Hat jemand erfahrungen mit dem Nikon 14-24mm und einem Adapter?
Ich hatte 2 Jahre lang das 14-24/2,8 an der 5DII. Scharf bis in die Ecken. Als Adapter brauchst du einen mit Blendenhebel, die 10 EUR-Buchtkracher können da also liegen bleiben. Glücklicherweise ist die Situation da inzwischen besser als vor ein paar Jahren, als es nur völlig überteuerte Importe oder wacklige, nicht plane deutsche Nachbauten gab. Mein 1. Adapter war ein Import, hatte keinen AF-Confirm-Chip und ich konnte mit der Kamera AEB-Bracketing machen. Mein 2. Adapter hatte einen AF-Confirm-Chip, da ging AEB-Bracketing plötzlich nicht mehr. Außerdem hat die Kamera basierend auf den vom Adapter immer gleich gemeldeten Offenblendwerten natürlich gern mal Mist gemessen oder angezeigt; zumindest gab es da bei mir regelmäßig fehlbelichte Testschüsse und "Ach ja"-Effekte. Damit die Adapter ordentlich sitzen, musst du den abdichtenden Gummiring an der Rückseite des 14-24/2,8 herausziehen, das geht mit etwas Vorsicht aber ohne Öffnen des Objektives. Beim Wiedereinsetzen sind es aber auch nur 3 Schräubchen und man muss nur aufpassen, dass Bajonett nicht um 120° zu verdrehen.
Wichtig: DxO Optics Pro kennt natürlich keine Kombination aus Canon-Kamera und Nikon-Objektiv und bietet entsprechend keine automatische Korrektur an. Bereits das allein würde mich heutzutage, wenn ich unbedingt das 14-24/2,8 nutzen will und nicht wirklich gewichtige Gründe für eine Canon sprechen, zu einer Nikon tendieren lassen.
Tatsächlich aber habe ich an einer Nikon als UWW dann eine Festbrennweite genutzt, nämlich das Samyang/Rokinon/Walimex 14/2,8 in der 2. Version (UMC). Seitdem DxO nämlich dessen "moustache"-Verzerrung korrigieren kann, hat mir das völlig gereicht.
Die Kameras sind beide sehr gut und nehmen sich nichts. Bleibt die Objektivauswahl. Für Architektur sind die TS-Es sicher die beste Wahl, was für Canon spricht. Für die üblichen Makros gibt es eine Menge sehr gute Objektive
da ist es egal, ob Nikon oder Canon. Wenn man in grössere Massstäbe einsteigen will als die 1:1 , dann bietet sich das MP-E 65 von Canon an, so was gibt es bei Nikon nicht.
Ich persönlich hatte das TS-E mal vor einigen Jahren ausprobiert und bin damit nicht warm geworden. Einerseits weil ich mehr Lichtstärke wollte, andererseits waren mir die Verstellwege und -winkel zu klein (und die Rädchen viel zu fummelig und schwergängig). Letzten Endes habe ich für Scheimpflug dann einen Balgen benutzt und für perspektivische Verzerrung schlicht Software. Da verliert man zwar tatsächlich Auflösung, allerdings sehen zu starke Korrekturen eh unnatürlich aus. Bei den Auflösungen heutiger Kameras - insbesondere >24 MP - nehme ich für Architektur meist nur ein UWW und beschneide entsprechend. Das lässt mir die Möglichkeit, um das "Hauptmotiv" auch noch Kontext zu haben, wenn ich (oft) erst zuhause feststelle, wie sehr dieser nötig ist.
Das MP-E hatte ich mal überlegt zu kaufen, dann aber nicht getan, als mir klar wurde, dass über den Auszug natürlich nur die Vergrößerung eingestellt wird und die Fokussierung durch den Objektabstand geschieht. Da konnte ich dann nämlich auch problemlos ein Weitwinkel in Retrostellung an die Kamera setzen und erreichte so z.B. mit einem 10-22 EF-S an einer 40D sogar einen Maßstab von 7:1.
Nikon: "wärmer" mehr "gelb" - Europäischer Geschmack?
Canon: "härter" mehr "blau" - Asiatischer Geschmack? - da viel im Profibereich mit Canon geschossen wird sieht man die Canon-Farben sehr häufig (Plakatwerbung).
Schön, dass auch endlich mal einer die Farben anspricht. Bis vor einigen Jahren war es so, dass der Tiefpass-Filter der Canon-Sensoren aufgrund deren hoher Empfindlichkeit im Infraroten schon recht früh im roten Spektrum recht stark gedämpft hat. In Folge bedeutete das, dass Rot nur sehr grob differenziert wurde. Bei Nikon und Sony war das meines Erachtens deutlich besser. Ich denke zwar, dass das immer noch so ist, habe das Thema aber auch nicht mehr weiter verfolgt, da ich mit Canon nun schon seit 2-3 Jahren nicht mehr arbeite.
Die für Lost Places sicherlich vorteilhafte Möglichkeit, Schatten hochzuziehen, ist bei Nikon und Sony nun mal deutlich eher gegeben und - wie gesagt - das TS-E brauche ich nicht. Wer es braucht, kommt natürlich um Canon nicht herum, denn das TS-E lässt sich aufgrund des größeren Auflagemaßes der Nikon natürlich nicht an eine solche adaptieren.