Auch aus eigener Erfahrung: In der Regel reichen die üblichen 90-105-mm-Makros immer aus, außer du willst eine andere Bildwirkung durch das Tele erreichen.
Das kann ich so pauschal nicht bestätigen. Bestimmte Libellenarten etwa lassen einen bei Tageswärme (nicht in der Morgenkälte!) eben
nicht so nah heran, da kann man sich noch so vorsichtig heranpirschen. Für diese Fälle habe ich ein 180er-Makro, das mir einige Zentimeter mehr Distanz genehmigt als das 90er oder 100er (bei 1:1 beträgt der Fokalabstand Motiv/Sensor aber immer noch nur 47 cm - wobei man 1:1 allerdings auch nicht ständig benötigt; für Kleinlibellen reichen oft auch schon 1:2, für Großlibellen noch weniger). Mit einem 1,4x-Telekonverter kann ich daraus ein immer noch sehr gut abbildendes 250/f5-Telemakro machen. Das Ganze nur mit Stativ, versteht sich.
Die dem Threadstarter vorschwebenden Merkmale (Zitat:
"Makro möglichst lichtstark im Abstand zum Motiv zwischen 1 bis 4 m im Abbildungsmaßstab 1:1, das kleine, 1 cm große Motiv soll dabei möglichst den ganzen Sensor ausfüllen und dann noch mit mehr Schärfentiefe, als es mit dem Tamron 90 mm Makro an meiner K5 möglich war.") sind in dieser Kombination leider komplett unrealistisch und illusorisch. Das fängt schon mal damit an, dass ein 1 cm großes Objekt, das den Sensor komplett ausfüllt, bei einem APS-C-Sensor einen ABM von >2:1 erfordert! Auch sollte man im Hinterkopf haben, dass 1:1-Fliegenbilder gar nicht mal selten aus vielen Aufnahmen "gestackt" wurden, um eine höhere Schärfentiefe zu erzeugen. Aber auch die wurden dann mit Sicherheit aus einem sehr viel geringeren Abstand hergestellt.
An der K-5 ist das beim Fragesteller vorhandene DA*300 mit seinem max. ABM von 1:4 (das DA*200 hat übrigens nur 1:5!) eigentlich schon recht brauchbar für den Zweck, wenn man denn eine Ausschnittvergrößerung (Crop) des Bildes macht. Auch hier könnte ein Telekonverter noch etwas mehr Spielraum (allerdings bei Verlust von Lichtstärke) schaffen. Problem ist, einen dafür passenden TK überhaupt zu finden. Einen komfortablen Arbeitsabstand von knapp 1 m bieten einem sonst allenfalls noch die diversen 70-300-Telezooms mit Makrozuschaltung (1:2), die aber wieder sehr lichtschwach sind und eine geringe Schärfentiefe erzielen.
Fazit: Wer DSLR-Makrofotografie betreiben will, muss seinen Motiven schon etwas auf die Pelle rücken. Aus einem Sicherheitsabstand von >1m kann man keine hochqualitativen Nahaufnahmen mit einem ABM um 1:1 herstellen, und schon gar nicht mit gleichzeitig großer Schärfentiefe! Der Effekt einer geringen Schärfeebene ist aber auch eigentlich ein bewusst gewollter, um das Motiv wirkungsvoll von seiner Umgebung "freizustellen".
Die Anregung mit der "Q" klingt ganz interessant - würde mich auch mal interessieren, was eigentlich dabei herauskommt, wenn man da ein z.B. 50er-Makro (KB-äquivalent: >275mm) per Adapter vorschnallt. Wunder an Detailauflösung darf man bei dem Minisensor aber sicher auch nicht erwarten.
Noch mal zum Tamron. Wenn Tamron das 90 mm Makro mit f2,8 verkaufen kann dann könnte Pentax das 300 auch mit f3 verkaufen. Das ist meine Empfindung beim Vergleich vom Glas.
Es gibt auch 300/f2,8-Teleobjektive, aber die wiegen und kosten dann gleich ein Mehrfaches des DA*300!