Verstehe ich nicht: die Verzeichnung betrifft bei einem Sensor prozentual gesehen doch immer genau gleich viele Pixels
bei einem niedrig auflösenden Sensor sind bei 100% Ansicht Optische Fehler doch weniger gut ersichtlich als beim hochauflösenden Sensor: derselbe Ausschnitt ist ja viel kleiner.
Ich versuche es mit einem vereinfachten Modell.
Angenommen ein Objektiv hat eine Auflösung von 100lp/mm am Bildrand.
Angenommen die Verzeichnung beträgt 10%.
Jetzt würde ein Korrektureleemnt in der Optik dazu führen, dass 10% Auflösung am Bildrand verloren gehen, also 90lp/mm übrign bleiben.
An einem Sensor, der selber nur 50lp/mm abbilden kann ist das nicht weiter tragisch.
Auf der anderen Seite müsste man mit einem digitalen Bild in 50lp/mm eine 10% Verzeichnung digital korrigieren und würde bei nur noch 45lp/mm landen.
Am niedrige auflösenden Sensor ist somit die optische Korrektur bzgl der Randauflösung überlegen (und man nimmt die damit verbundenen optischen Kompromiss in anderen Bereichen ggf in Kauf).
Wenn ich jetzt aber einen Sensor habe, der 100lp/mm abbilden kann ist es egal, ob ich durch optische oder digitale Korrektur am Ende bei den 90lp/mm am Bildrand lande.
Dafür habe ich bei der digitalen Korrektur am Bildrand die ganzen Nebeneffekte der optischen Korrektur nicht und kann in der Optik andere Effekte optomieren, die derzeit digital nicht oder nur schlecht eliminierbar sind (Bokeh, Streulichtanfälligkeit, purple fringing,...) und habe u.U. eine kleinere Optik.
Das Modell ist vereinfacht, sollte aber meine These veranschaulichen können.
Am E-1 Sensor wäre ich kein Freund von Optiken mit 5% Verzeichnung gewesen, am E-M1 Sensor macht es mir bei den allermeisten Optiken nichts mehr aus, außer man erwartet in speziellen Fällen maximale Randauflösung, z.B. im Makrobereich (oder evtl für Architektur).
Hätte man einen sehr hoch auflösenden Sensor wäre die digitale Verzeichnungskorrektur in nahezu allen Fällen verlustfrei gegenüber im Vergleich zu optischen Korrektur und es würden nur noch die Vorteile des Verfahrens übrig bleiben.
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Zum Nachfolgesensor in der E-M1.
Ist denn eigentlich "sicher", dass der Nachfolger der E-M1 auch wieder FT Optiken fokussieren kann oder gilt das Olympus "Versprechen" mit dem "one beautiful system" mit der E-M1 bereits erfüllt und die Zukunft läuft ohne Rücksicht auf die FT Optiken?
Der E-M1 Sensor ist ja ein Kompromiss. Vermutlich benutzt ihn keine andere Kamera und somit ist er als Sonderanfertigung vermutlich erheblich teurer. Er ist schlechter bei der Langzeitbelichtung und Prinzip bedingt fehlt ein gewisser Anteil an Pixeln zur Bildgestaltung.
Ist Olympus denn in Zukunft willens, beim Flaggschiff Sensorkompromisse einzugehen, nur um eine Handvoll Fotografen mit halbwegs brauchbarem AF bei FT Optiken zu beglücken oder nimmt man doch lieber den besten verfügbaren Sensor im 4/3" Format?
mfG