Moin,
Und wer die Firmengeschichte von Nikon etwas kennt weiss, dass Nikon in der Anfangsphase gar keine Kameras gebaut hat, sondern "nur" Objektive an Canon geliefert hat
... und die Erde war auch mal eine Scheibe.
Im Bildband "Olympische Sommerspiele '76 Montreal" von Erich Baumann die
Angabe auf Seite 254:
Kameras: Asahi Pentax 6 x 7 mit SMC-Takumaren
Nun liegen zwischen 1976 und 2007 etwas mehr als 30 Jahre.

Möglicherweise hat sich in der Zwischenzeit in der Fotografie ja doch das eine oder das andere geändert.
(Asahi Pentax 6 x 7 mit SMC-Takumaren --> Wird der alte Knochen eigentlich überhaupt noch gebaut?

)
Medekoi, die Fotos, die Du gepostet hast, ließen sich genauso gut auch mit einer Einsteiger-DSLR und gutem Tele machen... etc.
Warst du eigentlich schon einmal im August in Zimbabwe, Mozambique, Swaziland oder Lesoto?

Da ist um diese Jahreszeit Winter. Und das heisst: Morgens 3 Grad bisweilen mit 101% Luftfeuchtigkeit und Mittags 30°+x mit Staub oder Rauchschwaden ohne Ende.
Da will ich eine Ausrüstung haben, an der ich nicht erst meine 96.000 Sensoren in die Reihe bekommen muss, sondern die ich anschalte und die dann einfach funzt.
Wenn du dich da auf die Automatik verlässt, dann macht deine Kamera mit dir, was sie will. Sie legt dann die Schärfe in Bereiche, die dich überhaupt nicht interessieren und macht dir ein Einheitssoßenlicht in allerübelster Qualität.
Den "P"-Mode kannst du da völlig knicken, damit produzierst du 95% Ausschuss.
Auch der vermeintliche Vorteil einer schnelle Bildfolge ist ein Scheinargument, dass nicht wirklich wichtig ist. Zum einen produzierst du unglaublich viel Daten die du nicht nur archivieren musst ( und zwar doppelt ) zum anderen musst du die auch noch aufarbeiten.
Und 10 Bilder pro Sekunde sind noch lange keine Garantie für
DEN Schuss überhaupt. Gute Fotografen synchronisieren sich mit dem Bewegungsablauf der Tiere und versuchen da mit dem Focus zu sein, wo das Tier als nächstes sein wird. Gleiches gilt übrigens auch für den Laufsteg. Auch da muss man die Bewegung des Models synchronisieren um sie in ihren zwei oder drei Topposen zu erwischen.
Früher, als fotografieren noch richtig schwierig war musste man bei den guten Agenturen einen ungeschnittennen Diafilm zu einem Thema abgeben.

Da war es völlig egal, wie schnell deine Kamera war.

Entweder hattest du die richtige 1/1000 Sekunde erwischt oder du kamst garnicht erst rein.
Und maximale Bildqualität ist immer gewünscht. Oder hast du schon einmal gehört, dass dein Screener dir sagt: "Die Auflösung ist auch in etwa so wie die Farbwiedergabe. Macht nichts, ist ja auch nicht richtig scharf aber trotzdem schön."
Ich treibe mich viel unter Wildlife Fotografen rum. Das mit dem analogen Krempel stimmt auffallend. Auch die Tatsache, dass EBV verpönt ist stimmt. Das liegt meiner Meinung nach aber daran, dass sich auf diesem Gebiet vor allem zwei Gruppen von Fotografen sammeln.
Die eine Gruppe ist älter und die andere ist ökologisch motiviert. Die einen brauchen unabdingbar einen gefederten Landrover und die anderen laufen in selbstgestrickten Wollsocken und Kirchentagssandalen durch die Savanne.

Die ersten reden beim Amarula von vorgestern in der Serengeti und die anderen bei Eselsmilch von über-übermorgen in Utopia.
Aus konfessionellen Gründen (Gruppe 1: das haben wir immer so gemacht, Gruppe 2: das haben wir noch nie so gemacht) setzt sich neue Technik in diesen Kreisen immer etwas langsamer durch.
Ansonsten steht mal wieder eine Menge aus CANON-Zeitungsannoncen abgeschriebener Kappes in diesem Thread. Da denk ich mir, ich bring euch nochmal ein paar von den Fotos die ich mir hier so gerade nebenher reinziehe.
Bei denen wird dann auch schnell deutlich, dass es auch beim besten Autofocus (dem von Nikon

) immer darauf ankommt, wie der Fotograf die Schärfeebene legt. Wenn man sich da auch den Automaten verlässt, dann ist man verlassen.
Nebenbei: die Fotos sind out-of-cam.
