Es bringt die Möglichkeit bei hellem Licht ohne Graufilter die Blende eine Stufe weiter zu öffenen, wenn Verschluss am Limit ist. Je nachdem kann dies gestalterisch gewünscht sein, oder Beeinträchtigungen durch Beugung mindern.
Wenn ich den dpreview Artikel Sense and Sensitivity richtig verstehe, dann liegt der Unterschied, daß Kamera intern die normalen ISO-Änderungen durch Verstärken des Sensorsignales vor dem A/D-Konverter erfolgen. Während bei ISO-Low dieselbe Verstärkung wie bei ISO 200 verwendet wird. Nur wird der Arbeitspunkt für mittleres Grau auf dem Sensor verschoben... und von der Kamera dann korrigiert. Meines erachtens dasselbe wie wenn man 1 Blende Überbelichtet und in der Bildbearbeitung dann korrigiert. Der Belichtungsspielraum verschiebt sich dadurch von den Lichtern in die Schatten.
Bei Motiven, die die Dynamik nicht ausreizen oder solche ohne ausgeprägten Spitzlichtern dürfte das meist kein Problem sein. Kann man ja mit der "Info-Taste" bei Bildbegutachtung anzeigen lassen, ob es ausgefressene Lichter gegeben hat.
Wer mit Sonne im Rücken fotografiert hat auch am hellsten Sommertag kein Problem damit. Wer spektakuläre Gegenlichtaufnahmen machen will, muss sich das eh erarbeiten, da ist ISO-Low dann auch nicht anders als ISO 200, wie in den anderen Fällen, wo man auf die Lichter belichtet auch. Deshalb wird von Olympus das wahrscheinlich so bezeichnet. Interessant das bei der EM1m2 ISO Low nicht mit ISO 100, sonder 64 angegeben wird. Daß sich Oly eine größere Verschiebung traut deutet darauf hin, daß sie in den Lichtern mit dem neuen Sensor mehr Reserven sehen.
Meine Kamera (Pen epm2) verfügt übrigens icht über eine ISO-Low Einstellung. Wobei ich bei nächster Gelegenheit doch mal ausprobieren werden, wie Bilder mit einer +1 Belichtung und nachträglicher Korrektur in Raw-Therapee aussehen.