes Foto muss hergezeigt werden.
Der erste Punkt führt einfach dazu, dass du dir für einzelne Bilder mehr Zeit nimmst, und bewusster mit der Kamera umgehst. Mit dem Zoom neigt man dazu, einfach da wo man steht "passend zu zoomen" und auf den Auslöser zu drücken. Ergebnis: der typische Schnappschuss.
Mit der Festbrennweite MUSS man sich bewegen, und ist unter Umständen gezwungen, zum Beispiel nur ein Detail festzuhalten, statt "einfach" das ganze Objekt - oder aber wenn die Brennweite zu kurz ist, bewusst mit dem Hintergrund zu arbeiten.
Für den Anfang kann das wirklich hilfreich sein. Irgendwann machts dann "klick" und man kann wieder aufs Zoomen umsteigen. Falls keine FB da ist: ein Stück Tesafilm am Zoom-Ring hilft. Einfach mal nen Tag NUR mit einer Brennweite rumlaufen!
Der Modus "M" und Punkt zwei führt ebenfalls zu mehr Konfrontation mit Motiv und Situation. Statt der Kamera das Ruder zu überlassen, machst du dir SELBST Gedanken. Blende, Belichtungszeit - zu kurz, zu offen? Was brauche ich für einen ISO-Wert? Usf - du bist viel länger an einem einzelnen Bild dran, aber das kann sehr heilsam sein.
Und drittens, naja, man macht einfach Fotos für sich selbst, zur Dokumentation. Weil man sich später einfach erinnern will an den lustigen Mülleimer oder as Boot auf dem Fluss. Aber nicht jedes Foto ist so, dass jemand ANDERS sagen wird, wow, was für ein geiles Bild (*). Also sehr vorsichtig auswählen, was man als Galerie-Bild präsentiert (sei es hier oder woanders). Vor allem niemals mehrere ähnliche Bilder zeigen, sondern immer nur DAS beste auswählen. Alles andere überfordert den Betrachter.
Mut zum "Löschen"! Eine gängige Quote sind 90% Ausschuss, eher mehr!
(*) Randbemerkung: ein sog. "geiles Bild" kann mit einer 5€-Wegwerfkamera erstellt worden sein. Daher auch der Verweis auf die Automatik als "ignorieren": die Technik spielt im Endeffekt bei einem guten Bild überhaupt keine Rolle. Es ist nicht gut weil die Schärfe sitzt oder weil es nicht verwackelt ist oder weil die Blende genau so und so ist. Ein Foto kann aus tausend Gründen gut sein. Gerade vorgestern in der Zeitung wieder ein Bild gesehen, welches ausschliesslich von Bewegungsunschärfe lebte (das brachte Dynamik ins Bild). Es kann auch Rauschen wie die Nacht, wenn die Leute sich ins Bild "gerissen" fühlen, ist das alles egal. Die Quote solcher Bilder liegt beim Durchschnittsfotografen aber wohl unter 1%
Nicht verzweifeln, und fleissig weiter Bilder machen, ist auf jeden Fall die Grundlage! Immer dranbleiben, Rückschläge in Motivation umwandeln.
Ich hab auch Tage, wo ich abends ohne ein einziges Foto nach Hause komme, weil ich einfach nichts "gesehen" habe. Oder mit 150 Fotos, von denen kein einziges "spricht". (womit ich nicht andeuten wollte, das ich mich für gut halte, im Gegenteil. Trotzdem ist es manchmal frustrierend wenig

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