Uwe, vor einigen Beiträgen hast Du anderen (z.B. mir) vorgeworfen, Deine Beiträge willentlich falsch zu verstehen.
Genau das tust Du hier... von Hauptzweck ist nicht die Rede. Aber ein gutes Anfassgefühl, eine sinnvolle Ergonomie und ein wertiges Gehäuse ist ein Vorteil der Marke. Und dieser Vorteil wird allgemein auch ziemlich wenig bestritten.
Und der Hauptzweck einer Kamera besteht auch nicht im Scharfstellen innerhalb einer minimal vorgegebenen Zeit.
Gut ... ich versuche meine Intentionen nochmal anders (klarer) darzustellen:
Ein VWL-Anfänger bekommt in den ersten Stunden erklärt, dass die Bedürfnisse der Natur nach unbegrenzt sind und dass sich die Bedürfnisse einer "Hierarchie" unterordnen.
Die Aussagen der (nach MASLOW) benannten "Bedürfnisspyramide lauten also (verkürzt):
Bedürfnisse werden in verschiedene Ebenen eingeteilt (Existenzbedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse, Anerkennung usw.), wobei die Bedürnisse der höheren Ebene erst dann wirksam werden, wenn die Bedürfnisse der darunterliegenden Ebenen erfüllt sind.
Ein simples Beispiel: Das Bedürfnis nach einem guten Buch oder einem Konzertbesuch kommt erst dann zum tragen, wenn darunterliegende Existenzbedürfnisse wie Nahrung, Kleidung, Wohnung erfüllt sind ... niemanden interessiert Literatur mit knurrendem Magen und ohne Dach über dem Kopf.
Mit meinen Kameras geht es mir da GENAUSO.
Ich stelle an die Kamera Grundanforderungen, die sie in ihrer Eigenschaft als "Instrument zum Fotografieren" erfüllen muss. Wenn diese "Grundanforderungen" erfüllt sind, kommen darüberliegende Bedürfnisse zum tragen.
Konkret heisst das bei mir:
1. unterste Stufe der Bedürfnispyramide
Meine K-5 muss in erster Linie in allen Situationen, in denen ich in meinem Alltag Fotos machen möchte, zuverlässig belichtete und scharfe Fotos abliefern (und dabei darf ich durchaus höhere Anforderungen an die K-5 als an eine Handykamera richten, weil sie ja für semiprofessionellen Einsatz entwickelt und vermarktet wird und nicht nur für Gelegenheits-Schönwetter-Städteknipser).
2. nächthöhere Stufe meiner Bedürfnisse
Wenn ich ein Werkzeug in der Hand habe, welches den Grundanforderungen an eine Kamera (entsprechend semiprofessionellen Ansprüchen und dem finanziellen Aufwand dafür) gerecht wird, kommt bei mir das Bedürfnis nach einer ausreichenden Anzahl von Objektiven für verschiedene Einsatzgebiete.
3.Stufe
Unabhängige Stromversorgung mit AA-Zellen (wie bei der K100) ... erfüllt bei der K-5 durch den BG.
4.Stufe
Gewicht, Haptik, Abdichtung der Kamera etc. etc. etc.
Ich brauche das sicher nicht noch weiter auszuführen ... die oberen Ebenen der Bedürfnisbefriedigung mögen bei jedem individuell verschieden sein ... trotzdem muß doch immer erstmal das Grundbedürfnis befriedigt sein, ehe man ...
Zusammenfassung:
Solange die Kamera meinen "Grundanforderungen an eine 1000 Euro-Semipro-Kamera" nicht weitestgehend gerecht wird, spielen weitergehende Bedürfnisse wie das "tolle Anfassgefühl" keine Rolle.
Eine Kamera, die als semiprofessionelle Kamera beworben wird und dementsprechend viel Geld kostet, aber Probleme macht, einen fahrenden Radfahrer frontal scharf abzubilden (bitte nicht hier wieder einhacken ... das Thema wurde in anderen Threads auch von mir ausführlich beschrieben), die kann wetterfest oder bunt oder aus Metall sein ... sie befriedigt mich trotzdem nicht.
Gruß Uwe.