Etwas Grundlagenwissen vorab:
Früher wurde einfach beim auslösen ein zusätzlicher Schalter in der Kamera geschlossen. Dieser Schalter verband beim auslösen zwei Kontakte (die am Blitzschuh) und es blitzte. Auch bei Kameras die einen ungekuppelten Belichtungsmesser oder gar keinen hatten. Einfach ein Schalter der immer beim auslösen mitbetätigt wurde.
Dann kamen die ersten Kameras die mehr als 2 Kontakte haben. Z.B die Nikon EM. Über diesen zusätzlichen Kontakt teilte der Blitz der Kamera mit, das er seine volle Ladung erreicht (Blitzbereit) hat, und die Kamera stellte aufgrund dieser Info die Synchronverschlusszeit ein. Schön zu sehen bei der besagten EM. Solange die Blitzbereitschaft nicht erreicht war, änderte der Belizeiger seine Position, wenn man vom hellen ins dunkle schwenkte. War die Bb. erreicht, sprang der Zeiger auf 1/90 sec. und blieb da auch, bis man auslöste. Die gesamte Steuerung lief analog.
Dann kamen die ersten Kameras, die ein rudimentäres Protokoll hatten, und mit dem Blitz kommunizierten. Praktica BX20 z.B. Diese schöne Gerät maß die Blitzbelichtung in der Kamera und teilte dem Blitz mit, wie lange er brennen soll. Der Blitz gab nach dem Bild eine kurze Meldung raus, das er einwandfrei geblitzt hatte. Im Sucher leuchte dann für ca. ne Sekunde ein grüne LED
In den beschriebenen Kamera werkelte immer ein mechanischer Schalter, der den Zündstromkreis kurzschloss -> Blitzel.
Heutzutage sind die Schalter elektronisch (IC, Transistor). Und jetzt wirds spannend. Die Elektronik verträgt nur eine maximale Eingangsspannung - die Spannung die der Blitz am Fuss hat.
Die meissten Uraltblitze haben den Zündkreis einfach unterbrochen, und haben die max. mögliche Zündspannung am Blitzfuss anliegen. Bis zu 3-400 Volt sind da möglich.
Fast alle modernen Kameras vertragen hingegen max. 6 Volt, andere auch um die 25V. Das ist die Spannung die der elektronische Schalter verträgt. Gehts drüber, kann die Kamera Schaden nehmen.
Es geht also nicht darum mit wieviel Volt die Kamera betrieben wird; das ist dem Blitz herzlich egal, denn der Blitz hat seine eigene Versorgung, sondern darum, welchen Blitz kann ich anschliessen, ohne die Kamera zu beschädigen.
Bei den Systemblitzen der Hersteller braucht man sich keine Gedanken drüber zu machen. Da passt alles. Sorgen macht man sich, wenn man bei Onkel Hans nen alten Blitz ausgegraben hat, und den unbedingt an seiner Kamera benutzen will. Da sollte man vorher ausmessen, wieviel V. am Blitzfuss anliegen. Es könnte sonst in der Kamera blitzen, und das will man nicht.
Bei allen modernen Systemblitzen, liegt an den restlichen Kontakten keine einfache Spannung an, sondern der Blitz unterhält sich digital mit der Kamera.
Dort wird dann ausgehandelt und mitgeteilt, was die Kamera und der Blitz machen soll, damit der Fotograf sein gewünschtes Ergebnis bekommt. Geht fast unbemerkt vom Benutzer. Benutzer stöpselt Blitz an, Kamera weiss das ein Blitz da ist (umgekehrt ebenso) Blitz stellt sich, aufgrund der eingestellten Parameter der Kamera so ein, das ein einwandfrei belichtetes Bild entsteht.
Gruß
Markus