Tja, warum Lightroom. Für mich liegt das an 2 Dingen:
1. LR bietet etliche Kleinigkeiten in einem brauchbaren Workflow, die die Bildverwaltung automatisieren können.
Es benennt neue, bearbeitete und exportierte Bilddateien automatisch nach meinen Vorstellungen um, kann verschiedene Exporteinstellungen für unterschiedliche Zwecke speichern und kann für mich meine Bilder auf etliche Arten filtern/zusammenstellen, wie ichs gerade brauche. Stichwörter können per hierarchischer Liste gepflegt und zugewiesen werden oder per thematischer Tafel oder per Vorschlagstafel oder per Direkteingabe, hinzu kommt ein brauchbares Auswahlsystem. Wenn das Foto mal schlecht belichtet ist, ich es aber trotzdem verschlagworten will, korrigiere ich die Belichtung im selben Modul per Schnellbearbeitung. Während ich andere Bilder abarbeite kann ich ein Bild in einem separaten Fenster festpinnen (z.B. praktisch wenn man irgendwelche Infos, die man den anderen Bildern nun zuordnet, abfotografiert hat).
Und und und...
Das ist alles sehr überlegt (wenn auch schlecht dokumentiert und obwohl es leider Schwächen bei der Bearbeitung der IPTC-Felder hat) und bietet ungleich mehr Möglichkeiten, als so manch anderes Tool.
2. Und wenn man die Bearbeitung in den Vordergrund stellt, bietet LR einen Komfort- und Geschwindigkeitsvorteil durch die Verbindung von Bilddatenbank und Bearbeitungstools.
Ich finde es zu 100% unvorstellbar, hunderte bis tausende Bilder mit PS zu entwickeln (croppen, Helligkeits-/Farbanpassungen, nachschärfen). Solche Bildmengen können aber bei verschiedenen Gelegenheiten schnell mal zusammenkommen: auf Veranstaltungen (Konzerte, Sport, Hochzeiten,...) oder im Urlaub beispielsweise.
Bei PS müsste ich dann 100 Bilder parallel oder nacheinander öffnen, bearbeiten, speichern; bei LR nur alle importieren und mich durchklicken. Selbst wenn ich in LR jedes Bild grob mit eigenen Einstellungen für Belichtung und Schärfe versehe und croppe, dauert es dort mit etwas Übung vll. 15-45 sek/Bild und das speichern/exportieren am Ende erledigt der PC dann selbstständig in einem Rutsch, wie es sich gehört.
Und noch eine Kleinigkeit: Falls ich aufhören will, schließe ich LR einfach. Beim nächsten Start lädt es alles bis ins letzte Detail wieder so, wie es beim schließen war.
Nun könnte man sagen, es sei unnötig, alle Bilder nachzubearbeiten, ich mache es trotzdem, auch wenn mich jeder für verrückt hält und über Wartezeiten mosert. Wenn jemand dann doch mal vorher/nachher oder ooc/manuell sieht, sieht er auch als Laie oft genug einen positiven Unterschied.
Also alles in allem ist es einerseits die Einfachheit gerade in der grundlegenden Bearbeitung und andererseits sind es viele durchdachte Kleinigkeiten die man überall findet, was mich doch recht euphorisch von LR sprechen lässt.
Aber: Um das alles zu nutzen, braucht man u.U. schon ein paar Jahre. Nicht, weil man es erst dann kann/kennt, sondern weil man erst dann sinnvoll zu nutzen weiß.
Und außerdem würde ich nicht sagen, dass LR jetzt das beste Programm in seiner Klasse ist. Für mich ist es schlicht das Programm, welches ich zufällig ausgewählt habe und mit dem ich insgesamt zufrieden bin. Andere wählen zufällig oder bewusst eine Alternative, die vielleicht alle aufgezählten Dinge auch bietet.