als berufsanfänger 1982 hatte ich im kreis der kollegen 7 damen und herren, die nichts anderes als canon kannten und einen *aussenseiter*, der täglich mit einer riesentasche voller nikon-pröddel aufrockte. während alle so tagtäglich fröhlich ihre bilder knippsten und mit den wünschen hinsichtlich brauchbarer resultate mehrere fotolaboranten verschlissen, wurde der nikon-kollege stets freundlich und bevorzugt behandelt und hatte, selbst für mich als newbie deutlich erkennbar, irgendwie immer nicht nur die besseren, sondern richtig gute fotos. seltsam....
nun denn, von der ersten honoraren ausreichend kohle abgezwackt und, natürlich dem mainstream folgend, die erste eigene knippse zugelegt: eine canon ae1, der jedoch nach einigen monaten bereits eine ae1 program folgte. meine begeisterung für die fotografie, auch ausserhalb des jobs wuchs, jedoch konnte mein technisches zeugs meinen ansprüchen schon bald nicht mehr genügen. was neues musste her. das wissentliche grinsen meines nikon-kollegen im nacken spüre ich noch heute, als ich eines tages meine funkelnigelnagelneue canon a1 anschleppte...
...und nach bereits drei monaten wieder zu einem bruchteil des anschaffungspreise verschleuderte. meine praktischen erfahrungen und mein kollege hatten mich soweit, ich wurde nikonianer.
bis zum äussersten, sowohl zeitlich als auch in der praktischen ausübung, haben mich bis vor rund acht jahren zwei fm-bodies durchs privat- und sehr harte berufsleben getragen. und nicht einen einzigen tag hat es gegeben, an dem ich das gefühl hatte, meine mädels würden mich im stich lassen, nicht einen gedanken daran verschwendet, jemals wieder eine canon anzurühren.
ich könnte eine unzahl rationaler gründe anführen, warum es nur eine nikon sein kann, aber viel entscheidender ist für die emotionale bindung (ja, lacht nur...) geworden. mit einer canon zu arbeiten, das hiesse in etwa, meiner freundin untreu zu werden oder mir hände und füsse diagonal operativ vertauschen zu lassen.
soll ich es auf die spitze treiben?
nikonianer sind irgendwie die besseren menschen, die besseren fotografen, die charmanteren techniker, die liebevolleren träumer... *lach*
irgendwie werde ich das gefühl nicht los, dass wer (semi-)professionell dem nikon-lager zuzurechnen ist, eine sehr viel gesündere gewichtung von mensch und maschine lebt, sich weniger technikhörig gibt, mehr und ehrlicher das besondere auge eines anderen fotografen sieht und lobt als sein high-end-equipment..kurz, nikonianer sind seelenmenschen und keine pixelsklaven....
irgendwann hatte ich mal in meinem portfolio zur illustration meines bezugs zur fotografie den satz stehen: *eher würde ich mich von meiner frau als von meiner nikon trennen*.
nun denn, dem habe ich in der sache nichts mehr hinzuzufügen.
city lächelt.