Kapier die ewige Diskussion nicht, auch der Ausflug in den (Pseudo)wissenschaftlichen Bereich bringt uns letztlich nicht weiter, sondern nur die eigene Erfahrung oder die Erfahrung routinierter Fotografen.
Ich selbst kann von einem signifikanten Unterschied zwischen Kompaktkamera (im ca. 100-200g Bereich) und einer DSLR (>1kg) sprechen: Bei der Kompakten ist es ungleich schwerer, bei ausgeschaltetem (!) Stabi ein nicht verwackeltes Bild zu bekommen als bei der großen Kamera, alleine schon der Druck auf den Auslöser kann zu einem richtigen Problem werden, da die Kamera verrissen werden kann. Bei mir jedenfalls ist die Masseträgheit definitiv ein Vorteil, selbst wenn ich die DSLR mal ausnahmsweise nicht ans Auge halte (was noch zusätzlich zur Stabilität beiträgt). Was auch noch ziemlich viel bringt, sind zusätzliche Gewichte, z.B. ein kleines Einbeinstativ einfach angeschraubt an die Kompakte oder DSLR, welches das Gewicht erhöht und durch die Länge für zusätzliche Stabilisierung durch erhöhte Trägheit sorgt (je weiter die Masse voneinander entfernt ist, je träger wird das Gesamtsystem, deswegen haben auch Seiltänzer oft diesen langen Stab, mit dem sie balancieren).
Also: Das verhältnismäßig hochfrequente Zittern bekommt man damit etwas besser in den Griff, das niederfrequente Herumgewackele allerdings weniger. Das hochfrequente Zittern ist aber im Grenzbereich die hauptsächliche Ursache für Verwacklungen.
Edit: Um auf lynx_at noch zu antworten: Ja, du hast Recht, bei einer Kamera in Kugelform (geringster Trägheitsmoment bei gleicher Masse) besteht wesentlich mehr Verwacklungsgefahr als bei einer Kamera in langer rechteckiger Form, wo sich das größte Gewicht an den beiden Enden befindet.