Habe gerade jetzt leider kein Photoshop im Zugriff um es nachvollziehen oder illustrieren zu können…
Ich möchte mich aber mal Hoogos Antwort anschließen und ein wenig anders beschreiben / ergänzen.
Die Farben werden nicht entsättigt. ( korrigiert im nächsten Post

)
Multiplizieren macht folgendes:
Alle Farbinformationen in jedem Farbkanal der unteren und oberen Ebene werden multipliziert und in den Wertebereich skaliert.
Die Operation ist kommutativ. D.H. die Reihenfolge der Ebenen ist unerheblich.
Das Ergebnis ist ein dunkleres Bild.
Weiße Bereiche verändern den Hintergrund nicht, schwarze hingegen ergeben schwarze Bereiche.
Ergebnis = (Ebene_A x Ebene_B) / Skalierungskonstante.
Beispiele an einem 8 Bit RGB Bild:
1.) ( RGB_Ebene_A 128;40;80) x (RGB_Ebene_B 160;50;200) / RGB(255,255,255) = (RGB_Ergebnis 80;8;63)
Wie man sieht werden die Ausgangsfarbe immer um das Verhältnis (Farbkanal der Überlagerung / 255) kleiner und im Ergebnis somit dunkler.
2.) ( RGB_Ebene_A 160;40;80) x (RGB_Ebene_B 160;160;160) / RGB(255,255,255) = (RGB_Ergebnis 100;25;50)
Wird wie in diesem Beispiel ein reines Grau (also mit identischen RGB Werten) überlagert so bleiben die relativen Verhältnisse der Farben gleich.
160 = 4*40 = 2*80 <-> 100 = 4*25 = 2*50
3.) ( RGB_Ebene_A 128;0;0) x (RGB_Ebene_B 155;0;0) / RGB(255,255,255) = (RGB_Ergebnis 78;0;0)
In diesem Beispiel wird ein reines Rot mit einem helleren Rot überlagert und ergibt ein dunkleres Rot.
4.) ( RGB_Ebene_A 128;0;0) x (RGB_Ebene_B 255;0;0) / RGB(255,255,255) = (RGB_Ergebnis 128;0;0)
Wenn ein Wert (pro Kanal gesehen) mit
Weiß entspricht RGB 255,255,255 und hat damit in jedem Kanal den Maximalwert.
5.) ( RGB_Ebene_A 128;0;0) x (RGB_Ebene_B 0;30;50) / RGB(255,255,255) = (RGB_Ergebnis 0;0;0)
Wird ein Wert (pro Kanal gesehen) mit Schwarz dem Minimalwert überlagert wird das Ergebnis in diesem Kanal minimal <-> Schwarz.
Schwarz entspricht RGB 0;0;0 und hat somit in jedem Kanal den Minimalwert.
Diese Beispiele lassen sich nun endlos fortsetzen, aber das Prinzip sollte klar sein…
Wie sich die Farben in deinem Bild verändern hängt nun davon ab wie du die Schwarzweiß Ebene zur Überlagerung erzeugt hast.
- Bildmodus Graustufen
- Luminanzkanal unter Ausschluss der Farbkanäle
- Einstellungsebene Farbton/Sättigung
- Farbkanal extrahieren
- Einstellungsebene Schwarzweiß
- Kanalmixer
- uvm…
z.B. Entsättigung einer Kopie der Originalebene mittels Einstellungsebene Farbton/Sättigung:
(oder per Bildmodus Graustufen)
Alle Helligkeitswerte aller Kanäle wurden erhalten und somit werden die Farben nur abgedunkelt und die Verhältnisse in den Kanälen werden nicht verändert.
Wie stark ein Pixel abgedunkelt wird hängt davon ab wie dunkel dieser im Original war.
Dunkle Pixel werden stärker abgedunkelt als helle Pixel.
---> 40*40/255 = 6 (=15% des Original)
---> 160*160/255 = 100 (=62,5% des Original)
z.B. Einstellungsebene „Schwarzweiß“:
(oder auch per Kanalmixer, dann nur Farbregler für RGB)
Hier können die Verteilung der Grauwerte für die einzelnen Farben des Bildes angepasst werden.
Die Farbregler der Einstellungsebene Schwarzweiß ändern nun die die Helligkeit der einzelnen Farbwerte und damit die Verhältnisse in den RGB Kanälen!
Die Standardvorgabe „Auto“ maximiert die Verteilung der Grauwerte. Die Kontraste werden hierdurch angehoben.
Es gibt viele Wege ein Schwarzweißbild zu erzeugen und jeder Weg wirkt sich anders auf die einzelnen Kanäle aus, oder auch eben nicht…
Mit einem „Selbstblender“ (Verrechnung einer Ebene mit sich selbst nachdem die Korrekturen der Einstellungsebene angewendet wurden) in Form einer Einstellungsebene „Schwarzweiß“ kann man nun nicht mehr so einfach sagen wie die einzelnen Kanäle im Modus Multiplizieren geändert werden.
Sie werden dunkler, ok... aber wie sehr hängt nun von den Farbreglern der Einstellungsebene Schwarzweiß ab.
Kontrastreicher wird das Bild dadurch das wie gesagt die Standardvorgabe „Auto“ die Verteilung der Grauwerte maximiert und das der Modus Multiplizieren dunkle Pixel stärker abdunkelt als hellere Pixel…
Der von Hoogo vorgeschlagene Ebenenmodus Helligkeit dunkelt nun die bereits dunkleren Farben nicht so stark ab, da dieser die Helligkeitsinformation der Überlagerungsebene für das Ergebnis übernimmt. Die Kontraste können hier analog ebenfalls leichter gesteuert werden. Das Ergebnis ist aber natürlich nicht identisch mit dem Modus Multiplizieren, aber ähnlich…
Um beim Modus Multiplizieren die Schatten vor dem Absaufen zu schützen kannst du vielfältige Möglichkeiten anwenden.
- Gradationskurve um die Tiefen aufzuhellen.
- Luminanzmaske erstellen und an die Schwarzweiß Einstellungsebene hängen
- Verlaufsüberlagerung
uvm..
Welche Methode du anwendest hängt vom Bild, deinen Vorlieben, Fertigkeiten und Kenntnissen ab.
Viele Wege führen nach Rom.
VG, Peter